Wünschst auch du dir manchmal, dass du mehr Zeit hättest, um jene Dinge zu erledigen, die wirklich wichtig sind? Die schlechte Nachricht können wir an dieser Stelle bereits vorwegnehmen: Niemand kann dir mehr Zeit für die Aufgaben deines Alltags herbeizaubern. Doch darum geht es ja auch gar nicht. Der Ansatz sollte viel eher lauten: Wie kann ich mich selbst neu organisieren, um die Zeit, die ich zur Verfügung habe, besser zu nutzen?
Als erstes gilt es dabei zu erkennen, wieso dir überhaupt so viel Zeit flöten geht, die du eigentlich viel sinnvoller investieren könntest. Um dir bei der gelungenen Strukturierung deines eigenen Zeitmanagements zu helfen, möchten wir heute mit dir zusammen Ursachenforschung betreiben. Zu diesem Zweck präsentieren wir dir die größten Zeitfresser des alltäglichen Lebens und zeigen außerdem, wie du sie erfolgreich loswirst.
Das Handy als Zeitfresser Nummer Eins
Ja, das gute alte Smartphone. Die kleine technische Wunderwaffe ist aus unserem modernen Leben nicht mehr wegzudenken. Schließlich sind die schlauen Gerätschaften auch äußerst praktisch. Dank der modernen Technologie können wir uns jederzeit mit unseren Liebsten austauschen, uns über die neuesten Geschehnisse in der Welt informieren, oder den Weg zum nächsten Bahnhof finden. Jedoch solltest du dir an dieser Stelle die ehrliche Frage stellen: „Benutze ich mein Handy wirklich nur dann, wenn ich es auch brauche?“ Die Antwort ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ein deutliches Nein. Und genau da liegt das Problem.
Noch vor einigen Jahren war es ganz normal, zwischendurch eine gewisse Zeit nicht erreichbar zu sein. Heute unterliegen wir fast schon dem zwanghaften Druck, umgehend auf Nachrichten und Anrufe zu reagieren. Doch in wie viel Prozent der Fälle ist dies wirklich notwendig? Damit du durch das ständige Ringen und Blinken deines Handys nicht andauernd den Fokus verlierst, den du eigentlich auf andere Aufgaben richten wolltest, gibt es ein paar einfache Tricks. So kannst du dir zum Beispiel feste „Smartphone-Zeiten“ einteilen, in denen du ohne schlechtes Gewissen auf den Bildschirm blicken kannst. Das heißt im Umkehrschluss allerdings auch, dass du deinen kleinen Begleiter außerhalb dieser Phasen zumindest in den Flugmodus, oder besser noch ganz abschalten solltest. Dabei wirst du schon sehr bald feststellen, wie befreiend es sein kann, nicht jederzeit erreichbar zu sein.
Die Plattformen der sozialen Medien verleiten uns dazu, schnell den Blick für die Uhr zu verlieren. Aus einem „Nur ganz kurz“ wird sehr schnell eine halbe Ewigkeit, die wir mitunter auf Profilen von Leuten verbringen, die wir nicht einmal persönlich kennen. Falls auch du zu der Sorte Mensch zählst, die sich nur allzu leicht von Instagram, Facebook und Twitter ablenken lässt, solltest du dir auch hier feste Zeiten setzen, die du mit Social Media verbringst. Wenn du dir und deiner Disziplin jedoch nicht ganz über den Weg traust, kannst du wahlweise bestimmte Apps und Programme nutzen, welche die von dir festgelegten Social Media-Plattformen für einen bestimmten Zeitraum sperren.
E-Mails
Du dürftest es kennen: Es macht einmal kurz „Pling“ und du weißt, die elektronische Post ist da. Obwohl du gerade eigentlich mit etwas ganz anderem beschäftigt bist, „rennst“ du zum virtuellen Briefkasten und lässt alles andere stehen und liegen. Damit dich eingehende E-Mails in Zukunft nicht aus deinem Flow reißen, gibt es einfache Maßnahmen, welche du ergreifen kannst. Schalte als erstes die automatischen Benachrichtigungen aus. So wird nicht sofort eine entsprechende Info auf deinem Bildschirm aufpoppen, wenn dir jemand geschrieben hat. Zudem hast du in der Regel innerhalb deines Mail-Accounts die Möglichkeit, dir bestimmte Zeitfenster festzulegen, in denen neue Mails abgerufen werden können.
Strukturloses Arbeiten
Du weißt, dass du mehrere Dinge zu erledigen hast und stürzt dich Hals über Kopf in deine Aufgaben? Atme lieber erst einmal tief durch und fertige dir eine strukturierte To-do-Liste an. Wenn du alle anstehenden Angelegenheiten kreuz und quer angehst, wirst du am Ende nur Chaos ernten, das unnötig viel Zeit verschlingt. Priorisiere die unterschiedlichen Aufgaben nach ihrer Dringlichkeit und arbeite sie eine nach der anderen ab. Du schleppst einen Punkt auf deinem Zettel schon seit einigen Monaten mit dir herum und drückst dich davor, diese Aufgabe zu erledigen? Trau dich und streiche sie von deiner Liste. Wenn sie bereits seit Monaten auf deiner Liste verstaubt, dann kann sie nicht wirklich dringend sein. Handelt es sich jedoch um eine unbequeme Tätigkeit, die du zwingend erledigen musst, dann solltest du diese als allererstes abarbeiten. Umso stolzer wirst du sein, wenn du den lästigen Punkt schlussendlich losgeworden bist.
Unnötiger Perfektionismus
Wir Damen der Schöpfung neigen ja oft dazu, alles möglichst perfekt machen zu wollen. Dies ist an sich ja auch gar nichts Schlimmes und immer noch besser, als die Dinge nur halbherzig anzugehen. Es ist jedoch wichtig, abzuschätzen, in welchen Punkten sich dieser Perfektionismus wirklich bezahlt macht. Oft investieren wir im beruflichen Leben unsere Zeit und Energie in Kleinigkeiten, die von unseren Vorgesetzten oder Kunden nicht einmal wahrgenommen werden. Da hilft es nur, den Anspruch an sich selbst etwas herunterzusetzen und nachsichtiger gegenüber eigener Fehler zu werden – die nicht selten nur von uns selbst als solche wahrgenommen werden.
Aufschieberitis
Prokrastination ist der Tod jedes Zeitmanagements. Und wenn du ehrlich bist, fühlt sich die Aufschieberei auch nicht wirklich gut an. Egal, wie sehr wir uns vor anstehenden Aufgaben drücken, wir haben immer diese leise Stimme im Hinterkopf, die nicht müde wird, uns daran zu erinnern, dass unser Schweinehund wieder einmal gesiegt hat. Stelle dich unangenehmen Aufgaben und höre auf, unnötig Zeit zu verplempern. Du sabotierst dich auf diese Art und Weise nur selbst.
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