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Sex in der Schwangeschaft: Darauf solltest du achten

Sex in der Schwangeschaft:

Sex in der Schwangerschaft ist für viele werdende Eltern ein heikles Thema und es tauchen unzählige Fragen auf. Damit du diese wundervolle Zeit mit deinem Partner in vollen Zügen genießen kannst, räumen wir mit einigen der hartnäckigsten Mythen rund um das Thema Sex in der Schwangerschaft auf.

Hat man als Frau während dieser Zeit überhaupt Lust auf Sex?

So ganz pauschal lässt sich das natürlich nicht sagen, da jede Schwangerschaft anders verläuft. Fakt ist allerdings, dass während dieser Zeit die Geschlechtsorgane deutlich besser durchblutet werden. Du kannst mitunter eine deutlich intensivere Lust verspüren. Dieses Empfinden verändert sich allerdings oft im Laufe der Monate. Gerade während der ersten Monate kämpfen die meisten Frauen mit der Hormonumstellung. Ständige Übelkeit dürfte nicht unbedingt dazu beitragen, Lust auf Sex zu verspüren…

Das gibt sich oft im zweiten Drittel der Schwangerschaft wieder. Dann wirkt die gut durchblutete Haut rosiger und die Brüste sind praller. Das entgeht auch den Herren der Schöpfung nicht. Im letzten Drittel der Schwangerschaft wird es für dich dann deutlich beschwerlicher. Der Bauch lässt dich unbeweglicher werden und häufig bist du mit den Gedanken schon ganz mit der vorstehenden Geburt beschäftigt.

Wie empfindet der Mann diese Zeit?

Auch für die werdenden Väter ist die Zeit der Schwangerschaft etwas ganz Besonderes. Sie erleben mit, wie sich die Frau verändert und ihr Kind heranwächst. Das kann spannend, aber auch sehr anstrengend sein. Das erste Drittel der Schwangerschaft fordert meistens viel Geduld ein. Hormonumstellung, Übelkeit und schlechte Laune fordern ihren Tribut. Im zweiten Drittel verschwinden diese Symptome häufig und die Frau fühlt sich wieder wohl in ihrer Haut. Nicht zuletzt aufgrund der deutlichen Veränderungen. Viele Männer finden die größer werdenden Rundungen ihrer Partnerin sehr anziehend. Was viele allerdings als irritierend empfinden, ist die vermeintliche Anwesenheit eines „Dritten“ beim Sex. Außerdem haben sie oft eine völlig unbegründete Angst, das Kind zu verletzen.

Welche Mythen halten sich besonders hartnäckig?

  1. Das Kind bemerkt den Sex. Das ist sicher nicht ganz falsch, da es den beschleunigten Herzschlag der Mutter durchaus spürt. Auch die Bewegungen dürften dem Ungeborenen nicht entgehen. Die Angst, dass die Stöße dem Kind schaden könnten, sind allerdings völlig unbegründet, da die prall gefüllte Fruchtblase das Baby sehr gut schützt.
  2. Sex löst vorzeitige Wehen aus. Auch diese Mythos ist nur zum Teil richtig. Im Sperma ist das sogenannte „Prostaglandin“ enthalten, dass Wehen fördern kann. Allerdings erst kurz vor der Geburt. Bis dahin ist der Muttermund nämlich durch zähflüssigen Schleim gut verschlossen.
  3. Sex während der Schwangerschaft ist nur bis zum 7. Monat erlaubt. Das ist völliger Unsinn! Wenn die Schwangerschaft bis dahin ohne Komplikationen verlaufen ist, darf das Paar bis zur letzten Minute Spaß haben.
  4. Bestimmte Stellungen sind tabu. Auch das ist nicht ganz richtig. Erlaubt ist, was Spaß macht. Einige Stellungen sind irgendwann ganz automatisch nicht mehr möglich, weil ein dicker Bauch im Weg ist. Aber mit etwas Kreativität lässt sich dieses Problem sehr leicht umgehen… Beliebte Stellungen für Schwangere sind „Löffelchen“ oder die „Reiterstellung“.
  5. Sex während der Schwangerschaft – nur mit Kondom? Das muss nicht zwingend sein, wenn man in einer festen Partnerschaft ist. Allerdings neigen Frauen aufgrund ihrer kurzen Harnröhre leicht zu Blasenentzündungen bzw. anderen Infektionen. Und sowas solltest du natürlich in der Schwangerschaft möglichst vermeiden.

Wann sollte man auf Sex während der Schwangerschaft verzichten?

Leider gibt es auch Schwangerschaften, die nicht ohne Komplikationen verlaufen. Besonders, wenn bereits eine Fehlgeburt vorausgegangen ist, die Plazenta nicht richtig arbeitet, es immer wieder zu Blutungen kommt oder die Frau vorzeitige Wehen verspürt, wird von Sex abgeraten. Auch bei Mehrlingsschwangerschaften empfehlen die meisten Frauenärzte, sich in Verzicht zu üben.

Wie sieht es mit Sex nach der Schwangerschaft aus?

Pauschal rät man, mindestens 6 Wochen nach der Schwangerschaft mit dem Sex zu warten. So lange braucht der Körper, um die Verletzungen der Geburt zu heilen. Außerdem sollte der Wochenfluss abgeklungen sein. Wusstest du, dass stillende Mütter durch das Hormon „Prolaktin“ vor einer erneuten Schwangerschaft geschützt sind? Allerdings gilt das nur 6 Monate nach der Geburt und wenn mindestens 6x am Tag gestillt wird. Um ganz sicher zu gehen, solltet ihr während dieser Zeit zusätzlich verhüten. Aber bitte nicht mit der Pille, denn die Hormone gehen in die Muttermilch über.
 

Sex ist ohne jeden Zweifel die schönste Nebensache der Welt. Aber wenn ein Kind in dir heranwächst, drehen sich die Gedanken zunächst um dessen Wohlergehen und die neue Lebenssituation. Man muss sich als Paar oft erst ganz neu finden. Es ist also nicht schlimm, wenn es zwischen den Laken für einige Zeit etwas ruhiger wird. Kommt Zeit, kommt Sex…
 

Foto: nd3000 / stock.adobe.com

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