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Down Dating: Weiblich, ledig, erfolgreich sucht…

Partnersuche mit Blick nach unten

Viele Damen kennen das: Sie haben keine Probleme damit, Dates mit netten Männern auszumachen, kommen dann beim Treffen auch gut mit den Herren ins Gespräch, doch sobald es um das Thema Beruf geht, gerät die Unterhaltung auf einmal ins Stocken. Lief bis dahin der gesamte Abend noch optimal, so scheint die Männerwelt von Damen, die selbst erfolgreich in der Berufswelt unterwegs sind, wie magisch abgeschreckt zu sein. Vielen Männern behagt es nicht, wenn sie intelligent und souverän auftritt und außerdem auch noch in beruflicher Hinsicht ihren eigenen Weg geht. Vielmehr stehen viele Herren noch immer auf die anschmiegsamen Damen, auf Frauen, die zu ihnen aufschauen.

Daher macht sich ein besonderes Phänomen im Datingbereich breit: das Down Dating. Frauen geben sich den Männer gegenüber weniger intelligent als sie eigentlich sind. Sie spielen die eigenen Fähigkeiten herunter oder verschweigen ihren Rang. Und das nur, um bei Herren, die vermeintlich gesellschaftlich gleichgestellt sind oder sogar unter ihnen stehen, einen guten Eindruck zu hinterlassen und die Chancen auf ein zweites Date zu erhöhen.

Down Dating bezeichnet gleichzeitig aber auch das Verhalten, dass sich Frauen bewusst nicht nach gleichgestellten Herren umschauen, sondern eher Dates mit Männern mit geringerem Einkommen, mit weniger hohem Status oder mit jüngerem Alter umschauen.

Traditionelle Denkmuster bei der Wahl des Partners

Das Down Dating ist eine Entwicklung, die durch traditionelle Muster bei der Partnerwahl ausgelöst wird. Ursprünglich war es gesellschaftlicher Standard, dass der Mann der Ernährer in der Beziehung war. Er ging Tag für Tag zur Arbeit und kümmerte sich darum, dass das Geld auf das Konto kam. Die Dame an seiner Seite ergab sich ihrem Schicksal und geriet damit in eine Abhängigkeit. Während er sich beruflich verwirklichen konnte, kümmerte sie sich um die Familie und den Haushalt.

Bei der Partnerwahl schauten sich junge Frauen nach Männern um, die ihnen den Lebensstandard versprachen, den sie vom Elternhaus her kannten. Auf Seite der Herren sah es genau andersherum aus: Da es kaum beruflich erfolgreiche Frauen gab, die in gesellschaftlicher Hinsicht mit ihnen auf Augenhöhe waren, entschied man sich für die Damen mit niedrigerem Status. Wichtigste Merkmale waren dann Schönheit und Jugendlichkeit. Ein wenig Intelligenz war darüber hinaus natürlich auch gern gesehen. Männer als erfolgreiche Machertypen im Job, Damen als hübsche Begleiterinnen an der Seite: So sah es die über Jahrhunderte gepflegte Norm vor. Doch dieses Bild hat keinen Bestand mehr.

Männer scheuen die Konkurrenzsituation in der Beziehung

Sind die Herren unter sich, dann werden ständig Vergleiche angestellt. Sie wetteifern geradezu darum, wer mehr erreicht hat, bessere Ergebnisse liefert oder mehr Besitz aufweisen kann. Dieses Konkurrenzdenken treibt viele Männer an. In der Partnerschaft sieht es dann jedoch ganz anders aus. Hier schrecken Männer vor derartigen Situationen zurück. Sie wollen sich nicht mit der Dame an ihrer Seite vergleichen. Vielmehr ziehen sie im privaten Bereich klare Verhältnisse vor. Zweifel an der eigenen Überlegenheit machen den Herren der Schöpfung sogar Angst. Für sie ist wichtig, dass sie in jedem Fall der stärkere Part sind. Sie wollen als Beschützer wahrgenommen werden und verstehen sich als Versorger im klassischen Sinn.

Wenn nun die Dame des Herzens womöglich dem Mann überlegen ist, sei es, weil sie qualifizierter ist als er oder ein höheres Einkommen aufweisen kann, dann gerät die vom Mann bevorzugte hierarchische Struktur in der Partnerschaft ins Wanken. Und das wiederum hat zur Folge, dass die Dame für den Mann an erotischer Anziehungskraft verliert. Paradoxerweise fühlt sich der Herr nicht von diesem Status angezogen, sondern wird vielmehr abgeschreckt.

Down Dating

Das Umfeld als entscheidender Faktor

Was beim Down Dating immer eine große Rolle spielt, ist das Umfeld. Damen, die sich mit Männern einlassen, die weniger gut gestellt sind als sie selbst, werden schräg von der Seite angeschaut. Egal ob der Mann weniger Einkommen hat, einen geringeren gesellschaftlichen Status oder einfach jünger ist als sie, im Freundeskreis und im Umfeld sorgt eine solche Beziehung für Stirnrunzeln. Lästereien sind hier nicht unüblich. Und sei es nur die neckische Frage nach dem „Toyboy“ oder das Anheben der Augenbrauen beim Gegenüber, wenn man erwähnt, dass man die Rechnung beim letzten gemeinsamen Restaurantbesuch selbst übernommen hat. Selbst wenn es unbewusst ist: In vielen Kreisen sind die alten Denkmuster in Bezug auf die Rollenverteilung von Mann und Frau noch sehr tief verwurzelt.

Down Dating aus der Sicht der Männer

Die einschüchternde Wirkung der erfolgreichen Frau wurde bereits erwähnt. Gleichzeitig spielt bei einer solchen Konstellation auch das Thema Scham eine große Rolle. Wenn die Dame den Mann mit geringerem Einkommen nach dem Date nach Hause fahren will, wird er bestimmt große Augen machen, sobald sie im schicken Mercedes vorfährt. Und nachdem beide eine gemeinsame Nacht in ihrem schicken Loft verbracht haben, hat er bestimmt bei nächster Gelegenheit verständlicherweise große Bedenken, sie in sein kleines WG-Zimmer einzuladen.
Und in der Partnerschaft setzt sich dieses Phänomen fort. Zum Beispiel, wenn er aufgrund von beruflichen Umstellungen im Job in wenig kürzer treten muss und sie gleichzeitig eine Beförderung erhält. Die Einkommensschere vergrößert sich und er fühlt sich unmännlich.

Den passenden Mann im kreativen Bereich finden

Das große Problem ist also, dass Männer sich nicht mit höher gestellten Damen einlassen, weil dadurch ihr Selbstbewusstsein geschwächt wird. Was liegt also näher, als sich nach einem Mann umzusehen, der nicht all sein Selbstvertrauen aus dem eigenen Job zieht. Besonders Männer, die in kreativen Bereichen tätig sind, bieten sich hier an. Denn diese ziehen ihr eigenes Wirken häufig auch aus der künstlerischen Tätigkeit. Und das nicht nur im Job, sondern auch in der Freizeit. Mit einem Künstler machst du also garantiert nichts falsch.

Wann wird Down Dating zum Problem?

Führst du eine glückliche Partnerschaft, dann sollte der Status des anderen sowieso keine Rolle spielen, ob down oder up. Grundsätzlich wird das Down Dating erst zum Problem, wenn bei der Dame Torschlusspanik herrscht. Sie entscheidet sich dann eben „für irgendwen“ und schraubt ihre Ansprüche runter. Das alles geschieht aus der Angst heraus, sonst keinen Partner mehr abzubekommen. Sich selbst klein zu machen in der Hoffnung, so erfolgreicher auf dem Single-Markt unterwegs zu sein, oder zu viele Kompromisse in der Partnerwahl einzugehen, ist aber bestimmt keine Lösung, die dauerhaft glücklich macht.

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Fotos: jozzeppe777 / stock.adobe.com

AJOURE´ Redaktion
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