Außen kalt, innen heiß – das hilft gegen Schweißfüße im Winter
Es ist ein Problem, über das nur ungern gesprochen wird: Schweißfüße. Kein Wunder, es gibt wahrlich vergnüglichere Gesprächsthemen. Doch spätestens, wenn der Gastgeber darum bittet, die Schuhe auszuziehen und wir unsere dicken Winterstiefel abstreifen, wird es unangenehm. Deswegen solltest du das Problem frühzeitig angehen. Was vielleicht erst einmal paradox klingt: Schweißfüße und in der Folge auch unangenehmer Fußgeruch sind auch im Winter ein häufig auftretendes Problem. Die Ursachen können vielfältig sein. Einige davon sollten ärztlich behandelt werden. Dazu gehören körperliche Dysfunktionen, Diabetes und Fußpilzerkrankungen. Meistens lässt sich das Problem jedoch ganz einfach selbst beheben.
Ab wann Schwitzen zum Problem wird
An sich ist Schwitzen ein ganz natürlicher und notwendiger Prozess. Wir benötigen das Schwitzen, um unsere Körpertemperatur zu regulieren. Übermäßiges Schwitzen kann auf eine erblich bedingte Hyperhidrose hinweisen. Die Ursachen für Schweißfüße sind jedoch nicht immer gleich krankheitsbedingt. Bei den meisten sind äußere Faktoren der Grund für das leidige Geruchsproblem. Wobei der eigentliche Auslöser für den Geruch nicht der Schweiß an sich ist, sondern schweißzersetzende Bakterien. So lustig das Thema erst einmal klingt, Betroffene haben einen großen Leidensdruck. Schweißfüße sind nicht nur unangenehm. Sie begünstigen zudem die Bildung von Pilzerkrankungen. Zum Glück gibt es ein paar Tipps, um Schweißfüßen im Winter vorzubeugen.
Wieso wir im Winter unter Schweißfüßen leiden
Was erst einmal widersprüchlich klingt, ist ein weit verbreitetes Problem. Schweißfüße beschäftigen uns nicht nur bei heißen Temperaturen. Die Winterzeit ist für unsere gesamte Körperhaut eine anstrengende Zeit. Draußen weht uns die kalte Luft um die Nase, drinnen wartet die warme Heizungsluft auf uns. Diese Temperaturunterschiede führen dazu, dass unsere Haut trocken und rissig wird.
Auch unsere Füße haben es im Winter nicht leicht. Zuerst einmal solltest du wissen, dass Schwitzen an den Füßen nichts mit der Temperatur zu tun haben muss. Damit unsere nackten Füße genug Grip haben, schwitzen sie evolutionsbedingt mehr. Leider kann es sein, dass du unter einer Überfunktion leidest, die sich auch im Winter bemerkbar macht. Aber auch ohne Überfunktion kommt es zur kalten Jahreszeit schnell mal zu Schweißfüßen.
Auslöser sind überraschenderweise kalte Füße. Gerade Frauen leiden häufig unter kalten Füßen. Unsere Füße werden dann zu richtigen Eisklumpen, die uns ständig frösteln und den Partner im Bett vor Schreck erschaudern lassen. Dabei können wir gar nichts dafür. Frauen haben einen geringeren Muskelanteil als Männer und frieren deshalb schneller. Kommen kalte Temperaturen dazu, verengen sich die Gefäße, um die Körperkerntemperatur hochzuhalten und um unsere Organe zu schützen. Die Folge ist, dass die Extremitäten wie Hände, Füße oder Ohren weniger gut durchblutet werden und erkalten.
Was machen wir, wenn wir kalte Füße haben? Wir packen sie ein. Und zwar richtig dick. Strumpfhose, dicke Wollsocken und warme Winterstiefel sollen uns vor der Kälte schützen. Darin müssen unsere Füße den ganzen Tag ausharren. Die Luft kann nicht zirkulieren, die Hitze staut sich und unsere Füße fangen an zu schwitzen. Schälen wir uns abends aus mehreren Schichten Socken, sind die Füße schweißnass. Doch was tun? Keine Angst, wir müssen uns nicht zwischen Frieren und Schwitzen entscheiden. Wenn du ein paar Dinge beachtest, hast du im Winter Ruhe vor müffelnden Schweißfüßen.
Das richtige Schuhwerk
Um übermäßiges Schwitzen zu verhindern, solltest du unbedingt auf das richtige Schuhwerk achten. Gerade, wenn du deine Schuhe den ganzen Tag lang tragen musst, ist es wichtig, dass sie keine Schweißfüße begünstigen. Dicke Winterstiefel halten zwar warm, ausreichende Luftzirkulation findet jedoch oft nicht statt. Du solltest deshalb auf atmungsaktive Materialien zurückgreifen. Außerdem sollten deine Schuhe wasserdicht sein, um das Eindringen von Feuchtigkeit zu vermeiden. So bleiben deine Füße trocken und die Luft kann zirkulieren. Hier sind Lederschuhe und TEX-Materialien eine gute Wahl. Deine Schuhe sollten außerdem nicht zu eng sein, damit ein Austausch von kalter und warmer Luft stattfinden kann. Noch besser ist es, wenn du zwischen mehreren Paaren wechselst, damit die Schuhe immer gut durchtrocknen können.
Die richtigen Socken
Nicht nur die Schuhe, auch das, was wir darunter tragen, spielt eine Rolle. Bei kalten Temperaturen greifen wir gerne zu den dicken Wollsocken. Die bessere Wahl wären dünne und atmungsaktive Socken. Sie transportieren die Feuchtigkeit besser nach außen. Baumwollsöckchen sind dafür besser geeignet als Strümpfe aus synthetischen Materialien. Für die Skifahrer unter euch gibt es spezielle Sportsocken, die die Füße in Skistiefeln trocken halten. Wer unter starken Schweißfüßen leidet, kann es mit antibakteriellen Socken mit eingearbeitetem Silber versuchen.
Die richtige Pflege
Besonders im Winter leidet unsere Haut unter den ständigen Temperaturschwankungen. Auch wenn wir im Winter keine offenen Schuhe tragen, sollest du die Pflege deiner Füße nicht vernachlässigen. Besonders Menschen mit Allergien und Neurodermitis neigen dazu, einen atopischen Winterfuß zu entwickeln. Diese leichte Form der Neurodermitis führt zu trockenen, rissigen und sogar blutigen Füßen. Geeignetes Schuhwerk und rückfettende Pflege können hier Abhilfe schaffen.
Um Schweißfüßen vorzubeugen, solltest du deine Füße morgens und abends waschen. Nach dem Waschen die Füße gut abtrocknen, auch zwischen den Zehen. Das hilft, Fußpilz vorzubeugen. Ganz wichtig besonders im Winter: Das Eincremen nicht vergessen. In der kalten Jahreszeit wird die Haut an unseren Füßen stark beansprucht. Dadurch kann sie trocken und rissig werden. Auch die regelmäßige Entfernung der Hornhaut sollte zum festen Pflegeritual werden.
Für schwitzende Füße gibt es noch ein paar extra Pflegetipps. Regelmäßige Peelings und Fußbäder mit Salbei sind nicht nur eine Wohltat für müde Füße. So werden tote Hautschüppchen entfernt und die antibakterielle Wirkung von Salbei hemmt die Bildung von unangenehmen Gerüchen. Wer auf alte Hausmittel schwört, kann seine Füße noch mit Franzbranntwein einreiben.
Auch die Drogerie hält einiges gegen Schweißfüße bereit. Spezielle Aluminiumdeos verhindern übermäßige Schweißbildung. Wer auf Aluminium verzichten möchte, kann Fußpuder verwenden. Zwischen den Zehen und an der Sohle aufgetragen, nimmt es überschüssige Feuchtigkeit auf und verhindert nasse Füße. Aber auch simples Babypuder erfüllt den gleichen Zweck.
Wenn du doppelt vorbeugen möchtest, kannst du deine Schuhe gleich mit behandeln. Antibakterielle Sprays, Puder und spezielle Einlagen für die Schuhe binden die Feuchtigkeit und verhindern die Entstehung von unangenehmen Gerüchen.
Freiheit für deine Füße
Zu guter Letzt noch ein ganz einfacher Tipp: Wann immer es geht, solltest du barfuß laufen. Gerne auch in der Natur, wo du den Sand und das Gras unter den Füßen spürst. Wem ein kurzer Sprint durch den Schnee dann doch zu kalt ist, kann im Winter zumindest drinnen auf Schuhe verzichten. So kommen deine Füße regelmäßig an die frische Luft und du beugst auch gleich schmerzhaften Fehlstellungen vor.
Unsere Füße tragen uns durch unser ganzes Leben. Manchmal vergessen wir das. Erst, wenn sie Probleme machen, richten wir unser Augenmerk auf unsere Füße. Dabei tragen sie die ganze Last unseres Körpers. Vernachlässigte Füße sind sowohl ein ästhetisches als auch ein gesundheitliches Problem. Deshalb solltest du deine Füße immer pfleglich behandeln. Oder um es mit Georg Büchner zu sagen: „Für müde Füße ist jeder Weg zu lang.“
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