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Leder oder Kunststoff – Was passt für mich?

Echtleder ist und bleibt ein beliebtes Material für Mode und Accessoires. Warum ist klar: Es ist beständig und zeugt von Prestige. Schuhe, Jacken, Handschuhe und auch der Rucksack, der dieses Jahr sein großes Comeback feiert, gibt es bei vielen Herstellern sowohl aus Leder als auch aus „Faux“-Leder (Kunstleder). Wir vergleichen diese Materialien und verraten dir, wie du sie am besten pflegst!

Leder

Leder aus Tierhäuten stellen wir schon seit vielen tausenden von Jahren her. Es ist also zeitlos im wahrsten Sinne des Wortes. Auch heute noch sind die Vorteile klar: Es ist witterungsbeständig, natürlich elastisch, hautverträglich, winddicht, atmungsaktiv und besonders langlebig. Ein gutes Lederprodukt hält sich mehrere Jahrzehnte und baut sich danach biologisch ab (ca. 30-40 Jahre bis zum vollständigen Verfall). Leder hat allerdings nicht nur Vorteile, sondern bedarf in der Praxis besondere Pflege, damit es seine Langlebigkeit auch beibehält. Wenn falsche Mittel zur Reinigung verwendet werden, können diese den Verfallprozess beschleunigen – Das heißt, das Leder wird brüchig und riecht ranzig!

Generell sei geraten, Leder niemals mit verderblichen Produkten zu behandeln. Gutes Lederöl oder einfach ein feuchter Lappen sind hier die besten Mittel. Leder sollte außerdem nicht gewaschen oder direkter Sonneneinstrahlung ausgesetzt werden. Das Material an sich ist porös, was es nicht nur atmungsaktiv macht, sondern leider auch Gerüche zum Beispiel von draufgefallenen Essensresten aufnimmt, die sich nur hartnäckig lösen.

An sich ist Leder total „Bio“, warum also der kontroverse Ruf?

Klar, Leder ist gegerbte Tierhaut, also ein tierisches Produkt. Veganer sind gegen die Nutzung nicht nur von Tieren als Nahrungsmittel, sondern auch von Beiprodukten der Tierhaltung wie Milch und Honig. Dazu gehören auch Leder und Schafswolle. Für die Produktion von echtem Leder muss leider geschlachtet werden. Gegner dieser Praxis haben es nicht leicht, einen Ersatzstoff mit gleichen Eigenschaften zu finden. Diese greifen häufig zu veganem Leder, oder…

Kunstleder

Auch „Faux“-Leder oder Leatherette genannt. Dieses besteht für gewöhnlich aus einer tragenden Schicht aus Stoff, auf der eine Kunststoffdecke zum Beispiel aus PVC aufgetragen wird, die echtes Leder taktil und vom Aussehen her imitiert. Kunstleder kann auch in die Waschmaschine und trocknet mit der Zeit nicht aus – so ist die Pflege kinderleicht. Auch preislich gibt es einen sehr deutlichen Unterschied. Es ist viel günstiger in der Herstellung und dadurch auch im Erwerb!

Ohne Frage gibt es beim Kunstleder keine ethischen Bedenken über das Für und Wider der Tierhaltung, aber trotzdem heißt vegan in diesem Fall nicht gleich „Bio“. Die Kunststoffschicht, die auf den Stoff aufgetragen wird, kann auch aus Plastik sein, welches aus Erdöl gewonnen wird (wie bei PVC). Dadurch stellt sich dann die Frage, ob die Produktion von Kunstleder nachhaltig und schonend für die Umwelt durchgeführt werden kann. Hierfür der Tipp: Etikett sorgfältig durchlesen! Den negativen Effekt der Kunststoffproduktion machen nachhaltige Hersteller durch CO2-Neutralität und Recycling-Fokus wett.

Die Pflege von Kunstleder gestaltet sich unkompliziert. Das feuchte Tuch bleibt Geheimtipp, aber es gibt auch günstigen Pflegeschaum, der das Material gleichzeitig auch gegen Feuchtigkeit imprägniert.

Was ist für mich das Richtige?

Echtleder ist teuer, nicht vegan und aufwendig in der Herstellung und Pflege, aber es ist robust und langlebiger als kaum ein anderes Material. Kunstleder kostet wenig, ist leicht zu pflegen und beseitigt ethische Bedenken, aber es ist leider ein Verbrauchsprodukt, welches sich nach dem Wegwerfen biologisch nicht abbaut.

Welches Material für euch die richtige Lösung ist, hängt also sowohl von eurer Philosophie als auch von eurem Budget ab!

 

Foto: Yevhen / stock.adobe.com

AJOURE´ Redaktion
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