Am Sex haben die meisten Menschen Freude. Doch immer wieder kommt es vor, dass Frauen, seltener Männer, während oder nach dem Sex Probleme haben. Etliche Ursachen können Irritationen auslösen und die Beschwerden müssen nicht zwangsläufig auf eine Krankheit hinweisen. Meistens kann das Problem schnell behoben werden und der Spaß am Miteinander stellt sich rasch wieder ein.
1. Wilder Sex
Ist die Scheide zu trocken, kann es beim Eindringen zu mechanischen Reizungen kommen. Das kann beispielsweise an einem zu kurzen Vorspiel liegen. Abhilfe schafft hier – außer natürlich die Lust aufeinander – ein wenig Gleitgel oder einfach mehr Zeit füreinander.
Ebenso kann durch wilden Sex gelegentlich der Gebärmuttermund und die Gebärmutter gereizt werden, und das führt zu Unterleibsschmerzen.
Und weil die meisten Menschen beim Verkehr nicht merken, wie sehr sie sich anstrengen, ist selbst Muskelkater eine mögliche Ursache für Beschwerden im Bauchbereich. Treten die Schmerzen erst am nächsten Tag auf, ist dies wahrscheinlich der Grund.
2. Die Regel
Vor und während der Periode ist der Hormonhaushalt der Frau verändert. Geschlechtsverkehr wird dann, obwohl die Frau Lust hat, gelegentlich als unangenehm und schmerzhaft empfunden. Das ist zwar nicht schön, aber ungefährlich. Vielleicht ist es eine Lösung, in dieser Zeit auf die Penetration zu verzichten und auf andere Methoden zur Befriedigung zurückzugreifen. Das ist spannend und bereichert das Sexualleben.
3. Wechseljahre
Auch in den Wechseljahren verändert sich der Hormonhaushalt der Frau. Die Scheide wird trockener und das Eindringen des Gliedes kann schmerzhaft sein. Hier hilft eine Gleitcreme oder eine Hormonbehandlung.
4. Zu enge Kleidung
Manchmal belasten enge Hosen oder Einlagen das Gewebe so sehr, dass die Reizung beim Sex die Vorschädigung bis zur Schmerzgrenze verstärkt. Weite Kleidung ist ohnehin bequemer und zudem besser, als keinen Sex zu haben.
5. Fehlende Entlüftung
Je nachdem, wie das beliebte Rein-Raus-Spiel gespielt wird, pumpt der Penis des Mannes nach und nach Luft in die Vagina der Frau. Wenn diese nicht herausgelassen wird, dann macht diese Beschwerden. Vergleichbar mit Blähungen, die nicht abgelassen werden können.
Dies waren die wahrscheinlichsten Ursachen, die für Schmerzen sorgen können, ohne dass Krankheiten vorliegen. Besonders bei jungen Frauen, die noch nicht viel Erfahrung haben, können diese Symptome verwirren. Doch keine Sorge, fast immer sind es ganz banale Dinge, die für das Unwohlsein in Frage kommen. Wichtig ist aber, dass bei starken Schmerzen, auch wenn natürliche Auslöser hinter den Beschwerden vermutet werden, umgehend ein Arzt aufgesucht wird!
In Folge noch einige Möglichkeiten, die eine Erkrankung als Grund haben. Dies soll natürlich nicht die Beratung des Mediziners ersetzen, sondern lediglich als Orientierung bei ungewohntem Empfinden dienen.
1. Infektionen
Bakterien und Pilze können die Geschlechtsregion befallen und dort für Juckreiz sorgen. Gut verständlich ist, dass Sex dann ein eher unangenehmes Erlebnis ist, das womöglich für nachhaltige Schmerzen sorgt. Zum Glück gibt es heute gegen fast jeden Infekt ein wirksames Mittel, das den Erreger schnell und konsequent abtötet. Ein Besuch bei einem Arzt ist im Zweifelsfall erforderlich, zumal sich die Keime ohne Behandlung vermehren und andere Sexualpartner anstecken. Dies gilt insbesondere für typische Geschlechtskrankheiten wie Tripper, Herpes, Feigwarzen oder Syphilis. All diese Krankheiten sind heilbar, aber definitiv eine Sache des Facharztes.
2. Allergien
Neben Allergien gegen Metalle, Pollen und Tierhaare gibt es auch eine Allergie gegen Sperma. Das ist eine sehr unschöne Angelegenheit, besonders wenn die Nähe zueinander gesucht wird. Manchmal hilft nur der mit Kondomen geschützte Verkehr. Doch auch Unverträglichkeiten gegen Präservative und manche Gleitmittel sind möglich. Duftöle und billiger Intimschmuck machen regelmäßig Probleme und sollten im Intimbereich nicht verwendet werden.
3. Vaginismus
Mit Vaginismus wird das Verkrampfen der Scheidenmuskulatur bezeichnet. Er tritt aufgrund physischer und psychischer Probleme auf. Auch bei Frauen, die mit der Penetration einverstanden sind und ihren Partner mit Vorfreude erwarten, kann es dazu kommen. Zum Glück ist es möglich, auch diese Krankheit erfolgreich zu behandeln.
4. Zysten
Nicht jede Zyste, die sich im Unterleib bildet, ist gefährlich. Beim Sex aber können Druckgefühle und Schmerzen auftreten. Besonders, wenn er innenliegend, stechend und langandauernd ist, solltest du umgehend einen Arzt aufsuchen.
5. Endometriose
Normalerweise wird die Schleimhaut der Gebärmutter mit der Regelblutung ausgeschieden. Passiert dies nicht vollständig, kann es zu schmerzhaften Verwachsungen kommen. Auch hier kann der Arzt helfen.
Abschließend möchten wir noch einmal darauf hinweisen, dass Probleme nach dem Geschlechtsverkehr immer wieder auftreten und meistens ganz natürliche Ursachen haben. Nur bei wiederkehrenden, unerklärlichen oder starken Schmerzen solltest du nicht zögern und einen Gynäkologen aufsuchen.
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