Nicht nur die Kosten für Miete und Pkw sind in den letzten Jahren stetig gestiegen, auch Wohnnebenkosten wie Strom oder Gas werden kontinuierlich teurer. Mit einigen wenigen Kniffen und Tricks aber kannst du diese erheblich senken und so nicht nur deinen Geldbeutel, sondern auch die Umwelt schonen. Wir haben für dich die effektivsten Stromspartipps für den Haushalt zusammengestellt.
Tipp 1: Der Kühlschrank
Du hast einen Kühl- oder Gefrierschrank, der zehn Jahre oder älter ist? Diese Modelle sind echte Stromfresser; ein neuer Kühlschrank ist daher unbedingt zu empfehlen. Schnell werden sich die Kosten der Anschaffung relativieren, denn immerhin ist der Kühlschrank täglich 24 Stunden im Betrieb. Damit macht dieses Haushaltsgerät etwa ein Viertel des gesamten Stromverbrauches aus.
Hier ein kleines Rechenbeispiel, welches dich schnell überzeugen wird: Ein alter Kühlschrank, der nur mit der Energieeffizienzklasse D ausgestattet ist, verbraucht bis zu 400 kWh Strom im Jahr mehr als ein modernes Gerät der Energieeffizienzklasse A+++. Dies macht im Jahr mehr als 100 Euro an Stromkosten aus! Wenn du dir einen neuen Kühlschrank anschaffen möchtest, achte in erster Linie auf die Energieeffizienzklasse; die Klasse A+++ ist definitiv die beste Wahl. Dies gilt übrigens auch für andere Geräte im Haushalt wie beispielsweise Waschmaschinen.
Auch das Fassungsvermögen des Kühlschranks sollte nicht zu groß gewählt werden – 60 Liter pro Person sind absolut ausreichend. Die Temperatur des Kühlschranks solltest du nicht zu niedrig einstellen, auch bei etwa sieben Grad Celsius werden die Speisen ausreichend gekühlt.
Achte weiterhin darauf, dass du deinen Kühl- und/oder Gefrierschrank nicht in die Nähe von Wärmequellen wie Herd, Backofen oder Heizung stellst. Wenn du den Kühlschrank öffnen musst, überleg dir bereits vorher genau, was du benötigst – je länger dieser offensteht, desto mehr Strom verbraucht er. Zwar sind es im Jahr nur etwa zehn Euro, die du so an Stromkosten einsparen kannst, aber wie sagt man so schön „Kleinvieh macht auch Mist“.
Kühl- und Gefrierschränke musst du regelmäßig abtauen, wenn diese nicht über eine No Frost Funktion verfügen. Bei älteren Modellen kann dies bis zu zwei Mal im Jahr nötig werden. Je dicker die Eisschicht, desto höher ist der Energieverbrauch des Kühlschranks – schon eine Eisschicht von fünf Millimeter Dicke kann den Stromverbrauch um bis zu 30 Prozent erhöhen.
Tipp 2: Die Waschmaschine
Auch die Waschmaschine ist ein Haushaltsgerät, welches für einen Großteil der Stromkosten verantwortlich ist. Vor allem in Großfamilien kann es vorkommen, dass diese täglich im Betrieb ist. Wähle am besten ein Programm mit einer niedrigen Temperatur, denn alleine für das Vorheizen benötigt die Waschmaschine am meisten Energie. Wenn du deine Wäsche regelmäßig bei 30 Grad Celsius wäscht, benötigst du nur ein Drittel an Strom und kannst so im Jahr bis zu 40 Euro Stromkosten einsparen. Keine Angst: Deine Wäsche wird auch bei 30 Grad Celsius richtig sauber.
Ebenso solltest du die Waschmaschine nur anschalten, wenn sie auch voll ist, um unnötige Waschgänge zu vermeiden.
Tipp 3: Der Stand-by Betrieb
Wenn du längere Zeit verreist, trennst du sicher alle deine elektrischen Geräte vom Stromkreis. Dies solltest du dir aber auch im Alltag angewöhnen: Wenn du regelmäßig fünf elektrische Geräte komplett ausschaltest anstatt diese im Standbymodus zu belassen, kannst du im Jahr immerhin 100 Euro Stromkosten sparen. Besorge dir am besten eine Steckdosenleiste – mit nur einem Knopfdruck schaltest du dann alle Geräte aus. Noch sinnvoller sind sogenannte Master Slave Steckdosenleisten; diese sind immer dann sinnvoll, wenn mehrere elektrische Geräte an einer Steckdose hängen. Sobald man das Hauptgerät (etwa den Computer oder Fernseher) ausschaltet, werden alle anderen Geräte automatisch mit abgeschaltet. Die Anschaffungskosten für solch eine Steckdosenleiste sind mit etwa 15 Euro verhältnismäßig günstig, bedenkt man, dass man im Jahr bis zu 450 Kilowattstunden einsparen kann.
Tipp 4: Der Fernseher
Falls du dir einen neuen Fernseher anschaffen möchtest, achte auch hier auf die Energieeffizienzklasse. Grundsätzlich kannst du dir folgendes merken: Je größer die Bildschirmdiagonale des Fernsehers ist, desto mehr Strom verbraucht dieser. Beträgt die Diagonale mehr als 1,20 Meter, sollte der Fernseher unbedingt die Klasse A+++ aufweisen. Wenn du dich für einen Plasmabildschirm entscheidest, wird dieser mehr Strom verbrauchen als ein Fernseher mit LED Hintergrundbeleuchtung.
Tipp 5: Herd & Backofen
Du gehörst zu den Menschen, die häufig am Herd stehen und sich etwas Leckeres brutzeln? Auch beim Kochen kannst du wertvolle Energie einsparen und so deinen Geldbeutel schonen.
Achte beispielsweise immer darauf, dass du einen passenden Deckel benutzt. So wird der Inhalt schneller heiß und du sparst etwa die Hälfte an Strom, um das Essen zum Kochen zu bringen. Außerdem sollte der Topf etwa so groß sein, wie die Herdplatte. Denn wenn er kleiner ist, geht dort, wo die Platte nicht bedeckt ist, die Wärmeenergie verloren.
Grundsätzlich sind Gasherde etwas preisgünstiger als Elektroherde. Nutze bei einem solchen unbedingt die Restwärme der Kochplatten. Gib zudem nur so viel Wasser in den Kochtopf, wie tatsächlich benötigt wird.
Gut sparen kannst du auch, wenn du das Wasser für den Reis, die Nudeln oder die Kartoffeln vorher im Wasserkocher erhitzt. Und mit einem Eierkocher verbrauchst du für das Frühstücksei weniger Wasser und bis zu 80 Prozent weniger Strom. Für das Aufwärmen einzelner Portionen ist die Nutzung einer Mikrowelle sinnvoll.
Wenn du Brötchen vom Vortag nochmal kurz aufbacken willst, dann nutze nicht den Backofen, sondern deinen Toaster. Das geht nicht nur schneller, sondern verbraucht auch wesentlich weniger Energie.
Es ist bei den meisten Gerichten nicht nötig, den Ofen vorzuheizen; dank der Umluft wird das frische Brot oder Kuchen schneller und effizienter gebacken und man kann mehrere Bleche gleichzeitig hineinschieben, da die Temperatur gleichmäßig ist. Du solltest alle nicht belegten Bleche aus dem Ofen entfernen, da sie zusätzliche Energie verbrauchen, wenn sie miterhitzt werden. Und wenn du einige Minuten vor Ende der Backzeit den Backofen ausschaltest, nutzt du die Restwärme optimal.
Beim Kuchenbacken oder Überbacken von Gratins und Aufläufen im Backofen solltest du die Umluftfunktion nutzen, denn bei dieser ist der Energieverbrauch etwa um 30 Prozent geringer.
Übrigens: Den meisten von uns ist bekannt, dass Kühl- und Gefrierschränke nicht lange geöffnet sein sollten, da sie mehr Strom verbrauchen, um die Kühltemperatur aufrechtzuerhalten. Doch vielen Leuten ist nicht bewusst, dass es ratsam ist, den Kühlschrank möglichst weit von Ofen und Herd zu platzieren. Die zusätzliche Wärme, die auf den Kühlschrank einstrahlt, erfordert nämlich mehr Energie, um die gewünschte Temperatur zu halten. Dies gilt auch, wenn das Kühlgerät einer direkten Sonneneinstrahlung ausgesetzt ist.
Gefrierfächer oder -schränke solltest du regelmäßig reinigen und enteisen, da das angefrorenes Eis zusätzliche Energie verbraucht. Auch deinen Wasserkocher solltest du immer mal wieder entkalken. Das Wasser wird dann nämlich effizienter erhitzt, da die Heizstäbe oder -platten freiliegen und das Wasser direkt erhitzen können.
Bei einer Neuanschaffung eines Küchengerätes solltest du unbedingt auf die Effizienzklasse achten, denn diese verbrauchen weniger Strom und schonen so auf lange Sicht die Umwelt und deinen Geldbeutel.
Tipp 6: Laptop statt PC
Die meisten von uns sitzen am Abend lieber gemütlich auf der Couch vor dem Laptop, anstatt sich vor den PC zu setzen. Das ist auch gut so, wenn man den Stromverbrauch bedenkt: Während ein normaler Computer etwa 200 Kilowattstunden verbraucht, benötigt ein tragbares Gerät gerade einmal 30 kWh – deinen Geldbeutel wird es freuen. Laptops und Notebooks haben weiterhin den Vorteil, dass sie überall genutzt werden können. Egal ob auf dem heimischen Sofa, der Bank im Park oder sogar in Bus und Bahn – solch ein tragbares Gerät ist ein Begleiter, den immer mehr Menschen dem Computer vorziehen.
Tipp 7: Die Beleuchtung
Selbstverständlich sollte es für dich sein, dass du Beleuchtung auch nur dort anschaltest, wo du sie wirklich benötigst. Herkömmliche Glühlampen solltest du unbedingt gegen Energiesparlampen austauschen, denn auch so kannst du enorm Stromkosten sparen. Ein Zweipersonenhaushalte etwa kann durch den Einsatz hochwertiger Energiesparlampen bis zu 270 Kilowattstunden im Jahr sparen. Übrigens: In den dunklen Herbst- und Wintermonaten kann auch Kerzenlicht sehr romantisch wirken.
Zusatztipp: Stromanbieter wechseln
Den Stromanbieter zu wechseln spart zwar keinen Strom ein, aber schont trotzdem deinen Geldbeutel. Denn meistens bleiben die Verbraucher nur aus Bequemlichkeit bei ihrem alten Stromanbieter, obwohl sie bei einem Wechsel richtig viel Geld sparen könnten. Es lohnt sich also, online die Preise zu vergleichen und zu einem günstigeren Stromanbieter zu wechseln.
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