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Gundermann – Entdecke das gesunde Kraut

Das Kraut Gundermann, auch Gundelrebe genannt, ist seit eh und je für dessen heilende Wirkung bekannt. Den Namen trägt es, da es früher vor allem bei eitrigen Erkrankungen eingesetzt wurde. Ein altes Wort für Eiter ist „Gund“ – schon war Gundermann geboren.

Das Kraut ist unter anderem fester Bestandteil der Gründonnerstagssuppe, die am gleichnamigen Tag serviert wird. Dieser Brauch stammt von unseren Vorfahren, den Germanen, die die Suppe im Frühjahr kochten, um neue Stärke zu erlangen. Sie fertigten außerdem Kränze aus dem Kraut, die deren Verbundenheit mit der Natur und auch den Göttern symbolisieren sollte.

Der Brauch der Suppe lebt auch nach der Christianisierung weiter und wurde zu einer Gründonnerstagstradition.

Bei Krankheiten, die einfach nicht vergehen wollen, kann Gundermann wahre Wunder bewirken. Plagt dich eine eitrige Wunde oder Bronchitis, leidest du an einer Harnwegserkrankung oder bist du schon seit Wochen erkältet? Gundermann lindert alle Beschwerden, die mit Schleim oder Eiter einhergehen.

Ein schöner Nebeneffekt ist, dass sich das Kraut wunderbar zum Würzen eignet und du es damit vielseitig beim Kochen anwenden kannst. Aufgrund dessen aromatischen Geschmacks wird es auch gern als „Wilde Petersilie“ bezeichnet. Du kannst damit nicht nur Eintöpfe oder Kartoffelgerichte verfeinern, sondern auch aus Süßspeisen wie Eiscreme ein ganz besonderes Geschmackserlebnis zaubern.

Gundermann zur inneren Anwendung

Um beispielsweise eine lästige Erkältung oder Blasenentzündung loszuwerden, wendest du Gundermann am besten von Innen an. Dafür kannst du das Kraut zu einem Tee aufkochen, einen Saft daraus pressen, eine Tinktur herstellen oder es mit Milch kochen. Die letzte Methode wurde früher besonders häufig angewendet. Durch das Erhitzen lösen sich die ätherischen Öle des Gundermanns. Die Öle werden vom Fett der Milch, in der es kocht, gebunden und bleiben so in höherer Konzentration in der Flüssigkeit. Je höher der Fettgehalt der Milch ist, desto besser.

Für ein Glas kochst du 250 ml Milch auf und fügst einen Esslöffel des frisch gehackten Krauts hinzu. Lasse das Ganze etwa 15 min lang ziehen und trinke es, solange es noch warm ist. Die Gundermann-Milch lindert nicht nur deine Beschwerden, sondern verleiht dir bei Abgeschlagenheit auch wieder neue Kraft.

Den Tee bereitest du auf die gleiche Art und Weise zu, nur nutzt du dafür natürlich Wasser und keine Milch. Trinkst du davon täglich 2 Tassen, lösen sich Verschleimungen und Eiter. Hinzu kommt eine schmerzstillende und appetitanregende Wirkung. Bei einer Erkältung, die mit eitrigen Mandeln einhergeht, kannst du den Tee auch zum Gurgeln verwenden.

Gundermann Tee

Hast du eine Kräuterpresse zuhause, kannst du damit Saft aus Gundermann pressen. Alternativ nimmst du einen Mixer zur Hand, gibst das Kraut und etwas Wasser hinein und pürierst das Ganze. Im Anschluss seihst du die Masse durch ein Tuch und übrig bleibt der Saft. Je nachdem, wie stark deine Beschwerden sind, kannst du täglich bis zu 3 Mal jeweils einen Esslöffel davon einnehmen.

Du kannst den Saft auch zu einer Tinktur weiterverarbeiten. Dafür mischst du den Saft mit der gleichen Menge an hochprozentigem Alkohol. Möchtest du direkt eine Tinktur herstellen, ohne vorher Saft pressen zu müssen, kannst du den kleingeschnittenen Gundermann auch einfach mit dem Alkohol übergießen bis er vollständig bedeckt ist. Die Tinktur muss nun 3 Wochen ziehen, egal für welche Methode du dich entscheidest. Dann kannst du sie durch ein Tuch abseihen und abfüllen. Nutze dafür am besten eine Flasche aus dunklem Glas, die du luftdicht verschließen kannst, damit die Tinktur möglichst lange haltbar bleibt.

Die äußere Anwendung des Heilkrauts

Du liebst es, dir ein heißes Bad zu gönnen, wenn es dir nicht gut geht? Auch dafür kannst du Gundermann wunderbar nutzen. Dazu benötigst du etwa 5 Handvoll des Krauts und kochst es mit 5 l Wasser auf. Gib das Ganze in dein Badewasser und versuche bewusst die Dämpfe der ätherischen Öle einzuatmen. Zur Befreiung deiner Atemwege kann diese Methode wahre Wunder bewirken. Hinzu kommt die Entspannung, die du deinem Körper gönnst, während du im angenehm warmen Wasser liegst.

Gundermann Bad

Wenn du eine Wunde hast, die einfach nicht verheilen möchte oder sogar eitert, dann probiere doch das Wunderblättchenöl. Alles, was du dafür brauchst, sind etwa 2 Handvoll Gundermann und ein Glas, das du luftdicht verschließen kannst. Gib das gesamte Kraut in das Glas und stampfe es fest zusammen, sodass alle Blätter eng zusammengepresst werden. Dann verschließt du das Glas und stellst es für ein paar Tage in die Sonne. Du kannst beobachten, wie sich im Laufe der Zeit Flüssigkeit am Glasboden bildet. Diese seihst du ab und bewahrst sie an einem dunklen und kühlen Ort auf. Trägst du das Öl je nach Bedarf mehrmals täglich auf deine Wunde auf, wird sie desinfiziert und die Wundheilung wird angekurbelt.

Daran erkennst du Gundermann

Das Heilkraut Gundermann kannst du ganz einfach selbst sammeln. Es ist häufig auf feuchten Wiesen und in lichten Wäldern zu finden. Es versteckt sich aber auch gern an Mauern oder Steinen. Du kennst eine Stelle, an der wilde Erdbeeren wachsen? Dann schau doch mal dort, denn das Kraut siedelt sich gern in der Nähe der Beeren an.

Du erkennst Gundermann unter anderem an seinem vierkantigen Stängel. Die Form wird allerdings erst sichtbar, wenn er schon etwas fester ist. Vom Stängel gehen kleine Stiele ab, an denen sich die kleinen runden Blätter befinden. Zwischen April und Juni kommen die tiefblauen lippenförmigen Blüten als weiteres Erkennungsmerkmal zum Vorschein, die direkt am Stängel wachsen. Du kannst das Kraut ganzjährig pflücken. Auch eine dicke Schneedecke hindert es nicht am Wachsen.
 

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Fotos: Karin Jähne, PhotoSG, triocean / stock.adobe.com

AJOURE´ Redaktion
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