Egal ob mit oder ohne Kinderwunsch: Die Frage danach, wie lange Spermien nach der Ejakulation überleben können, beschäftigt viele Frauen. Wir sind der Sache nun ein wenig auf den Grund gegangen und verraten dir, wie lange Sperma unter verschiedenen Bedingungen vital bleibt und worauf du achten solltest.
Im Körper der Frau
Kurz vor dem Eisprung ist eine erfolgreiche Befruchtung am wahrscheinlichsten. In dieser Zeit können Spermien etwa drei bis fünf Tage im Körper der Frau überleben. Dabei hilft ihnen der sogenannte Zervix-Schleim. Dieser besteht aus Proteinen, Glukose und Salz. Der Zweck des Zervix-Schleimes besteht darin, die Spermien vor dem sauren Milieu der Vagina zu schützen. Mit seiner Hilfe können die Spermien einige Tage lang ‚ausharren‘ und auf den bevorstehenden Eisprung warten. Auch die Samenflüssigkeit schützt die Spermien auf ihrem Weg zur Eizelle.
Während der unfruchtbaren Zeit überleben die Spermien nur wenige Stunden im Körper einer Frau. Nach der Ovulation bildet sich der Zervix-Schleim wieder zurück. Wenn keine Befruchtung stattgefunden hat, stirbt die Eizelle ab und wird mit der bevorstehenden Menstruation abgestoßen.
Es gibt mehrere Studien darüber, ob männliche oder weibliche Spermien eine längere Lebensdauer besitzen. Die Studien sind jedoch nicht eindeutig und kamen zu unterschiedlichen Ergebnissen. Eine dieser Studien besagt, dass weibliche Spermien langsamer sind, dafür aber länger leben, größer und stärker sind. Die männlichen Spermien hingegen leben nicht so lange, sind kleiner, schwächer aber dafür schneller.
Im Kondom
In einem Kondom können Spermien bis zu einigen Stunden überleben. Durch das Latex werden sie vor Austrocknung geschützt. Die Kondomhersteller verwenden an der Innenseite der Kondome jedoch sogenannte „Spermizide“. Diese sollen die Spermien abtöten. Spermizide gibt es auch als separate Empfängnisverhütung. Der Gebrauch dieser Substanz bei Kondomen soll die Wahrscheinlichkeit einer Befruchtung im Falle eines Kaputtgehens des Kondoms reduzieren. Paare, die Kondome benutzen, wollen eine Befruchtung offensichtlich vermeiden.
Im Mund
Es klingt unwahrscheinlich, aber es ist möglich: Wenn eine Frau ihren Partner oral verwöhnt, ihn anschließend küsst und dieser sie wiederrum mit seinem Mund im Intimbereich befriedigt, können Spermien über diesen langen Umweg in die Vagina gelangen. Das warme und feuchte Milieu des Mundes ist für Spermien kein allzu schlechter Ort. Dort können sie tatsächlich bis zu mehreren Stunden überleben. Spermien können also auch oral weitergegeben werden und schlussendlich zu einer Befruchtung führen.
An den Händen
Wenn sich Spermien an den Fingern befinden und diese den Intimbereich der Frau berühren, kann es ebenfalls zu einer Befruchtung kommen. An der Luft bleibt der Samen noch einige Stunden vital. Zudem können sich Spermien auf der Haut bewegen. Es genügt ihnen also manchmal schon an den Eingang der Vagina zu gelangen. Von da aus bewegen sie sich ganz von selbst zur Eizelle. Es wird an dieser Stelle empfohlen das Sperma abzuwischen oder zu verreiben. Dadurch wird den Spermien die überlebenswichtige Samenflüssigkeit entzogen und sie sterben innerhalb kürzester Zeit ab.
Im Badewasser
Ein gemeinsames Bad bietet viele Möglichkeiten um schöne und intime Momente zu erleben. Da liegt auch die Frage, ob Spermien im Badewasser überleben können, nahe. In heißem Badewasser können Samenzellen tatsächlich nicht überleben. Sie sterben bereits innerhalb weniger Sekunden ab. Eine Befruchtung mithilfe des Badewassers ist also sehr unwahrscheinlich.
Die Überlebensdauer der Spermien hängt also von mehreren Faktoren ab. Ob es jedoch zu einer Befruchtung kommt, bestimmt schlussendlich der Eisprung der Frau. Befinden sich zur Zeit der Ovulation lebende Spermien in ihrem Körper, so ist eine Schwangerschaft sehr wahrscheinlich.
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