Zuerst ist da die Frage aller Fragen: „Möchtest du mich heiraten?“ Wenn die Antwort dann ein beherztes „Ja!“ ist, ist es danach meist an der Braut, an ihre beste Freundin die nächste große Frage zu richten: „Möchtest du meine Trauzeugin sein?“ Wenn du das Glück hattest, zur Trauzeugin erkoren zu werden, dann ist das eine große Ehre und noch dazu ein enormer Vertrauensbeweis. Denn die Aufgabe einer Trauzeugin ist nicht immer nur Spaß allein. Mindestens ebenso ist sie mit allerlei Verantwortung verbunden. Diese äußert sich nicht erst am großen Tag, sondern schon bei der Vorbereitung – zum Beispiel, wenn es um den Junggesellinnenabschied geht, dessen Planung und Organisation traditionell die Aufgabe der Trauzeugin ist! Doch bevor dir jetzt panisch der Schweiß angesichts des aufkommenden Leistungsdrucks ausbricht, lass dir gesagt sein: Don‘t worry! Mit ein wenig Know-how und einer Prise gesundem Menschenverstand zauberst du der werdenden Braut, ihren Freundinnen und dir selbst einen unvergesslichen Abend:
Denke immer daran: The Bride Knows Best!
Die oberste Devise für jede Trauzeugin muss lauten: Die Braut weiß es am besten! Es ist ihr großer Tag und das solltest du stets respektieren und anerkennen. Das heißt im Klartext: Triff keine wichtigen Entscheidungen, ohne zuvor ihre Meinung eingeholt zu haben! Sprich dich daher im Vorfeld mit ihr ab, ob sie sich überhaupt einen Junggesellinnenabschied wünscht und inwieweit sie in dessen Planung involviert sein möchte. Gehört sie zu dem Schlag Menschen, der sich gern überraschen lässt, solltest du dennoch mit Bedacht vorgehen. Abgesehen vom Bräutigam kennt die Braut und ihre Wünsche vielleicht niemand so gut wie du. Versuche aber dennoch nichts zu planen, was die Erwartungshaltung deiner Freundin ungewollt übersteigen könnte.
Planung ist alles
Angesicht der Planung eines Junggesellinnenabschiedes fragen sich viele Trauzeuginnen oft panisch: „Wo soll ich nur anfangen?“ Am besten: Ganz am Anfang. Entscheide dich gemeinsam mit der Braut zunächst für einen Termin. Keinesfalls sollte dieser auf den Vorabend der Trauung fallen. Denn auch wenn eine Hochzeit mit einer verkaterten Braut in einigen Jahren sicherlich ein paar gute Anekdoten liefern dürfte, ist es faktisch doch die denkbar schlechteste Grundlage, um den großen Tag zu begehen. Die meisten Junggesellinnenabschiede finden meist sechs bis zwei Wochen vor der Hochzeit statt. Damit gibst du nicht nur der Braut und ihren Gästen, sondern gegebenenfalls auch deren Geldbeuteln genügend Zeit, sich vor der eigentlichen Feier wieder ein wenig zu erholen.
Keep it simple
Damit wären wir schon bei einem weiteren wichtigen Punkt: Wie viel darf ein Junggesellinnenabschied überhaupt kosten? Auch wenn es mittlerweile groß in Mode ist, eine Hochzeit und alle dazugehörigen Events an spektakulären Orten wie New York oder auf den Fidschi-Inseln zu feiern, solltest du immer bedenken, dass die Braut in Spe vielleicht nicht gerade einen Öl-Baron heiraten wird. Genauso wenig wie ihre Freundinnen. Setze dir daher ein realistisches Budget. Pro Kopf sollte die Feier nicht mehr als 100 Euro kosten. Alles darüber wird tendenziell zu extravagant. Mit Fantasie und Engagement lassen sich auch mit vermeintlich kleinem Budget bezaubernde und vor allem viel persönlichere Feiern gestalten.
Die Gästeliste: Wen lade ich (nicht) ein?
Neben aller Einmaligkeit und der Besonderheit des Anlasses, sollte ein Junggesellinnenabschied stets vor allem eines sein: Ein lustiger Abend unter Freundinnen! Entfernte Cousinen und schüchterne Arbeitskolleginnen einzuladen, nur um eine möglichst bunte Schar von Gästen dabei zu haben, ist daher nicht unbedingt die beste Idee. Beachte außerdem, dass du gegebenenfalls verschiedene Bekannten- und Freundeskreise der Braut unter einen Hut bringen musst. Je besser sich alle Beteiligten schon im Vorfeld kennen, umso gelöster wird die Atmosphäre später sein. Berücksichtige abschließend außerdem auch die individuellen Bedürfnisse der geladenen Gäste. Ist eine der Damen zum Beispiel schwanger, dürfte der Ausflug zum Weingut weniger optimal sein.
Halte deine Gäste auf dem Laufenden
Das A und O eines gelungenen Junggesellinnen-abschiedes ist die Stimmung unter den Gästen. Versuche diese schon im Vorfeld hoch zu halten, indem du sie über deine Pläne informierst. Das bedeutet nicht, dass du sie mit SMS, E-Mails und Anrufen terrorisieren solltest. Sobald aber ein grober Plan für die Nacht der Nächte steht, solltest du deine Gäste darüber in Kenntnis setzen. Nur so können sie sich mit angemessener Kleidung und dem gegebenenfalls nötigen Gepäck entsprechend auf den Abend vorbereiten und diesen später in vollen Zügen genießen.
Immer in der Rückhand: Plan B
So ziemlich jeder weiß, dass gerade dann, wenn nichts dazwischenkommen darf, manchmal einfach alles schiefgeht. Das Wetter wird trotz guter Vorhersage mies, der Zug fällt aus oder die Hälfte der geladenen Gäste liegt mit Grippe im Bett. In diesem Fall bieten sich dir als Trauzeugin zwei Optionen. Option 1: Du wirfst die Flinte ins Korn und trinkst mit der Braut an der Tankstelle ein Bier. Option 2: Du hast in weiser Voraussicht einen Notfallplan geschmiedet, auf den du nun zurückgreifen kannst. Sei es, dass du einen Tisch in eurem Lieblingslokal bestellt oder Karten für das Theater reserviert hast.
Egal was du machst – mach es mit Anstand!
Der Junggesellinnenabschied heißt nicht umsonst Junggesellinnenabschied. Die Braut steht kurz davor, einen wichtigen Lebensabschnitt zu beenden und einen neuen zu beginnen. Das darf entsprechend gefeiert werden! Trotzdem gilt: Übertreib es nicht. Ein Stripper ist keineswegs Pflichtprogramm und ein Filmriss nützt niemandem – ganz besonders deswegen nicht, weil sich dann niemand mehr an einen wunderschönen Abend erinnern wird!
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