Wer kennt es nicht: Es ist gerade das beste Wetter und die Hitze lockt uns in Freibäder, an den See, an den Strand oder an den Pool. Und dann ist da diese gewisse Zeit im Monat, in der wir uns nicht nur sehr unwohl fühlen, sondern aus offensichtlichen Gründen auch lieber nicht riskieren wollen, uns in Bademode zu zeigen. Lange Zeit wurden Treffen zum Baden an diesen Tagen einfach abgesagt. Ein Tampon ist für manche von uns keine Option oder man hat ständig Angst, dass das Bändchen gut sichtbar hervorbaumelt.
In Zeiten von Periodenunterwäsche und Co. ist nun endlich auch der Perioden-Bikini bzw. -Badeanzug auf den Markt gekommen. Was taugen die Kleidungsstücke? Halten sie, was sie versprechen? Sind sie auch unter modischen Gesichtspunkten tauglich und sitzen sie gut? Wir haben ein wenig nachgeforscht und erklären dir alles, was du wissen musst!
Wo bekommt man die Perioden Bikinis bzw. Badeanzüge her und wie modisch sind sie?
Im Netz sind die Teile leicht zu finden. Verschiedene bekannte Onlineshops wie beispielsweise Sisters Republic, ooia oder ecowoman bieten sie an. Wir haben mit Modellen gerechnet, die an die lieblose Tage-Unterwäsche erinnern, mehr zweckmäßig als modisch. Überraschenderweise gibt es eine große Auswahl. Vom schlichten Badeanzug bis hin zum verspielten Bikini ist für jeden Geschmack etwas dabei. Dass es sich um Periodenkleidung handelt, sieht man nicht einmal. Die Teile sind diskret und sehen gut aus.
Perioden-Bikini von Sisters Republic im Test
Wir hatten in der Redaktion selbst die Gelegenheit, einen Perioden-Bikini von Sisters Republic zu testen. Dafür haben wir uns das Modell „Ariel“ in der Farbe Königsblau ausgesucht. Gleich beim Auspacken hat uns der kräftige Farbton und das innovative Design des Bikinis begeistert. Er sieht aus wie ein gewöhnlicher hochwertiger Bikini, jedoch mit einem unsichtbaren Geheimnis. Der absorbierende Teil im Schritt ist von außen nicht erkennbar und fügt sich nahtlos in den Bikini ein. Der Perioden-Bikini sitzt bequem und schmiegt sich perfekt an den Körper an. Die Periodensicherheitsschicht ist unglaublich dünn und leicht – man spürt sie praktisch nicht. Natürlich haben wir den Bikini auch am See getestet – und er hat uns nicht enttäuscht! Der saugstarke Innenteil erwies sich als hochwirksam und konnte überraschend große Flüssigkeitsmengen aufnehmen, ohne sich feucht anzufühlen. Wir konnten uns ungehindert bewegen und fühlten uns stets sicher und geschützt.
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Wie funktioniert Bademode für die Menstruation?
Das Prinzip ist das gleiche wie bei der Periodenunterwäsche. Der Slip ist mit mehreren Schichten aufgebaut. Dabei ist die innere Schicht wasserabweisend und schnell trocknend. Sie ist mit einer leichten, aber saugstarken Polsterung versehen. Gleichzeitig sind die Unterteile so konzipiert, dass sie nicht verrutschen und sehr bequem sitzen.
Viele Hersteller achten extra darauf, dass der Stoff antimikrobiell ist und Gerüche neutralisiert. So fühlst du dich während deiner Tage auch in dieser etwas empfindlicheren Situation etwas wohler. Ein nicht zu unterschätzender Bonus: Dadurch, dass der Stoff ein gutes Stück fester ist als bei normaler Bademode, schützt die Perioden-Badekleidung auch besser vor UV-Strahlung. Hier hast du quasi einen eingebauten Lichtschutzfaktor.
Wie viel Flüssigkeit kann die Perioden-Bademode aufnehmen?
Es gibt viele verschiedene Hersteller, die alle leicht andere Produktionsverfahren und Ideen haben. Daher lässt sich nicht so pauschal beantworten, wie viel Flüssigkeit ein Bikinislip aufnehmen kann. Ein Richtwert ist 5 bis 10 Milliliter. An schwachen Tagen reicht das, um einen Tampon oder eine Binde zu ersetzen. An stärkeren Tagen solltest du vielleicht zusätzlich einen Tampon verwenden.
Kann man in Perioden-Bademode schwimmen?
Die große Frage ist, ob du in Perioden-Bademode überhaupt ins Wasser gehen kannst. Die Antwort ist: leider nicht. Perioden-Bikinis und -Badeanzüge sind keine Hightech-Wunder. Die Unterteile saugen Flüssigkeit auf. Flüssigkeit ist aber logischerweise auch Wasser – nach kürzester Zeit ist der Stoff vollgesogen und erfüllt seinen Zweck nicht mehr. Klar ist die Perioden-Bademode auch wassertauglich und du kannst damit schwimmen gehen – aber schütze dich lieber zusätzlich mit einem Tampon.
Die richtige Pflege von Bikinis und Badeanzügen für die Menstruation
Nach Benutzung muss die Perioden-Bademode natürlich in die Wäsche. Achte hierbei auf die Pflegehinweise. Manche Modelle dürfen in die Waschmaschine, andere müssen mit der Hand gewaschen werden. Logisch und nachvollziehbar ist es, die benutzten Slips nicht einfach bis zum nächsten Waschtag liegenzulassen – das ist natürlich nicht hygienisch und könnte riechen. Direkt nach dem Einsatz in Freibad, Pool oder See solltest du den Perioden-Badeanzug oder -Bikini gründlich mit kaltem, klarem Wasser ausspülen. Danach ziehst du den Slip auf links und wäschst ihn (wenn das Waschen in der Waschmaschine erlaubt ist) bei 30 Grad.
Nachhaltig denken mit Perioden-Bademode
Perioden-Bademode ist eine nachhaltige Alternative zu Tampons oder Binden. Es ist wie mit guter Periodenunterwäsche: Es fällt kein Müll an. Tampons oder Binden werden nach Benutzung einfach weggeworfen. Die Chemikalien und der Verpackungskunststoff sind schlecht für die Umwelt und nicht biologisch abbaubar. Auch der Herstellungsprozess ist nicht gerade nachhaltig und umweltschonend. Den Perioden-Bikini bzw. -Badeanzug kannst du hingegen immer wieder waschen und erneut verwenden.
Unser Fazit zu Perioden-Bademode
Fassen wir einmal die Vor- und Nachteile zusammen: Mit Perioden-Badekleidung bist du, genauso wie bei Periodenunterwäsche, sehr nachhaltig und umweltbewusst unterwegs. Es sind eben keine Wegwerfprodukte, die mit viel Plastikmüll und Chemie daherkommen. Du kannst die Bikinis oder Badeanzüge ohne Probleme am Strand, am See oder im Freibad tragen. Sie sind angenehm bequem und verrutschen nicht. Mittlerweile gibt es auch eine große Auswahl an Modellen. Online findest du sie in allen Farben und Formen – für jeden Geschmack und Körpertyp ist etwas dabei. Nach dem entspannten Badetag ist die Badekleidung einfach zu pflegen und leicht waschbar. Das einzige Manko ist leider wirklich, dass die Slips keinen zuverlässigen Auslaufschutz bieten, wenn du ins Wasser gehst. Zum gemütlich ein Buch in der Sonne lesen, zum Beachvolleyball spielen oder zum Herumlaufen am See ist die Perioden-Badekleidung aber perfekt geeignet.
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