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Bitterer Geschmack im Mund – So wirst du ihn wieder los

Es gibt Zeiten, da schmeckt das Leben so richtig bitter. Das ist ganz wörtlich zu nehmen, denn es kann sein, dass dir ein lästiger, bitterer Geschmack im Mund zu schaffen macht. Dieses Gefühl beeinträchtigt logischerweise dein Wohlbefinden. Deine Geschmacksempfindung ist gestört und in deinem Hinterkopf lauert ständig die Befürchtung, womöglich auch noch Mundgeruch zu haben. Als Konsequenz fühlst du dich gehemmt und nicht mehr so frei, wie sonst.

Meist hat dieser nervige, bittere Geschmack keine schwerwiegenden Ursachen und du kannst ihn relativ einfach wieder loswerden. Plagt er dich jedoch über einen längeren Zeitraum, solltest du der Sache unbedingt auf den Grund gehen.

Bitterer Geschmack im Mund: Mögliche Ursachen

Dysgeusien, wie Geschmacksstörungen im Medizinerjargon heißen, sind meist unspezifisch und können viele Ursachen haben. Nachfolgend stellen wir dir einige mögliche Gründe für den bitteren Geschmack im Mund vor.

Erkältung

Dies ist die wohl harmloseste Ursache für den bitteren Geschmack. Bestimmt hast du das selbst schon des Öfteren am eigenen Leib bzw. im eigenen Mund gespürt. Du hast Schnupfen und deine Nase ist zu. Entweder schmeckst du nun überhaupt nichts oder wenn doch, dann ist alles bitter. Da hilft es auch nicht, wenn du mit deinem Leibgericht verwöhnt wirst, der Bittergeschmack siegt und überlagert alles. Die gute Nachricht ist: Verschwindet die Erkältung, kehrt auch dein ganz normaler Geschmackssinn zurück.

Lebensmittel

Manche Lebensmittel, zum Beispiel Rucola, Chicorée oder Sellerie, haben einen hohen Gehalt an Bitterstoffen. Auch der Genuss von Nüssen kann einen bitteren Nachgeschmack im Mund verursachen, der manchmal sogar von einem Brennen auf der Zunge begleitet wird. Dieses unangenehme Gefühl kann manchmal sogar einige Tage anhalten, doch dann verschwindet es in der Regel.

Schwarzer Tee, der zu lange gezogen hat oder sehr starker Kaffee schmecken ebenfalls bitter. Vielleicht hattest du bei einer Grillparty schon einmal ein Stück Fleisch auf deinem Teller, das etwas zu dunkel geraten ist. Dann hast du wahrscheinlich den relativ bitteren Geschmack bemerkt. Der Grund dafür ist die Freisetzung von Benzopyren.

Vitamin- und Nährstoffmangel

Ein Mangel an Vitamin B12 oder Zink kann schuld an dem lästigen Bittergeschmack sein. Bevor du jetzt allerdings sofort zur Tat schreitest und Nahrungsergänzungen einnimmst, solltest du durch ein Blutbild abklären, ob und welche Vitamine dir genau fehlen. Umgekehrt kann auch ein Zuviel an Eisen, Kupfer oder Zink richtig bitter schmecken.

Medikamente

Das ist, im wahrsten Sinne des Wortes, eine bittere Pille. Denn manche Medikamente können als Nebenwirkung einen bitteren Geschmack im Mund verursachen. Vielleicht hast du das selbst schon einmal bemerkt, als du Antibiotika einnehmen musstest. Nach Beendigung der Therapie ist jedoch auch meist der schlechte Geschmack wieder verschwunden. Auch manche Mittel gegen Bluthochdruck, chronisch obstruktive Lungenerkrankung oder Asthma können schuld daran sein.

Geschmacksstörung

Geschmacks- und Geruchssinn gehen Hand in Hand. In Nase, Mund und Rachen sitzen unzählige Nervenzellen, die die Moleküle, die wir beim Essen und Trinken als Geschmack wahrnehmen, über die Hirnnerven an das Gehirn weiterleiten. Drei dieser Nerven sind dabei für den Geschmack verantwortlich. Nach Operationen am Ohr oder im Rachenraum (zum Beispiel die Entfernung der Mandeln) können diese Nerven beschädigt werden, wodurch es zu einer Geschmacksstörung kommt. Auch nach einem Schädelbasisbruch sind diese Dysgeusien oft eine Spätfolge.

Hormonelle Umstellungen

Eine Schwangerschaft oder auch die Wechseljahre lösen auch häufig Geschmacksstörungen aus, die als Bitterkeit im Mund wahrgenommen werden. Doch ist die Hormonumstellung abgeschlossen, ist auch der Geschmackssinn wieder ganz normal.

Unzureichende Mundhygiene und Mundkrankheiten

Das ist, zugegebenermaßen, ein etwas heikles Thema. Dennoch kann auch hier eine mögliche Ursache für den bitteren Geschmack liegen besonders, wenn er hauptsächlich am Morgen auftritt. Schuld daran sind Bakterien, die sich über Nacht im Mund sammeln. Besonders Raucher werden davon ein Lied singen können. Auch wer am Vorabend Bier oder Wein getrunken hat, bemerkt morgens den unschönen Geschmack. Nachdem du etwas Wasser getrunken oder den Mund gespült hast, bist du ihn meist los.

Von der Mundspülung ist es nur ein kleiner Schritt zum Zähneputzen. Mindestens zweimal täglich ist es empfohlen. Bitte schreie nicht gleich empört auf – wir wollen nicht unterstellen, dass du beim Zähneputzen nachlässig bist. Doch manchmal passiert es, dass man nach einem anstrengenden Arbeitstag einfach auf der Couch einschläft, ohne seine abendliche Pflegeroutine ausgeführt zu haben. Prompt erinnert dich am nächsten Morgen der schlechte Geschmack im Mund an diese kleine „Sünde“. Putze dir die Zähne, spüle mit Mundwasser, hake es ab und gelobe Besserung.

Anders sieht es aus, wenn der bittere Nachgeschmack dir hartnäckig treu bleibt, obwohl deine Mundhygiene vorbildlich bist. Dann sollte dich dein Weg relativ bald zum Zahnarzt führen. Er kann feststellen, ob beispielsweise dein Zahnfleisch entzündet ist oder vielleicht deine Füllungen ausgetauscht werden müssen. Manchmal ist auch Zungenbelag der Übeltäter, den du an der gelblichen Farbe deiner Zunge erkennst, oft verbunden mit Brennen oder trockenem Gefühl in der Mundhöhle.

Bitterer Geschmack im Mund: Organische Ursachen

Wenn dir etwas bitter aufstößt, kann der schlechte Geschmack im Mund tatsächlich auf eine organische Störung hinweisen. Diabetes, Multiple Sklerose oder Epilepsie sind beispielsweise Krankheiten, die manchmal von einer Bitterkeit begleitet werden. Geht sie aber mit Bauchschmerzen, Sodbrennen, Übelkeit und Erbrechen einher, könnten Gallensteine vorliegen. Hellhörig werden solltest du auch, wenn du neben dem bitteren Geschmack im Mund auch noch mit trockener Haut zu kämpfen hast. Diese Symptome deuten auf Störungen der Leber oder Bauchspeicheldrüse hin. Eine Untersuchung bei einem Gastroenterologen bringt dir Klarheit.

Psychische Belastung

Leidet die Seele, wirkt sich das auf den Körper aus. Psychische Belastungen können sich auf vielfältige Arten zeigen, manchmal eben auch durch einen bitteren Mundgeschmack.


Bitterer Geschmack im Mund: So wirst du ihn los

Überlege dir zunächst einmal, wann du den lästigen Geschmack am ehesten bemerkst. Tritt er nach dem Aufstehen auf, nach dem Frühstück oder vielleicht, nachdem du dir eine Zigarette oder ein Gläschen Alkohol genehmigt hast? Bemerkst du ihn nach der Einnahme von Medikamenten oder wenn du viel Stress hast? Dementsprechend kannst du geeignete Maßnahmen ergreifen.

Zungenschaber

Er ist etwas gewöhnungsbedürftig, doch er beseitigt Beläge auf der Zunge, die einen schlechten Geschmack verursachen. Benutze ihn noch vor dem Zähneputzen.


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Ölziehen

Die alte, ayurvedische Methode Ölziehen hat sich ebenfalls gegen die lästige Bitterkeit bewährt. Nimm auf nüchternen Magen einen Esslöffel Öl deiner Wahl (zum Beispiel Oliven- Sonnenblumen- oder Kokosöl) in den Mund. Achte aber darauf, nur kaltgepresstes Öl in Bioqualität zu verwenden, denn nur hier sind alle wertvollen Wirkstoffe enthalten. Das Öl ziehst du dann 10 bis 20 Minuten durch deine Zähne. Alle Bakterien, die sich über Nacht in deinem Mund angesammelt haben, werden im Öl gebunden.

Anschließend spuckst du es aus – allerdings nicht ins Waschbecken, sonst könnte sich der Abfluss verstopfen. Besser ist, du beförderst das Ganze in ein Taschen- oder Kosmetiktuch, das du im Hausmüll entsorgst. Danach kannst du dir wie gewohnt die Zähne putzen. Vergiss auch die Zahnseide nicht.

Mundspülungen auf Kräuterbasis bekämpfen Bakterien und erhalten die Mundflora. Alternativ kannst du auch mit abgekühlten Tees aus Salbei, Minze, Melisse oder Zitronengras gurgeln.

Saures gegen Bitteres

Ist zu wenig Speichel im Mund, bleiben die Bakterien im Mund- und Rachenraum und können dort einen unangenehmen Geschmack verursachen. Um den Speichelfluss anzuregen, kann es helfen, Bitteres mit Saurem zu bekämpfen. Wenn du es schaffst, beiße von einer Zitronenscheibe ab oder lutsche saure Bonbons (idealerweise natürlich ohne Zucker). Auch Kaugummi kauen hilft, den Speichel wieder fließen zu lassen.

Ernährung umstellen

Auch wenn es schwerfällt, versuche, Kaffee nur in Maßen zu genießen und schränke den Nikotin- und Alkoholkonsum weitgehend ein. Mache einen Bogen um fettige oder sehr würzige Speisen. Vergiss nicht, genug zu trinken. Nicht zu unterschätzen ist eine gute Darmflora. Leinsamen, in Wasser eingeweicht, können Spaltprodukte, Nahrungsgifte und Fäulnisgase aus dem Darm binden.

Stress vermeiden

Wenn du meinst, der bittere Geschmack im Mund kommt von Stress oder psychischen Belastungen, überlege, wie du dein Leben entschleunigen oder was du ändern kannst. Scheue dich nicht, dir Hilfe zu holen, wenn du alleine nicht weiterkommst.

Ist all das erfolglos geblieben ist, kommst du um den Gang zum Arzt nicht herum. Dort bekommst du gezielt die Hilfe, die du brauchst, um den bitteren Geschmack im Mund ein für alle Mal loszuwerden.

 

Dieser Artikel zu einem Gesundheitsthema ist nicht für Selbstdiagnosen gedacht und kann eine ärztliche Diagnose nicht ersetzen.

Foto: Syda Productions / stock.adobe.com

AJOURE´ Redaktion
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