StartLifestyleDer ultimative Clubhouse Guide: So nutzt du die neue Audio-App

Der ultimative Clubhouse Guide: So nutzt du die neue Audio-App

Clubhouse ist eine neue Social-Media-App, die ungezwungene Gespräche zwischen vielen Menschen gleichzeitig in virtuellen Räumen ermöglicht. Zum Start der Plattform wurde sie mit dem Podcasting verglichen – tatsächlich gleicht sie aber eher einer Radio-Plattform, auf der die Moderatoren Teilnehmer ins Gespräch einladen können. Es ähnelt einer Konferenz, einem Meeting oder einer Podiumsdiskussion, bei der die Teilnehmer sich allerdings nicht sehen, sondern nur hören können.

Clubhouse selbst sieht sich als Netzwerk zum Lernen und Austauschen.

In der App kann jeder einen Raum eröffnen. Das ist ein virtueller Bereich zu einem selbst gewählten Thema, worüber sich anschließend ausgetauscht werden kann. Teilnehmer der Audio-App können – vorausgesetzt, sie dürfen überhaupt auf die App zugreifen – dabei verschiedene Rollen einnehmen: Sie können stiller Zuhörer, Diskussionsteilnehmer oder sogar selbst Moderator einer Diskussion sein. Das ist einer der Gründe, warum die App so beliebt ist: Jeder bekommt hier eine Stimme und kann sich als Experte seines jeweiligen Bereichs zeigen – oder sich einfach mit Experten und Markenvertretern austauschen.

Auch Prominente tummeln sich mitunter auf Clubhouse: Cathy Hummels, Pietro Lombardi und Thomas Gottschalk haben bereits ihre Profile erstellt. Selten kommst du den Promis so nah wie in diesem Social Network.

Wie melde ich mich an?

Clubhouse AppZum aktuellen Zeitpunkt steht die App nur Nutzern zur Verfügung, die ein iPhone beziehungsweise ein Gerät mit dem iOS-Betriebssystem besitzen. Android-User haben derzeit das Nachsehen.

Du kannst dir die App im App-Store herunterladen und installieren. Anschließend kannst du dich auch mit einem Nutzernamen deiner Wahl dort anmelden. Allerdings kannst du die App erst dann nutzen, wenn du von einem anderen Clubhouse-User eingeladen wirst. Das geschieht derzeit über deine Handynummer.

Jeder neue User von Clubhouse bekommt standardmäßig zwei Einladungen – dort invites genannt -, die er dann an seine Freunde verteilen darf. Nutzt du die Plattform weiter aktiv, nimmst in Räumen an Gesprächen teil, verteilst deine invites, wirst du mit weiteren Einladungen belohnt.

Hat sich einer deiner Freunde ohne Einladung bei Clubhouse angemeldet, bekommst du eine Nachricht der Audio-App, dass du sie oder ihn einladen kannst. Solltest du selbst daher noch keine Einladung haben, lege dir schon einmal ein Profil an, um dir deinen Wunschnamen zu sichern. Sobald einer deiner Freunde dort aktiv ist, kann er dich als Nutzer hinzufügen. Kleines Manko: Ihr müsst eure Handynummern gegenseitig in euren Kontakten haben, da die invites ausschließlich über die Handynummern funktionieren.

Tipp: Es gibt Gruppen in anderen sozialen Netzwerken, in denen solche Einladungen angeboten werden. Wenn du bereits auf Facebook unterwegs bist, kannst du auch in deinen Gruppen nachfragen, ob dich jemand einlädt. Achte dabei darauf, deine Handynummer nur an vertrauenswürdige Personen weiterzugeben.

Invites

Was kostet Clubhouse?

Derzeit kannst du die App kostenlos nutzen. Du zahlst lediglich mit deinen Daten, genau genommen mit deiner Handynummer. Die App fragt dich außerdem gerade zu Beginn häufig, ob du dein Telefonbuch auf dem Smartphone freigibst – denn nur dann kannst du selbst Einladungen versenden. Diese Vorgehensweise hat der Plattform bereits einiges an Kritik aus dem Datenschutzbereich eingebracht.

Wie funktioniert die Audio-App?

Gehörst du zu den Glücklichen, die die App tatsächlich nutzen dürfen und du fragst dich jetzt, wo du anfangen sollst und was die einzelnen Begriffe bedeuten? Keine Sorge – hier gibt es den Überblick über die wichtigsten Funktionen für deinen Start.

  • Räume
    Räume sind die virtuellen Bereiche, in denen jeweils die Diskussionen stattfinden. Jeder User kann auf Clubhouse seinen eigenen Raum starten. Dieser kann offen für alle anderen oder geschlossen sein.
  • Moderator
    Ein Moderator leitet die Diskussion im virtuellen Raum. Derjenige, der den Raum eröffnet, ist automatisch Moderator – er kann sich aber auch andere Leute zur Unterstützung als Moderatoren heranholen. Du erkennst sie in einem Raum immer daran, dass ihre Profilbilder als erstes oben angezeigt werden und mit einem grünen Sternchen versehen sind. Ein Moderator hat verschiedene erweiterte Funktionen für einen Raum, z. B. andere Zuhörer zur Diskussion “auf die Bühne heben” oder Störenfriede aus dem Raum befördern.
  • Bühne
    Die Bühne ist der oberste Bereich in einem Raum, wo die Profilbilder der Moderatoren zu sehen sind. Sobald ein Speaker einen Teilnehmer “auf die Bühne holt”, erscheint auch das Teilnehmerprofil oben. Die Bühne ist also die offene Audio-Diskussion.
  • Hand heben
    Willst du dich aktiv an einer Diskussion beteiligen und deine Meinung zu einer Sache äußern, kannst du die Hand heben: Dazu tippst du auf die Hand rechts unten in der App. Die Moderatoren sehen deine Bitte und holen dich auf ihre Bühne.
  • Clubs
    Clubs sind Interessengruppen, die auf Clubhouse vertreten sind. Du erkennst sie an einem grünen Haus-Symbol neben dem Titel eines Raums. Willst du einem Club beitreten, musst du dem Clubersteller folgen, damit dieser dich dann einladen kann.
  • Events
    Events sind Clubhouse-Räume, die geplant sind. Du kannst Räume nicht nur spontan eröffnen, sondern beispielsweise eine regelmäßige Reihe zu einem Thema planen. Sobald du Datum und Uhrzeit einträgst, erscheint das als Event für dein Netzwerk.

Clubhouse Symbole

Ein Überblick über die Symbole

Beim Öffnen der App landest du zunächst in deinem Feed. Oben hast du ein Menü mit verschiedenen Symbolen:

  • Die Lupe
    Das ist das klassische Symbol für die Suche. Du kannst damit andere Personen oder Clubs finden. Dir werden hier auch einige Leute vorgeschlagen, denen du folgen kannst. Hier kannst du auch erst einmal durch die Clubs stöbern.
  • Der Brief mit Sternchen
    Klickst du auf den Brief, kannst du deine Anzahl an freien Einladungen sehen, wenn du der App die Genehmigung erteilt hast, auf deine Kontakte zuzugreifen. Und du siehst hier auch, wer Clubhouse bereits nutzt.
  • Der Kalender
    Hier kannst du alle anstehenden Events sehen. Du kannst in der Ansicht wechseln zwischen Events aus deinem Netzwerk (“upcoming for you”), deinen eigenen geplanten Events und allen Events (“all upcoming”).
  • Die Glocke
    Die Glocke zeigt dir alle Benachrichtigungen rund um dein Clubhouse-Profil an: neue Follower und anstehende Events aus deinen Kontakten.
  • Dein Profilbild
    Mit einem Klick auf dein Profilbild kannst du dein Profil bei Clubhouse bearbeiten. Außerdem kommst du hier zu den Einstellungen der App.
  • Das Viereck mit Punkten
    Rechts unten auf der Startseite findest du das Symbol, mit dem du die Kontakte sehen kannst, die gerade online sind oder es kürzlich waren. Du kannst von hier aus auch mit ihnen zusammen einen Raum eröffnen.
  • Das Party-Hütchen
    Das Party-Symbol auf dem Profilbild bekommen alle neuen Nutzer. Es verschwindet nach etwa einer Woche.

Clubhouse Room Club

Die Räume in Clubhouse – Wie funktionieren sie?

Die Räume sind der Kernbereich der Audio-App, um den sich die ganze Plattform dreht.

Was sind Räume?

Das sind virtuelle Bereiche, vergleichbar mit Radiosendern, in denen die Gespräche ablaufen. Räume gibt es zu den unterschiedlichsten Themen: Businessräume, in denen sich Unternehmer unterhalten und Tipps geben, Stammtische und sogar Räume, in denen sich zur aktuellen Sendung im Fernsehen ausgetauscht wird. So gab es beispielsweise donnerstags um 20:15 Uhr Räume zur TV-Sendung “Germany’s next topmodel”, in der wild diskutiert wurde.

So trittst du Räumen bei

Wenn du bereits einigen Usern folgst, bekommst du ihre Räume auf deiner Startseite in der App direkt als erste angezeigt. Bist du einem Club beigetreten, siehst du auch die Clubräume relativ weit oben. Ist aktuell kein Raum für dich dabei? Dann scrolle weiter runter und klicke auf “explore”, um weitere Räume zu laden.

Sobald du ein Thema gefunden hast, das spannend für dich klingt, klickst du einfach auf den Titel und bist sofort im Raum. Aber keine Sorge: Man kann dich nicht hören. Erst wenn du die Hand hebst und vom Moderator auf die Bühne geholt wirst, wirst du zur Sprecherin. Übrigens: Ein Moderator kann dich auch von sich aus einladen, auf die Bühne zu kommen. Das darfst du aber auch ablehnen und bleibst stumm.

Willst du den Raum wieder verlassen, klickst du unten links auf den Button “leave quietly”.

So eröffnest du eigene Räume

Mit Klick auf Button “+ start a room” eröffnest du deinen eigenen Raum. Du gibst ein Thema ein (“Add a topic”), wählst ob der Raum offen oder privat sein soll und klickst auf “Let’s go”. Anschließend hast du die Möglichkeit, andere Nutzer in den Raum einzuladen. Er erscheint aber auch bei denen Followern direkt auf der Startseite.

eigenen Raum eröffnen

So kannst du Events planen

Wenn du dich auf deiner Startseite – gewissermaßen deinem Homefeed – befindest, klickst du oben auf den Kalender. Dort kannst du nicht nur anstehende Events sehen, sondern auch deine eigenen festlegen. Gehe dazu auf den kleinen Kalender mit dem Plus-Zeichen oben rechts. Nun musst du nur noch den Eventnamen, also dein Thema für den geplanten Raum, Datum und Uhrzeit angeben. Du kannst Räume auch gemeinsam mit anderen moderieren.

Der Clubhouse-Knigge: Jede Gesellschaft hat Regeln

Clubhouse ist eine Plattform, auf der sich sehr schnell gewisse Benimmregeln etabliert haben. Wer keinen Anstand zeigt, wird zügig aus dem Raum und damit von der Bühne geworfen. Welche Regeln das sind haben wir hier im Überblick zusammengefasst:

  • Aufzeichnung grundsätzlich verboten
    Clubhouse selbst verbietet die grundsätzliche Aufzeichnung der Gespräche (um sie zum Beispiel später als Podcast hochzuladen), es sei denn, die Nutzer werden informiert und willigen ein.
  • Wer nicht redet, schaltet sich stumm
    Um störende Hintergrundgeräusche von Speakern, die gerade nicht selbst sprechen, zu unterdrücken, müssen sie sich stumm schalten. Das funktioniert recht simpel über das kleine Mikrofon.
  • Applaus, Applaus
    Eingebürgert hat sich auch, als stummer Sprecher zu applaudieren und damit zum Beispiel einer Aussage zuzustimmen, indem mehrfach das Mikrofon betätigt wird. Das An- und Abschalten des Mikrofons erscheint dann in schneller Abfolge auf dem Profilbild der Speaker und wird als Anerkennung wahrgenommen.
  • Ist es ok, den Raum “heimlich” zu verlassen?
    Diese Frage stellt sich oft: Muss ich mich bei dem Moderator offiziell abmelden, wenn ich wieder gehen will? Als stiller Teilnehmer spricht absolut nichts dagegen, in einen Raum hineinzuschnuppern und dann auch wieder leise zu verschwinden. Das fällt kaum auf. Bist du allerdings selbst als Sprecher beteiligt, ist eine kurzes Danke an den Moderator angebracht, bevor du gehst.
  • Regeln des Moderators
    Der Moderator leitet die Diskussion. Je nach Größe der Räume heißt das zum Beispiel auch, dass er koordinieren muss, wer wie viel Redezeit bekommt. In vielen größeren Räumen, das heißt mit vielen Teilnehmern, bekommen diese beispielsweise nur 60-120 Sekunden Redezeit. Bei kleineren Zusammenkünften wird das noch sehr großzügig gehandhabt.

Clubhouse Explore

Warum ist Clubhouse gerade “the place to be”?

Ihren ersten Shitstorm erhielt die Plattform, weil sie den Zugang enorm begrenzt: Nur Besitzer eines iPhones bzw. Apple-Gerätes könne diese App nutzen – aber auch nur dann, wenn sie eine Einladung von einem anderen User erhalten. Invite-only also. So sehr diese Herangehensweise die Nation spaltete, so bemerkenswert war der sich daraus ergebende Hype darum: Jeder wollte dabei sein, gerade weil es nicht jeder einfach konnte.
Alleine die Angst, etwas zu verpassen, hat viele User dazu bewegt, sich zumindest ein Profil und einen Nutzernamen bei Clubhouse zu sichern.

Aber die Plattform überzeugt tatsächlich auch: Weil sie noch in den Kinderschuhen steckt, gibt es dort noch nicht so viele “große” Influencer mit Millionen an Followern. Die Gesprächsrunden sind oft noch recht übersichtlich und die Themen überwiegend spannend bis tiefgründig. Für Unternehmer ist die App daher zum Beispiel ideal, um sich mit potenziellen Kunden auszutauschen und den eigenen Expertenstatus zu stärken.
Aber auch wer sich gerne mit anderen Nutzern zu bestimmten Themen verbinden möchte, kommt bei Clubhouse auf seine Kosten. Es gibt zu allen möglichen Bereichen des Lebens Clubs und Räume. Selbst mit bekannten Gesichtern aus TV und Presse können sich Nutzer ungezwungen austauschen. So nah kommt man sonst kaum an die Leute heran.

 

Fotos: taniasv / stock.adobe.com

AJOURE´ Redaktion
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