In Sportlerkreisen erfreut sich L-Arginin schon seit längerem einer gewissen Beliebtheit, weil es in dem Ruf steht, die Leistung innerhalb kurzer Zeit zu steigern. Das mag daran liegen, dass L-Arginin den Muskelaufbau fördert und für eine bessere Durchblutung sorgt. So steigt das Leistungsniveau, gleichzeitig wird die Fettverbrennung angekurbelt.
Seine wichtigsten Aufgaben hat Arginin, wie die Aminosäure auch gerne einfach genannt wird, bei der Regulierung des Blutzuckerspiegels, der Steuerung der Gefäße und der Unterstützung des Immunsystems. Wenn sich die Durchblutung verbessert, können wichtige Mineralstoffe und Vitamine auch besser durch den Körper transportiert werden. Das stärkt das Immunsystem und macht widerstandsfähiger gegen Viren und Bakterien.
Auch für den Eiweißstoffwechsel ist L-Arginin von Bedeutung; es verhindert, dass schädliche Substanzen in den Blutkreislauf gelangen. Durch Studien konnten auch Verbesserungen bei Arteriosklerose und Diabetes mellitus belegt werden.
Nicht nur die Gesundheit, auch die Schönheit profitiert von L-Arginin; denn eine bessere Durchblutung macht die Haut strahlender, stärkt die Haare und kann gegen Haarausfall wirken.
Was kann L-Arginin bei bestimmten Frauenproblemen bewirken?
L-Arginin hält die Gefäße elastisch und reguliert Blutdruck und Blutfluss. Das heißt, dass es auch einen positiven Einfluss auf die Menstruation nehmen kann. Krämpfe, Unterleibsschmerzen und Stimmungsschwankungen während der Periode können durch L-Arginin abgeschwächt oder ganz zum Verschwinden gebracht werden.
Es hat sich ebenso als wirkungsvoll bei anderen Begleiterscheinungen wie Müdigkeit, Lustlosigkeit, Hitzewallungen und Schweißausbrüchen erwiesen. Auch bei Symptomen der Wechseljahre eignet es sich zur Abmilderung.
Wer schwanger werden will und die Pille absetzt, leidet nicht selten unter Beeinträchtigungen, die durch die Umstellung der Hormone entstehen. Auch in dieser besonderen Situation kann Arginin als Nahrungsergänzung die meisten Beschwerden lindern.
Was ist Arginin eigentlich genau?
Chemisch ausgedrückt gehört L-Arginin zu den Aminosäuren, den Bausteinen des menschlichen Lebens. L-Arginin ist zum einen semi-essentiell, das heißt, es kann auch vom Körper selbst gebildet werden. Zum anderen gehört es zu den proteinogenen, das heißt zu den Protein-erzeugenden Aminosäuren. L-Arginin enthält mehr Stickstoff als andere Aminogruppen und trägt so zur Bildung des gefäßerweiternden Moleküls Stickoxyd bei. Damit werden die Blutgefäße erweitert und der Blutdruck gesenkt. Ein Mangel an L-Arginin kann also zu Bluthochdruck, Durchblutungsstörungen und Erektionsstörungen führen.
L-Arginin ist für die Bildung von Enzymen und Neurotransmittern und von Körpergewebe wie Haut, Haare und Muskeln verantwortlich. Arginin wird also im Körper gebildet und kann zusätzlich mit der Nahrung oder mit Nahrungsergänzungsmitteln aufgenommen werden.
Diese Nahrungsmittel enthalten besonders viel L-Arginin
Rohes Hähnchen- und Schweinbrustfleisch enthält besonders viel L-Arginin, was beim nötigen Braten jedoch vermindert wird.
Viele Nussarten sind wahre Argininträger. Haselnüsse und Walnüsse weisen 2000 bzw. 2200 mg Arginin je 100 g auf. Erdnüsse kommen sogar auf 3400 mg je 100 g. Pinienkerne haben immerhin 2400 mg L-Arginin auf 100 g, Weizenkeime und Sojabohnen jeweils 2200 mg.
Auch Garnelen mit 1700 mg auf 100g, Hühnerfleisch mit 1400 mg, Thunfisch mit 1200 mg und Haferflocken mit 850 mg liefern besonders viel L-Arginin. Reisprotein, Erbsenprotein, Lupinen- und Hanfprotein gelten ebenso als hohe L-Arginin-Träger.
Der hohe Arginin-Gehalt ist einer der Gründe, warum viele dieser Nahrungsmittel als gut für einen normalen Blutdruck und die Gefäße eingeschätzt werden.
In manchen Situationen, etwa in Wachstumsphasen oder in Belastungssituationen, kann ein erhöhter Bedarf an L-Arginin bestehen, den man nicht über die normale Nahrungszufuhr abdecken kann.
L-Arginin als Nahrungsergänzung
L-Arginin-Präparate, englisch auch arginine genannt, werden als Tabletten und Dragees, als Kapseln und als Pulver angeboten. Es gibt sie auch in Kombination mit anderen Aminosäuren als Kombipräparate.
Wer sich zum Kauf entschließt, sollte unbedingt darauf achten, dass der Hersteller auch seriös ist. Seriöse Hersteller erkennt man zum Beispiel daran, dass sie ihre Verpackungen mit Warnhinweisen versehen. Bei verschiedenen Personengruppen kann sich die Einnahme zusätzlicher Aminosäuren nämlich ungünstig auswirken, etwa dann, wenn sie bestimmte Medikamente einnehmen müssen. Wer blutverdünnende Arzneimittel oder Mittel zur Potenzsteigerung einnimmt, sollte vorab mit seinem Arzt sprechen, ob das Arginin die Wirkung abschwächen, bzw. beeinflussen kann. Menschen, die bereits einen Herzinfarkt erlitten haben, sollten ganz auf die Einnahme verzichten.
Wie nimmst du Arginin ein?
Arginin kannst du auf nüchternen Magen oder zu einer leichten Mahlzeit einnehmen. Dann hat der Körper die Möglichkeit, es optimal zu verarbeiten. Allerdings sollte man die Höchstmenge von 3000 mg am Tag nicht überschreiten.
Wer auf Nahrungsergänzungsmitteln verzichten möchte, dem helfen in besonders belastenden Situationen auch die Lebensmittel mit hohem Arginin-Gehalt.
Dieser Artikel zu einem Gesundheitsthema ist nicht für Selbstdiagnosen gedacht und kann eine ärztliche Diagnose nicht ersetzen.
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