Wer wünscht sich das nicht: Tag für Tag mit einem strahlenden Grinsen aufstehen, weil man durch das eigene Hobby oder die eigene Leidenschaft – eben das, was man am liebsten tut und am besten kann – auch noch den eigenen Lebensunterhalt verdient. Kein Konkurrenzkampf mehr mit den anstrengenden Kolleg:innen, kein Druck mehr vom Chef oder der Chefin, denn – ach ja – das ist man ja selbst.
Der Eindruck, dass dies scheinbar nur den wenigsten unter uns gelingt, trügt. Mit einer ordentlichen Portion Leidenschaft und einem starken Willen kann es nämlich jeder schaffen, sein Hobby zum Beruf oder gar zur Berufung werden zu lassen – ganz gleich ob als Autorin, Fotografin oder vielleicht sogar mit eigenem kleinen Modelabel. Einen ersten Anstoß und hilfreiche Tipps möchten wir dir hier geben.
Leidenschaft und Selbstvertrauen – ohne geht gar nichts
Eines der wichtigsten Tools, die du brauchst, um mit deinem Hobby – neben all der Freude, die es bringt – auch noch Erfolg zu haben, ist Leidenschaft. Wofür brennst du? Für was würdest du liebend gern jeden Tag – wenn es sein muss schon um 05:00 Uhr morgens – aufstehen und viele Stunden später, unendlich erschöpft, aber glücklich, ins Bett fallen? Wofür würdest du, wenn es sein muss, auch gern mal das Kaffeekränzchen am Wochenende mit dem Freundeskreis ausfallen lassen oder einem Abend an der Bar abschwören?
Ob du gern fotografierst, backst, Romane schreibst oder es einfach „nur“ liebst, anderen dabei zu helfen, ihre eigenen Ziele zu erreichen: es geht nichts über eine genaue Vorstellung davon, was eigentlich „dein Ding“ ist. Mach dir deshalb erst einmal bewusst, warum du genau DAS dein Leben lang tun solltest/willst, warum dich genau DAS ein Leben lang glücklich machen kann. Frage gern auch jemanden, der dich wirklich gut kennt und dem du vertraust, wo er deine Stärken oder auch Schwächen sieht. So kannst du Selbst- und Fremdwahrnehmung abgleichen und dir etwas mehr über dich selbst bewusst werden.
Selbstbewusstsein, aber auch Selbstvertrauen sind schließlich bedeutende Faktoren, um deinem Ziel näherzukommen. Du musst viele Entscheidungen selbst treffen und davon überzeugt sein, dass du mit den Konsequenzen zurechtkommen wirst. Du solltest deine Stärken und sogar Schwächen einschätzen und nutzen können. Auch wenn es in manchen Phasen einmal schwierig und nervenaufreibend wird: du solltest wissen, wie du dich selbst weiter motivieren kannst, um am Ball zu bleiben und für dein Ziel zu kämpfen – komme was wolle. Dabei kann dir zum Beispiel auch ein Vorbild helfen:
Lerne von Vorbildern
Sich Persönlichkeiten vor Augen zu halten, die mit einer ähnlichen Idee oder Leidenschaft bereits Erfolg hatten, motiviert ungemein. Du solltest dich darüber hinaus aber im Allgemeinen auch mit positiven Menschen umgeben, die dir Halt geben und dich unterstützen, egal was passiert. Vielleicht gelingt es dir sogar über Seminare oder Kurse, die du für dein Hobby besuchst, Menschen kennenzulernen, die am selben Punkt sind wie du, ganz ähnliche Ziele haben und dich zu neuen Ideen inspirieren. Dies führt uns zum nächsten Punkt:
Qualifikationen, Erfahrungen, Netzwerke
Wenn du deine Leidenschaft kennst, weißt, was du willst und wo deine Stärken und Schwächen liegen, ist es immer hilfreich, Erfahrungen und Qualifikationen in diesem Bereich zu sammeln beziehungsweise vorweisen zu können. Als Expertin deines Fachs wird es dir schließlich auch leichter fallen, Kontakte zu knüpfen oder ganze Netzwerke aufzubauen, die für den Erfolg deines Traumes von Bedeutung sein können.
Stichwort „Buchhaltung“: Wenn die Realität anklopft
Das eigene Hobby zum Beruf machen, das ist nicht immer nur eine wahre Freude, sondern erfordert auch eine realistische Planung und manchmal ein stures Verwalten und Abarbeiten anfallender (administrativer) Aufgaben. Alle Verantwortung wird bei dir liegen: dein Geschäft steht und fällt mit deinem Engagement. Mach dir bewusst, dass beispielsweise Fotografin zu sein nicht nur bedeutet, den ganzen Tag an den tollsten Orten der Welt unterwegs zu sein und schöne Bilder zu schießen, du musst damit auch irgendwie Geld verdienen. Deine Kamera wird Geld kosten (sei es die Instandhaltung oder die Notwendigkeit neuen Equipments) und auch um an diese Orte zu gelangen, ist ein gewisses Budget notwendig. Wahrscheinlich musst du für dich selbst sogar Marketing und Kundenakquise betreiben. Da kann das früher so geliebte Hobby schnell zur Belastung werden.
Als ein absoluter Vorteil unserer Zeit und eine große Hilfe erweisen sich hierbei die Social-Media-Kanäle. Du kannst – und das beweisen zahlreiche Blogger täglich – über Facebook, Instagram und Co. mit ein bisschen Geschick und Engagement tatsächlich schnell zu Bekanntheit gelangen und dein Geschäft so weiter vorantreiben. Auch ein YouTube-Kanal ist dafür hilfreich, wenn es sich für deine Leidenschaft anbietet oder du Interesse an so etwas hast.
Wenn der Beruf zur Berufung wird – glücklich im Alltag
Das schönste Gefühl ist es, wenn die erste Zeit der Planung und Vorbereitung überstanden ist und sich alles langsam fügt. Was auch immer geschieht: Wenn du für das was du tust brennst, dann wird es auch gelingen. Dazu musst du natürlich nicht immer gleich dein eigenes (kleines) Unternehmen gründen, sondern kannst dich einem bereits bestehenden ebenso gut anschließen. Genauso sinnvoll kann es sein, den „alten“ Job nicht direkt an den Nagel zu hängen, sondern das eigene kleine Imperium Schritt für Schritt nebenbei aufzubauen. Gerade aus finanziellen Gründen ist dieser Weg oftmals empfehlenswert. Wenn du es schaffst, dich nicht vor dem von vielen so verhassten Montag zu fürchten, sondern dich sogar darauf zu freuen, dann hast du vieles richtig gemacht – egal was oder wo du arbeitest. Schließlich ist nichts wertvoller und für das eigene Leben allgemein bedeutender, als es gern zu leben und glücklich zu sein.
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