
Der Frühling wird ozeanisch – zumindest wenn es nach Kenzo und Acne geht. Die neuen Frühlings-Kollektionen fanden ihren Ursprung in der See. Wasser ist nun mal der Ursprung von Allem.
Acne setzt auf eine klare Farbwahl – überwiegend Blautöne kombiniert mit knalligen gelben oder roten Akzenten – das erinnert an Friesennerz und Leuchttürme. Streifenmuster rufen Bilder von Matrosenuniformen hervor, was sich ebenfalls in den kantigen Schnitten einiger Kleider und Jacken wieder findet. In türkis-bläulichen Tönen gehaltene, abstrakte Musterungen auf neutraler Basis, gleichen einem glitzernden Fischschwarm unter der Meeresoberfläche. Glänzend schwarze Stoffe wirken wie schimmernd, glatte Schuppen. Und weil wir Details lieben – Fischerhüte und ein schwarzer Hosenanzug, gespickt von kleinen weißen Ankern, machen die Idee der modischen Anspielung auf Seefahrt, Meer und mehr komplett.
Kenzo setzt nach wie vor auf knallige Farben und coole Prints und geht und in Sachen Meeresthema noch einen Schritt weiter. So übt Kenzo zudem Kritik an der Überfischung der Meere – NO FISH NO NOTHING. Ganz nach dem Motto „was Blut für den Menschen, ist das Wasser für die Erde“. Zum Tiger-Print Äquivalent werden stromförmige, wellenartige Muster –anfangs in den Farben der See, welche sich aber im Laufe der modischen Darbietung blutrot färben. Auch mit Accessoires der Meereswelt wartet Kenzo auf: so wirken die Sonnenbrillen der Frühlingskollektion wie Taucherbrillen, durch die man die Augen vor dem Unheil, das sich Unterwasser abspielt, nicht mehr verschließen kann. Wir alle sehen ja nur, was wir sehen wollen, doch genau dagegen will Kenzo vorgehen.
Gleiches Thema, andere Umsetzungen: ob skandinavisch chic oder kritisch abstrakt und mit Stoppschild in der Hand auf Seiten der Pariser Brand – das Marine-Thema zelebriert diesen Frühling ein erneutes Aufleben.
„Seht wie die Wellen sich senken und heben, das ist das wahre Seemannsleben!“