Immer wieder haben unsere Körper mit Entzündungen zu kämpfen. Entzündung ist aber nicht gleich Entzündung. Das Sortiment, das Mutter Natur für dieses Feld auf Lager hat, ist überaus vielfältig. Mal tut es weh, mal eben nicht. Dabei gibt es nicht die Regel „Wenn es schmerzt, dann ist es ernst“. So können schmerzende Entzündungen unangenehm, aber harmlos sein. Manchmal ist es nur ein fieser Pickel oder ein halber Tag „Aua!“ in der Wade, den eine Entzündung zustande bringt. Manchmal weisen unhübsche Rötungen oder Schwellungen auf eine Entzündung hin.
Entzündliche Prozesse lösen oft richtig üble Schmerzen aus. Wer schon einmal eine Nierenbecken-, Blinddarm- oder Bindehautentzündung hatte, wird jetzt nicken. Es gibt es aber auch Entzündungen, die sich unbemerkt und nichtschmerzend in den Körper schleichen und unerkannt Symptome oder Ursachen schwerwiegender gesundheitlicher Störungen sein können. Entzündungen sind immer Reaktionen des Immunsystems auf Reizungen oder Verletzungen und können praktisch jedes Organ betreffen. Die Liste der möglichen Auslöser ist lang: Sportprellungen, eingetretene Fußnägel und Verkühlungen gehören dazu, aber insbesondere auch Schadstoffe in Lebensmitteln. Bei akuten Entzündungen hilft oft nur der Gang zur Ärztin oder in die Apotheke. Vorbeugend kann man aber mit einer allgemein gesunden Lebensweise viel tun, damit den Entzündungen die Rote Karte gezeigt wird.
Dabei muss gar nicht unbedingt über den Tellerrand hinaus geguckt werden; wichtig ist insbesondere, was auf den Teller kommt. Viele Lebensmittel gelten als wahre Anti-Biotika aus der Obst- und Gemüse-Abteilung und empfehlen sich als Entzündungshemmer. Allerdings sind diese natürlichen Antibiotika keine Wundermittel und ersetzen bei ernsthaften Problemen oder Schmerzen nicht den Gang zum Arzt.
1. Kirschen
Die leckeren Kern-Früchte sollen ausgezeichnete Gesundheits-Allrounder sein. Nach neueren Forschungen sollen die an Vital-Stoffen reichen Kirschen im Frischezustand oder als Saft Entzündungen massiv daran hindern, uns zu quälen. Hauptverantwortlich für diese positive Wirkung dürfte der antioxydative, den Kirschen ihr charakteristisches Rot gebende, Farbstoff Anthocyan sein.
2. Rote Bete
Wegen der Gefahr, ausgesprochen hartnäckige Flecken zu machen, ist Rote Bete nicht unbedingt textilfreundlich. Das nach Ansicht vieler leicht muffig schmeckende Rotkugelgemüse hat es aber gesundheitspolizeilich in sich. Gleich eine ganze Reihe von Antioxidantien in der Roten Bete haben den Ruf, auch bei chronischen Entzündungen Linderung zu bringen.
3. Heidelbeeren
Das zu den Antioxidantien zählende Quercetin hat Heidelbeeren als Entzündungshemmer berühmt gemacht. Ferner werden gerbstoffhaltige Heidelbeer-Teeaufgüsse häufig als Gurgelmittel bei Rachenentzündungen eingesetzt.
4. Leinnöl
Das aus Leinsamen gewonnene Leinöl enthält überdurchschnittlich viel α-Linolensäure. Diese Unterart der Omega-3-Fettsäuren ist ein Nährstoff, der fähig ist, entzündungsfördernde Prozesse, die von der in zahlreichen tierischen Lebensmitteln vorhandenen Arachidonsäure ausgelöst werden, entgegenzuwirken.
5. Ananas
Der Tropenfrucht Ananas wird gleich eine Vielzahl heilkräftiger Wirkungen von Stimmungsaufhellung bis Stoffwechselregeneration zugeschrieben. Vor allem das in der Ananas für die Eiweißspaltung zuständige Frucht-Enzym Bromelain soll dabei geradezu Superkräfte entwickeln. Bromelain hat die Fähigkeit bestimmte Eiweiße, die die Entwicklung von Entzündungen und anderen Störungen befördern, für das Immunsystem angreifbar zu machen. Schon lange verwenden die Einwohner im südlichen Amerika, der Ursprungsheimat der Ananas, die Frucht in ihrer Volksmedizin gegen Entzündungen, unter anderem im Halsbereich.
6. Knoblauch
Knoblauch macht vielleicht einsam, aber gesund ist er schon. Die knollige Lauchpflanze mit dem scharfen Geschmack besitzt heilkräftige Schwefelverbindungen und ist seit Jahrtausenden fester Bestandteil der Volksmedizin. Die schwefeligen Knoblauch-Verbindungen wirken als natürliches Antibiotikum unter anderem positiv auf viele entzündliche Prozesse.
7. Honig
Ebenfalls seit Jahrtausenden wenden Menschen Bienenhonig bei der Vorbeugung und Hemmung von Entzündungen an. Im Honig wirkt insbesondere der von bienenfleißigen Insekten abgegebene Eiweiß-Stoff Defensin-1 zusammen mit speziellen Enzymen entzündungshemmend.
8. Grüntee
Ob mit Honig oder ohne: Regelmäßig Grüntee schlürfen soll dem Körper guttun. Ein Tee-Bestandteil mit der sperrig-unaussprechbaren Bezeichnung Epigallocatechingallat (EGCG) soll unter anderem Entzündungen fördernde Fehlleitungen im Immunsystem regulieren.
9. Zwiebeln
Küchenzwiebeln sind die nicht ganz so stinkigen Lauchpflanzen-Schwestern des Knoblauchs, aber geruchsmäßig auch nicht gerade ohne. Die reichlich in Zwiebeln enthaltenen Flavonoide halten entzündungsaktive Enzyme in Schach und bringen das Immunsystem auf Trab. Als besonders wirkungsvoll in dieser Hinsicht gelten die vor allem in roten Zwiebeln vorhandenen Wirkstoffe Anthocyanin und Quercetin, die die entzündungsfördernde Fettsäuren-Oxydation hemmen können.
10. Spinat
Die grünen Blätter des Spinats strotzen nur so von Vitaminen, Nährstoffen, Flavonoiden und Mineralien. Spinat wird als pflanzliches Aufbaumittel für das Immunsystem und damit als Verteidigung gegen mögliche Entzündungen empfohlen.
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