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Buchtipp: In der ersten Reihe sieht man Meer

Eine Ferien(zeit)reise ins Glück

Wenn ein Deutschlehrer und ein Politologe zusammen Bücher schreiben, erwartet man als Leseratte nicht unbedingt eine locker-flockige Lektüre voller Spannung und/oder Humor, sondern eher was akademisch Dröges. Doch das Allgäuer Autorenduo Volker Klüpfel und Michael Kobr hat das Gegenteil bewiesen. Die Werke der beiden Autoren stürmen regelmäßig die Bestsellerlisten, der von ihnen geschaffene Kommissar Kluftinger ist zur Kultfigur avanciert, vor Literaturpreisen können sie sich nicht retten und die Kritiker überschlagen sich mit Lob.

„Klufti“, wie ihn seine Fans liebevoll nennen, macht erst mal Pause. Nachdem man sechs Millionen Krimis mit dem kauzigen schwäbischen Polizeiermittler an den Mann und die Frau gebracht hatte, war es für die Erfolgsautoren an der Zeit, etwas anderes zu versuchen. Und Zeit ist bei dem neuen Roman das Stichwort! Mittels eines kleinen Zeitreisetricks geht es zurück in die 1980er Jahre und in die Ferien. An die Adria, um genau zu sein. Im Körper eines von der Pubertät gebeutelten Protagonisten. Samt Schwester und Eltern.

Na, kommt dir dieses Szenario bekannt vor? Wer vor dreißig Jahren groß geworden ist, weiß von dieser Art Ferien ein (Klage-)Lied zu singen. Geradezu besessen und voller Ironie lassen Volker Klüpfel und Michael Kobr die klassischen Familienurlaube Revue passieren, die in einer Ära stattfanden, in der Smartphones noch Science-Fiction waren und Klimaanlagen im Auto der pure Luxus. Und nachfolgende Generationen werden sich schwer wundern, wie ihre antiken Vorfahren damals Erholung suchten – und tatsächlich fanden.

Na klar, die nostalgische Familienurlaubsgeschichte lebt vom herrlich skurrilen Kultur-Clash. Wenn deutsche Beamtengründlichkeit auf italienisches Dolce-Vita-Feeling trifft, ist Prusten oder gar Fremdschämen angesagt. Es wird nichts ausgelassen: Das Sonnenlicht wird verschluckt vom Lichtschutzfaktor 10.000 und der Kofferraum ist pickepackevoll mit Lebensmitteln aus der Heimat (in der mediterranen Fremde ist Vorsicht schließlich die Mutter der Porzellankiste). Statt Navi heißt es Shell-Atlas, Passkontrollen kosten Nerven …

Ja, so war’s … damals …

 

 

Hier geht’s zu unserem nächsten Buchtipp „Generation Beziehungsunfähig“:

Buchtipp: Generation Beziehungsunfähig von Michael Nast

 

Fotos: Amazon / PR; Maciej Bledowsk/iStock.com

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AJOURE´ Redaktion
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