Eine Stadt, die niemals schläft, in der das Glück täglich von Tausenden Besuchern herausgefordert wird. Las Vegas ist für die meisten der Inbegriff des Glücksspiels: Jeder hat schon einmal die Bilder des sogenannten Strips gesehen, an dem sich die Casinos ca. 6,5 Kilometer weit aneinanderreihen. Doch wie hat sich Sin City (dt. „Sündenstadt“), einer der vielen Namen ‚Las Vegas’, die Stadt der Lichter, des Glanzes und der Freiheit, diesen Titel erkämpft? In diesem Artikel werden wir diese Wüstenstadt erkunden.
Las Vegas in Zahlen
Wir möchten zuerst einen Blick auf die nüchternen Zahlen werfen. Las Vegas wurde 1905 gegründet und liegt im US-Bundesstaat Nevada, mitten in der Mojave-Wüste, und bildet mit seinen ca. 660.000 Einwohnern, was in etwa der Größe Stuttgarts entspricht, die größte Stadt des Bundesstaates. Kleiner Fun Fact: Die Hauptstadt Nevadas ist jedoch nicht Las Vegas, sondern die Kleinstadt Carson City mit gerade einmal 58.000 Einwohnern und damit etwa so groß wie Baden-Baden.
Doch wenn man sich diese Zahlen anschaut, ist es umso beeindruckender, dass jährlich ca. 41 Millionen Menschen die Stadt besuchen, das sind umgerechnet 62 Besucher pro Einwohner. Zum Vergleich: Berlin, das beliebteste Touristenziel in Deutschland, hat gerade einmal etwa 12 Millionen Besucher oder etwa 3,5 pro Einwohner. Doch wie konnte sich eine anfangs unbedeutende Wüstenstadt zu einem solchen Touristenmagneten entwickeln? Dafür müssen wir die Geschichte der Stadt näher beleuchten.
Die Geschichte von Las Vegas
Las Vegas ist gerade mal etwas älter als 100 Jahre, hat in dieser Zeit aber schon mehr erlebt als manche europäische Kleinstadt. Doch aller Anfang ist klein, so auch für die Casino-Hauptstadt, die hauptsächlich als Zwischenstopp für Reisende entlang der damals neu entstehenden Eisenbahnlinie zwischen Salt Lake City und Los Angeles gebaut wurde. Einige Frischwasserquellen und natürliche Ressourcen waren ebenfalls vorhanden, was diesen Teil der Wüste zu einem perfekten Ort für eine Stadt machte. In den ersten Jahren seiner Geschichte setzte Las Vegas auf den (kurzweiligen) Tourismus und den Abbau einiger Metalle.
In Las Vegas steht der Trubel allerdings selten still, auch damals schon. Sechsundzwanzig Jahre nach der Gründung der Stadt passierten zwei bedeutende Ereignisse, die die Zahl der Einwohner in Las Vegas explodieren ließ. Erstens die Legalisierung des Glücksspiels in Nevada 1931, eine Besonderheit in den USA damals wie heute, denn neben Nevada erlaubt nur Louisiana das Glücksspiel im ganzen Bundesstaat. Doch diese Legalisierung allein erklärt noch nicht, warum gerade Las Vegas zur Casino-Hauptstadt wurde und nicht Carson City.
Den Grund hierfür finden wir im zweiten Ereignis, dem Bau des Hoover-Damms von 1931 bis 1936, eines massiven Staudamms, etwa 55 Kilometer entfernt von Las Vegas. Der Bau war ein Projekt, um sowohl Wasser für die schnell wachsende Stadt zur Verfügung zu stellen als auch die Effekte der Großen Depression, der fatalen Wirtschaftskrise der 1920er- und 1930er-Jahre, abzumildern. In der Folge zogen Tausende Arbeiter nach Las Vegas. Diese Arbeiter mussten natürlich auch unterhalten werden, und schon bald wurden die ersten Spielhallen eröffnet, gefolgt von den ersten Hotel-Casinos, wie dem El Rancho Vegas Casino im Jahr 1941.
In den darauffolgenden Jahren kamen immer neue Casinos hinzu, aber auch eine fragwürdige Touristenattraktion: Atombombentests. In den 1950ern testete die US-Regierung mehrere Atombomben in der Mojave-Wüste, die Tausende Touristen anzogen, die sich dafür in Las Vegas extra in eines der Hotels einquartierten. Zeitgleich passierte eine weitere fragwürdige Entwicklung mit dem Einzug der Mafia, die vor allem zu Beginn viele der Casinos finanzierte oder sogar selbst betrieb.
In der Folge wurden Bestechungen in der lokalen Politik Standard und die Regeln für das Glücksspiel wurden gelockert, damit ein stetiger Fluss an Geld und Touristen gesichert werden konnte. In diesem Stadium befand sich die Stadt für Jahrzehnte, während immer ausgefallenere Hotels neue Standards setzten, wie das Venetian, in dem man in einer Gondel durch das Hotel fahren konnte. Letztlich wurde der Einfluss der Mafia jedoch zurückgedrängt, aber die Auswirkungen auf die Hotels blieben bestehen. Damit finden wir uns in der Gegenwart von Las Vegas wieder.
Die ikonischen Casinos von Las Vegas
An dieser Stelle möchten wir uns etwas mehr auf die bedeutendsten und verrücktesten Casinos dieser Metropole fokussieren. Einer der Gründe für den Ruf von Las Vegas als Casino-Hauptstadt sind die Casinos selbst, die oft in anderen Teilen der Welt kopiert wurden, jedoch nie die gleiche Wirkung entfalten konnten.
Venetian: Wir persönlich finden, dass das Venetian eines der ausgefallensten Casinos ist, in dem Venedig mehr als 9.000 Kilometer weit in die Wüste verlegt wurde. Beim ersten Betreten wird man von italienischer Architektur aus der Renaissance begrüßt, komplett ausgestattet mit kleinen Kanälen, die sich durch den Eingang und rund um das Casino winden. Natürlich kann man Venedig nicht ohne die typischen Gondeln kreieren. Aus diesem Grund sieht man auch mehrere Gondeln, die entlang der Kanäle treiben. Im Hotel selbst findet man luxuriöse Zimmer mit Blick auf die Stadt sowie gehobenes Glücksspiel. Abgerundet wird das Angebot durch eine kleine Mall, in der man seine Gewinne direkt wieder ausgeben kann.
Caesars Palace: Keine Zusammenstellung bedeutender Casinos in Las Vegas wäre komplett ohne das Caesars Palace. Wie der Name schon andeutet, werden Gäste hier in die Zeit des antiken Roms zurückversetzt. Die Architektur des Casinos bringt den Prunk und die Pracht der alten Cäsaren in die Moderne – ein gut gelungenes Unterfangen, das ein Gefühl einer Zeitreise erzeugt. Natürlich wird auch hier das architektonische Gimmick durch High-End-Entertainment und luxuriöse Hotelzimmer abgerundet. Im Caesars Palace sind außerdem einige Stars wie Céline Dion und Elton John aufgetreten.
Bellagio: Der Springbrunnen des Bellagios ist weltbekannt; fast jedes Las-Vegas-Bild, auf dem man einen Brunnen sehen kann, stammt vom Bellagio. Jeden Tag schauen sich Tausende Besucher die Wasserinstallation an, ohne überhaupt Gäste in dem luxuriösen Hotel zu sein. Im Inneren findet man wie schon beim Venetian und Caesars Palace ein gehobenes Glücksspielerlebnis und ausgezeichnete Zimmer. Doch ein Brunnen allein reicht in Las Vegas nicht aus, deshalb können Gäste obendrein einen liebevoll gestalteten botanischen Garten besuchen.
Flamingo: Las Vegas steckt voller Geschichte, obwohl es nur etwas mehr als 100 Jahre alt ist. Einer der Meilensteine in der Art, wie Casinos gebaut werden, ist das Flamingo aus dem Jahr 1946. Bugsy Siegel, einer der einflussreichsten Mafia-Bosse der frühen Jahre, verstand schon damals, dass Hotel-Casinos ein Erlebnis sein sollten und nicht nur ein Platz zum Schlafen und Spielen. Das Flamingo wurde als Resort und Themenpark konzipiert, um Gäste so lange wie möglich im eigenen Haus zu halten, was natürlich auch zu mehr Einnahmen führen sollte. Caesars Palace, Venetian und all die anderen Hotels wären ohne das Flamingo nicht möglich gewesen.
Die internationale Konkurrenz
Keine Hauptstadt ist ohne Konkurrenz, und Las Vegas ist da keine Ausnahme. In den vergangenen Jahrzehnten haben sich mehrere Städte zum Ziel gesetzt, Sin City abzulösen – bisher ohne viel Erfolg. Darunter Macau, auch „Las Vegas des Ostens“ genannt, und Monte-Carlo in Europa.
Wir wollen natürlich nicht die Erfolge dieser beiden Städte schmälern. Macau zum Beispiel übertrifft Las Vegas deutlich in den Einnahmen, muss sich jedoch mit ca. 30 Millionen Besuchern pro Jahr hinter Las Vegas einreihen. Monte-Carlo hingegen punktet hauptsächlich durch klassisches europäisches Flair und eine stilvolle Architektur mit eleganten Casinos und einer elitären Klientel. Das mag zunächst reizvoll und beeindruckend klingen, schreckt aber auch viele Touristen ab.
Doch Las Vegas selbst steht natürlich nicht still und ruht sich nicht auf den Lorbeeren seiner Geschichte aus, während die Konkurrenz aufrüstet. Und so erfindet sich die Stadt immer wieder neu und setzt dabei auf moderne Attraktionen. In den letzten Jahren haben sich E-Sport-Events, die mittlerweile ein Millionenpublikum anziehen, als neue Touristenmagnete etabliert, neben den herkömmlichen Angeboten an Konzerten und Unterhaltungsshows.
Daran kann man schon erahnen, dass Las Vegas nicht nur auf eine Form der Attraktion setzt, sondern mehrere Zugpferde im Stall hat. Dazu gehört die Heiratsindustrie, die jährlich Tausende Paare anzieht, die sich in dieser Stadt der Sünden das Ja-Wort geben. Auch die natürliche Schönheit darf man nicht vergessen. Der Grand Canyon, der Hoover-Damm und das Death Valley sind allesamt stark besuchte Tourismusziele, die man einfach mit dem Auto von Las Vegas aus erreichen kann. Diese vielseitige Ausrichtung und die kontinuierliche Erneuerung sichern Las Vegas’ Dominanz und garantieren, dass die Stadt nicht nur ein Synonym für Casinospiele bleibt, sondern sich als umfassendes Erlebnisziel etabliert.
Las Vegas ist die Casino-Hauptstadt – aber bleibt sie es auch?
Wir möchten unseren Artikel mit einem kleinen Ausblick in die Zukunft abschließen. Viele Städte haben versucht, Las Vegas die Krone streitig zu machen, doch bisher ist die Wüstenstadt immer als Sieger hervorgegangen. Aber wird sie das auch weiterhin tun?
Diese Frage ist schwer zu beantworten, da Entwicklungen wie das Online-Glücksspiel und andere technologische Neuerungen der Stadt Kunden abspenstig machen könnten. Einige der besten lizenzierten Konkurrenten können Sie auf Newcasinos.de finden. Auch die ökologische Seite darf man nicht vergessen: Las Vegas liegt in der Wüste und die Temperaturen steigen stetig. Eines Tages könnte es so weit sein, dass die Stadt sich nicht mehr erhalten und versorgen kann. Auch politische Entwicklungen bedrohen den Standort: Der neu gewählte Präsident Trump und seine Berater haben sich immer wieder gegen das Glücksspiel ausgesprochen. Um ihre Stellung zu verteidigen, muss Las Vegas erneut beweisen, dass sie sich den Umständen anpassen kann.
Foto: lucky-photo / stock.adobe.com