Kennt ihr das? Wenn man es den Herren der Schöpfung einfach machen will, sinkt ihr Interesse gegen den Gefrierpunkt. Aber wieso ist das so?
Erst neulich beklagte sich meine Freundin Vanessa über ihre neuste Errungenschaft: „Er meldet sich nicht mehr!“ Nach wochenlangem Dating, anfänglichen Verliebtheitsgefühlen und ersten gemeinsamen Gedanken an etwas Ernstes, machte Marc so langsam aber sicher den Rückzieher. Und je mehr sich Vanessa anstrengte, desto mehr schien sich ihr Traummann zurück zu lehnen.
So und so ähnlich erging es schon einigen meiner Bekanntschaften. Und auch unter meinen männlichen Freunden höre ich oft: „Sie ist uninteressant geworden“, was so viel heißt wie, „Sie hat’s mir zu einfach gemacht.“ Für viele Frauen erstmal unverständlich: Da versucht man unkompliziert zu sein, eindeutig Interesse zu zeigen und es dem Mann so leicht wie möglich zu machen (schließlich zeigt frau erst viel später in einer Beziehung ihr wahres Gesicht mit all den Macken, Ecken und Kanten…), wird dafür aber nicht geschätzt.
Lieber mal ‚Hard to Get‘ spielen
Vor allem in der Kennenlernsphase scheint es überaus wichtig zu sein, „hard to get“ zu spielen. Bedeutet in anderen Worten: Nicht zu allem Ja und Amen sagen, sich nicht immer nach dem Mann zu richten, selbst wenn es im Rahmen des Möglichen wäre, sich dann zurückzuziehen wenn er denkt, er habe einen um den Finger gewickelt. So ein Hick-Hack ist zwar schrecklich mühsam und zum Teil auch extrem nervtötend, macht bis zu einer bestimmten Grenze aber Spaß und weckt Interesse für mehr (so zumindest die Theorie, sollte aber auch nie überstrapaziert werden, schließlich sind wir hier nicht mehr im Kindergarten).
Also riet ich Vanessa, sich erstmal nicht weiter zu melden, sich ganz um ihr eigenes Leben zu kümmern. Es hat nicht lang gedauert, bis ihr Auserwählter sich wieder mehr um sie bemühte. Ich sage immer, es ist wie mit Kindern: Schmeißt du ihnen ein Spielzeug hin, wollen sie’s nicht haben; nimmst du es ihnen weg, können sie nicht aufhören danach zu fragen. Für Dinge, die umsonst sind, kämpft man nicht, muss man schließlich auch nicht. Wir schätzen ein teures Iphone auch mehr als ein weniger teures Smartphone, selbst wenn beide qualitativ gleich hochwertig sind, einfach weil wir für das Iphone länger arbeiten mussten.
Männer wollen um Frauen kämpfen dürfen, vielleicht liegt es in ihrem evolutionären Jagdinstinkt, vielleicht fühlen sie sich dadurch „männlicher“, vielleicht können sie sich nach einer langen, aber erfolgreichen Errungenschaft auch etwas auf ihr Ego einbilden, wer weiß… aber kennt ihr den Spruch mit den Äpfeln? Keiner will die, die unten hängen, die richtig guten gibt’s nur oben an der Krone, nach langem und anstrengendem Klettern, aber das sind die, die jeder will.
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Foto: pio3 / stock.adobe.com