Mit Freunden ist es bekanntlich wie mit den Sternen – man kann sie nicht immer sehen, und trotzdem sind sie immer da. Zumindest im wünschenswerten Idealfall. Doch nicht alle Menschen um uns herum sind die Freunde, für die wir sie gern halten möchten. Durch zunehmende digitale Vernetzung, schnelllebige Kommunikation und moderne Lebensumstände, die gerade für junge Menschen mit häufigen Umzügen und Neuanfängen verbunden sind, sammelt sich im Laufe unseres Lebens eine große Zahl von Menschen um uns, die wir gern als unsere Freunde bezeichnen möchten, leider tummeln sich darunter jedoch immer wieder falsche Freunde. Wer von ihnen diese Bezeichnung aber wirklich verdient hat und welche Freundschaften wir wegen ihres toxischen Charakters vielleicht besser aufgeben sollten, das verraten wir dir hier:
1. Geben und Nehmen beruht auf Gegenseitigkeit – Freunde beherzigen das!
Freundschaften sollen vor allem eines: Uns guttun. Damit das auch funktionieren kann, müssen alle Beteiligten ein etwa gleich großes Maß an Engagement in die Freundschaft einbringen. Das bedeutet im Klartext: Geben und Nehmen beruht auf Gegenseitigkeit! Falsche Freunde zeigen hier ein großes Defizit. Sie bringen sich nur solange in eine Beziehung ein, wie sie selbst positiv davon profitieren. Sobald du aber eine Gegenleistung forderst, zum Beispiel das aufmerksame Zuhören in schwierigen Lebenslagen oder Hilfestellung bei konkreten Problemen, sind sie taub für dich und deine Sorgen. Wenn du außerdem häufiger das Gefühl hast, nur ein „Notnagel“ zu sein oder du dich besonders in der Gruppe als das „fünfte Rad“ am Wagen fühlst, dann bist du in dieser Freundschaft eindeutig fehl am Platz. Trenne dich von solchen Leuten und suche dir Menschen, die ein Ohr und ein Herz für dich und deine Sorgen haben und die gern Zeit mit dir verbringen wollen, auch dann, wenn sie dir kein Leid zu klagen haben.
2. Bei einem guten Freund fühlt man sich verstanden
Fühlst du dich bei deinem Freund oder deiner Freundin verstanden? Hast du das Gefühl, dass du ihnen alles von dir erzählen kannst – auch solche Dinge, die du nicht jedem x-Beliebigen anvertrauen würdest? Dann ist eure Freundschaft echt! Denn er oder sie akzeptiert dich, so wie du bist und das erkennst du an, indem du sie mit deinem Vertrauen belohnst. Wenn du dagegen viele Geheimnisse vor deinen Freunden und das Gefühl hast, dass sie dich in vielen Dingen nicht verstehen können, dann ist eure Freundschaft vermutlich nicht allzu tief. Daraus kann man ihnen nicht einmal unbedingt einen Vorwurf machen. Nicht jeder Mensch passt zu jedem. Dennoch solltest du dir die Zeit und Freiheit nehmen, nach solchen Leuten Ausschau zu halten, die deine Haltung gegenüber dem Leben teilen und mit denen du ganz offen auch über private Dinge sprechen kannst.
3. Eine gute Freundschaft hat keine zwei Gesichter
Freunde halten zueinander, auch wenn der andere gar nicht anwesend ist. Natürlich muss man nicht in allen Dingen einer Meinung sein, aber gerade gegenüber Dritten sollten Freunde nicht schlecht voneinander reden. Falls dir zu Ohren kommt, dass jemand hinter deinem Rücken abfällig über dich spricht, dann sollte das ein eindeutiges Warnsignal für dich sein! Sprich den anderen darauf an und fordere ihn auf, reinen Tisch zu machen, falls es etwas gibt, das ihn an dir stört. Du kannst seine Antwort beherzigen, solltest dich aber keinesfalls dazu veranlasst sehen, dich zu ändern, nur um jemand anderem zu gefallen. Denn wenn ein wahrer Freund ein „Problem“ mit dir hat, wird er es dir gegenüber persönlich ansprechen und nicht hinter deinem Rücken über dich herziehen.
4. Neid hält euch von nichts ab
Neid ist keine schöne Charaktereigenschaft und trotzdem menschlich. Gerade im Job schaut man gern einmal mit ungewollt neidischem Blick auf das Leben der anderen. Wahre Freunde sollte das aber nie davon abhalten, einander zu fördern und sich gegenseitig in Zielen und Ambitionen zu stärken. Denn sie unterstützen dich in deinem Wachstum und wünschen sich, dass du deine Träume verwirklichst – selbst wenn das bedeutet, dass du sie vielleicht auf der Karriereleiter bald überholst. Sie gönnen dir deinen Erfolg und freuen sich ehrlich für dich mit!
5. Kleine Fehltritte sind verzeihbar, aber nicht auf Dauer
Erfahrung macht bekanntlich klug. Das gilt nicht nur für kleine Kinder, die sich die Finger an der Herdplatte verbrennen. Auch du solltest überlegen, ob du in deiner Freundschaft schon die eine oder andere Narbe davongetragen hast. Wenn dich ein Freund wiederholt angelogen oder betrogen hat, solltest du ihm das nicht ungestraft durchgehen lassen. Das fängt schon bei Kleinigkeiten wie häufigen Absagen für gemeinsame Verabredungen oder wiederholt vergessene Geburtstage an. Überlege, ob du die Gründe, die dein Freund für sein Versäumnis vorbringen kann, nachvollziehen kannst. Freunde mit Kindern sind zum Beispiel naturgemäß immer etwas eingeschränkter. Trotzdem ist auch hier das Maß irgendwann einmal voll.
6. Niemand sollte dich demütigen – schon gar kein Freund!
Wir alle machen dann und wann gern einmal einen Witz, der auf Kosten anderer geht. Das ist aber nur solange lustig, wie sich niemand dabei ernsthaft verletzt oder gedemütigt fühlt. Macht einer deiner Freunde häufiger Scherze über dich und trifft er dich dabei emotional, dann bitte ihn damit aufzuhören. Einem guten Freund wird das ohne Schwierigkeiten gelingen, denn er will dich nicht verärgern oder verletzen, sondern einfach nur eine gute Zeit mir dir genießen. Fällt es ihm dagegen schwer, dich nicht weiterhin vor anderen bloßzustellen, dann ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass er dein Selbstwertgefühl untergraben will. Du bist damit für ihn wenig mehr als ein Podest, auf dem er sich selbst gut in Szene setzen kann.
7. Das Wichtigste bei allem: Bleib immer du selbst!
Manche Menschen verleiten uns zu einem Verhalten, das uns an sich gar nicht ähnlichsieht. Das kann unter Umständen etwas Gutes sein: Manche Freunde schaffen es zum Beispiel, uns zu motivieren und uns zu Leistungen zu beflügeln, die wir allein für unerreichbar hielten. Doch es gibt auch andere Freunde. Solche nämlich, die uns zu einem schlechten Verhalten anregen: Sie lästern über andere und bringen uns dazu, dabei mitzumachen. Sie verleiten uns zum Trinken, zum Rauchen oder zu anderen Dingen, die wir eigentlich gar nicht tun möchten. Von solchen Freunden solltest du dich schleunigst trennen. Sie bringen auf lange Sicht nur Schaden.
Falsche Freunde loswerden: So geht’s
Manchmal ist es gar nicht so einfach, sich von Fake-Freunden zu lösen. Denn schließlich hat man gemeinsam viel Zeit verbracht und teilt auch sicherlich einige schöne Momente und Erinnerungen. Doch wenn du merkst, dass dir eure Freundschaft nicht mehr guttut und du darunter leidest, wird es Zeit, einen Schlussstrich zu ziehen.
Es kann gut sein, dass die Person zunächst einmal wütend auf deine Entscheidung reagiert, den Kontakt herunterschrauben zu wollen. Eventuell kann sie deine Gründe nicht nachvollziehen oder ist selbst verletzt darüber, sich als Freundin zu verlieren. Wenn dir jedoch von deinem Gegenüber keine Einsicht oder eine Entschuldigung entgegenkommt, dann weißt du, dass du die richtige Entscheidung getroffen hast, dich von dieser Person zu lösen.
Hab keine Angst davor, eine Freundin bzw. Freund zu verlieren oder danach allein zu sein. Denn was bringt dir eine Freundschaft, in der du dich ständig unwohl und unverstanden fühlst? Konzentriere dich lieber auch ein paar wenige Menschen in deinem Leben, denen wirklich etwas an dir liegt, anstatt einen großen Freundeskreis zu pflegen, mit Menschen, die vielleicht aus den falschen Gründen mit dir befreundet sein wollen. Und es werden auch immer wieder neue Menschen in dein Leben treten, bei denen sich eine echte Freundschaft entwickeln kann.
Hier noch ein paar inspirierende Sprüche und Zitate zum Thema falsche Freunde:
- Falsche Freunde glauben Gerüchten. Echte Freunde glauben an dich.
- Es gibt keine falschen Freunde – nur falsche Menschen, die so tun, als wären sie deine Freunde.
- Falsche Menschen müssen immer ihr Image wahren. Ehrlichen Menschen ist es einfach egal.
- Den wahren Charakter eines Menschen, erkennst du daran, wie er mit dir umgeht, wenn er dich nicht mehr braucht.
- Falsche Menschen sind ein notwendiges Übel, um die wahren Freunde zu erkennen.
- Während dir die einen das Gefühl vermitteln, nie zu genügen, zeigen dir andere, dass du einzigartig und wichtig bist.
- Falsche Menschen kommen und gehen. Wahre Freunde bleiben eine Ewigkeit.
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