An einem Tag um die ganze Welt – das war das Motto der diesjährigen ITB, die vom 6. bis 10. März Reiselustige nach Berlin lockte. Mehr als 180 Länder und Regionen sorgten mit Folklore-Tanzgruppen, Kampfkunst, Chören, kulinarischen Köstlichkeiten, traditionellem Handwerk und Vorträgen bei den Besuchern für Fernweh.
Und das waren die großen Themen der ITB Berlin:
Deutsche in Urlaubsstimmung
Die Deutschen sind absolut in Reiselaune, das ergab eine Untersuchung der Forschungsgemeinschaft Urlaub und Reisen. Somit wollen rund 71 Prozent der Deutschen dieses Jahr in den Urlaub fahren oder haben bereits gebucht. Besonders beliebt ist dabei der Urlaub im eigenen Land. Mehr als jeder dritte Reisende verbrachte den längsten Urlaub des Jahres (mindestens 5 Tage) im eigenen Land (vgl. ADAC Reise-Monitor 2018, Tourismusanalyse 2019 der Stiftung für Zukunftsfragen). Die beliebtesten Städte sind laut Expedia Berlin, Hamburg, München, Frankfurt, Düsseldorf, Dresden, Leipzig und Stuttgart. Aber auch kleinere Städte sind immer mehr im Kommen. Darunter zählen Orte wie Heidelberg, Freiburg, Senftenberg, Siegburg, Heiligenstadt, Lüneburg, Passau, Augsburg und Baden-Baden (Expediadaten zur Hotelnachfrage in Deutschland).
Das beliebteste ausländische Reiseland der Deutschen ist nach wie vor Spanien, inklusive Mallorca, Menorca und Ibiza, aber auch die Türkei zählt (wieder) zu den Favoriten.
Online-Buchung statt Reisebüro
Immer mehr Urlauber verzichten auf die Beratung in einem Reisebüro und setzen auf Online-Angebote. Bei Kurzreisen von 2-4 Tagen liegt der Anteil inzwischen schon bei 80 %. Auch die Reisebuchungen per App werden laut Expedia * immer beliebter.
Kurztrip Reisen
Besonders Kurztrips mit 1-2 Übernachtungen werden laut Expedia immer häufiger gebucht. Die Urlauber wollen viel von der Welt sehen, jedoch ohne tief in die Tasche greifen zu müssen oder ihre ganzen Urlaubstage dafür zu verplanen. Deshalb sind kürzere Reisen, die nicht nur für Städtetrips, sondern auch für Kurzerholungsurlaube genutzt werden, aktuell besonders gefragt.
Overtourism & Nachhaltigkeit
Überfüllte Strände, lange Warteschlangen und genervte Einheimische – das sind die Schattenseiten von beliebten Urlaubsgebieten. Deshalb stellen immer mehr Reiseanbieter neue Lösungen vor, um dem Massentourismus entgegenzuwirken.
Auch Nachhaltigkeit war eines der großen Themen der diesjährigen ITB. Immer mehr Touristen legen Wert auf umweltverträgliches Reisen und so werden von einigen Anbietern Konzepte für ein bewussteres Reisen mit sozialer Verantwortung vorgestellt.
Wie wirkt sich der Brexit aus?
Auch die Reisebranche schaut etwas besorgt nach Großbritannien. Bislang ist noch nicht abzuschätzen, wie sich der EU-Austritt auf die Urlaubspläne auswirken wird. Deshalb sind die Deutschen mit den Buchungen nach Großbritannien aktuell eher zurückhaltend. Eins ist jedoch jetzt schon klar: Der Flugverkehr soll laut Abkommen auch bei einem ungeregelten Brexit weitgehend stabil bleiben.
Besonders bei den Vorträgen auf der ITB wurde es deutlich: Social-Media ist für die Reisebranche die ideale Plattform, um Reiselustige zu inspirieren und durch Influencer auf sich aufmerksam zu machen. Reisende bewerten ihr Reiseziel inzwischen anhand der „Instagramability“, das heißt, es muss auf Instagram gut aussehen.
Laut Expedia haben schon 36% der Generation Z ein Reiseziel basierend auf einem Social-Media-Post ausgewählt (vgl. Expedia-Studie zusammen mit dem Center for Generational Kinetics). Der Einfluss von Social Media auf das Reiseverhalten ist also nicht zu unterschätzen.
Fotos: ITB Messe Berlin; anyaberkut / stock.adobe.com