Heilerde ist ein wahrer Allrounder. So ist das Pulver einerseits ein beliebtes Beautymittel, findet innerlich angewendet aber auch in der Naturheilkunde Verwendung. Wir zeigen dir, was du dir mit dem Wundermittel Gutes tun kannst und weshalb sie in deinem Badschrank nicht fehlen sollte.
Was ist eigentlich Heilerde?
Die spezielle Erde wird aus gesäuberten und zerkleinertem Löss gewonnen und gilt überdies als ältestes Heilmittel der Menschheitsgeschichte. Im Detail besteht die Heilerde dabei hauptsächlich aus verschiedenen Mineralien, an deren Spitze die Aluminium-Silikate stehen. Als Pionier von Heilerde in der modernen Medizin gilt indes Sebastian Kneipp, der dir vor allem aufgrund seiner berühmten Kuren ein Begriff sein dürfte. Zusammen mit Emanuel Felke und Adolf Just etablierte der Naturheilkundler das braune Pulver im Bewusstsein der breiten Öffentlichkeit. Sie ist in Form von Kapseln erhältlich oder kann mit Hilfe von Wasser zu einer Maske oder einem Getränk angerührt werden. Kaufen kannst du das Naturheilmittel in der Regel in jedem Drogeriemarkt oder in der Apotheke.
Wie Heilerde unserem Organismus hilft
Unser Körper profitiert vor allem von den reichhaltigen Inhaltsstoffen der Heilerde. Ganz besonders wichtig für unsere Gesundheit sind dabei das enthaltene Kalium, Magnesium und Kalzium. Innerlich angewendet verfügt das Pulver über die Eigenschaft, schädliche Giftstoffe, Bakterien und andere unliebsame Substanzen zu binden. Sie hilft deinem Körper also aktiv bei der Entgiftung. Viele wissen gar nicht über diese gesundheitlichen Wirkungen Bescheid, sondern kennen Heilerde nur in Form von Beauty-Masken oder Peelings. Doch auch hier entfaltet das Pulver seine bindende Wirkung und befreit deine Haut von überschüssigem Fett und Talg. Das Kupfer, Chrom, Nickel und Gold hilft dir außerdem dabei, deinem Gesicht einen gesunden Teint zu verleihen.
Die innerliche Anwendung
Besonders bei Beschwerden im Bereich des Magen-Darmtraktes kann mit Hilfe von Heilerde eine Milderung der Symptome erzielt werden. Dies hat den Hintergrund, dass das Heilmittel überzählige Gase in unserem Körper bindet und deshalb Blähungen vorbeugt. Doch auch gegen Durchfall ist sie ein altbewährtes Mittel. Zudem kann die Einnahme von Heilerde einen positiven Einfluss auf deine Cholesterinwerte nehmen und dabei helfen, deine Blutfettwerte wieder auf ein gesundes Level zu bringen.
Oft wird Heilerde auch verwendet, um erfolgreich gegen Sodbrennen anzukämpfen.
Wenn du das Naturheilmittel innerlich anwenden möchtest, ist es am einfachsten, dir die Heilerde in Kapselform zu besorgen. Andernfalls kannst du zwei Teelöffel des Pulvers in einem Glas Wasser verrühren, bis sich die Erde vollständig aufgelöst hat und du eine gut trinkbare Flüssigkeit erhältst. Du kannst sie auch als Mundspülung verwenden und dadurch unangenehmen Gerüchen vorbeugen. Oft liegen die Ursachen von Mundgeruch nämlich in Entzündungen, welche die Heilerde gekonnt an den Kragen geht.
Im Übrigen hilft nicht nur die äußerliche Anwendung von Heilerde gegen Hautunreinheiten. Auch die Einnahme des Mittels hilft dir dabei, ein reineres Hautbild zu erlangen. Sie bindet nämlich auch viele Schadstoffe, die für die Entstehung von Pickeln verantwortlich sind.
Heilerde für ein reineres Hautbild
Wenn du mit Akne zu kämpfen hast und eine sehr fettige T-Zone dein Eigen nennen musst, kannst du deiner Haut mit Hilfe von Heilerde-Masken Linderung verschaffen. Diese Peelings helfen dabei, Pickeln vorzubeugen und befreien dein Gesicht von überschüssigem Talg. Du kannst dir dazu entweder fertige Masken kaufen, oder das Pulver mit Wasser verrühren, bis es ein dicker Brei entsteht, der gut auf der Haut haften bleibt. Sobald die Erde auf deinem Gesicht getrocknet ist, solltest du sie sanft mit lauwarmem Wasser abwaschen. Das ist besonders hautfreundlich. Sollten sich dennoch Rückstände auf deinem Gesicht befinden, kannst du diese vorsichtig mit einem weichen Tuch entfernen.
Die natürliche Maske befreit deine Poren dabei nicht nur von Verschmutzungen, sondern regt gleichzeitig die Durchblutung in deinem Gesicht an. Das Ergebnis ist, dass du nach der Heilerde-Behandlung deutlich frischer und gesünder aussiehst.
Falls du zu stark fettender Haut neigst, kannst du dir zweimal in der Woche eine Heilerde-Maske gönnen. In anderen Fällen ist einmal in sieben Tagen völlig ausreichend. Wenn du deine Haut zu oft mit Heilerde behandelst, läufst du Gefahr, dass sie auf lange Sicht zu trocken wird.
Was musst du bei der Einnahme beachten?
Als oberstes Gebot gilt, dass du generell viel Wasser trinken solltest, wenn du Heilerde innerlich anwendest. Schließlich benötigt dein Körper mehr Flüssigkeit als sonst, wenn er die von der Heilerde gebundenen Stoffe abbaut. Solltest du regelmäßig Medikamente einnehmen, ist ebenfalls Vorsicht geboten. Immerhin möchtest du nicht, dass die Heilerde auch die Wirkstoffe deiner Tabletten bindet. Halte deshalb zwischen der Einnahme von Medikamenten und Heilerde besser immer einige Stunden Pause ein. Wenn du dir in diesem Punkt jedoch unsicher bist, sprich dein Vorgehen besser nochmal mit deinem Arzt oder deiner Ärztin ab. Ansonsten kannst du direkt loslegen!
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