Gesund leben ist doch einfach, oder? Im Supermarkt gibt es ein reichhaltiges Angebot an praktischen und schmackhaften Lebensmitteln, die außerdem noch gut für Körper und Seele sind. Ist das wirklich so? Wir haben zehn beliebte und vermeintlich gesunde Lebensmittel für dich etwas genauer unter die Lupe genommen.
1. Fertige Salatmischungen
Sie sehen zugegebenermaßen köstlich aus und sind außerdem noch praktisch. Kein Zupfen, kein Waschen, kein Sortieren mehr. Laut einer Untersuchung der „Stiftung Warentest“ solltest du deine Begeisterung dämpfen. In jedem zweiten, von 19 untersuchten Beuteln, waren zu viele Krankheitskeime. Der küchenfertige Tüten-Salat ist so empfindlich wie Hackfleisch und nur wenige Tage haltbar. An dem Tag, an dem das Haltbarkeitsdatum auslief, war keiner der Salate keimfrei!
2. Eiweißriegel
Eiweiß- und Proteinriegeln sind vor allem bei sportlich aktiven Menschen sehr beliebt. Auch bei fettarmen Diäten werden sie empfohlen, da sie für genügend Eiweiß sorgen, mit dem man bei einer Schlankheitskur leicht unterversorgt ist. Sinnvoll ist das jedoch nur, wenn der Eiweißgehalt mindestens 40 Prozent beträgt, sonst ist der Riegel nur eine kalorienreiche Zwischenmahlzeit und mit einem normalen Schoko-Riegel vergleichbar. Preiswerte Eiweißriegel sind außerdem voller Weizen- und Sojaproteine und deshalb für den Muskelaufbau gar nicht geeignet.
3. Pflanzenöl
Pflanzenöle gelten generell als sehr gesund. Wer jedoch alle gesättigten Fettsäuren, wie sie in Butter enthalten sind, mit ungesättigten pflanzlichen Fettstoffen austauscht, lebt gefährlich. Ein Zuviel an ungesättigten Fettsäuren fördert Entzündungsprozesse. Im schlimmsten Fall kann das zu chronischen Erkrankungen und Schmerzen führen. Viele Pflanzenöle werden außerdem mit giftigen Chemikalien behandelt. Deshalb solltest du ausschließlich kalt gepresste Öle wie z.B. Olivenöl kaufen, die meist teurer sind. Im Allgemeinen gilt: Hier zählt die Qualität und nicht die Quantität.
4. Margarine
Sie hat das gleiche Problem wie das Pflanzenöl. Jahrzehntelang wurden wir vor gesättigten Fettsäuren gewarnt, nun wissen die Wissenschaftler, dass ein gesunder Körper eine gewisse Menge davon braucht. Deshalb kann es äußerst ungesund sein, den gesamten Fettbedarf über Margarine oder Pflanzenöl zu decken. Besser ist eine gesunde Mischung. Außerdem ist Margarine ein Mischprodukt mit zahlreichen Zusatzstoffen. Eine Untersuchung aus Australien hat sogar gezeigt, dass Kinder doppelt so häufig an Asthma erkranken können, wenn sie statt Butter Margarine aufs Brot bekommen.
5. Fruchtjoghurt
Die Label auf den Fruchtjoghurt-Bechern versprechen so einiges: Frische, Vitamine und vor allem Beeren oder Obst. Dabei enthält Fruchtjoghurt meist Unmengen an Zucker. Durchschnittlich beträgt die Fruchtmenge nur 6 Prozent – der intensive Geschmack ist Aromastoffen zu verdanken, die hübsche Farbe entsteht dank eines Farbstoffs. Ein Tipp: Kaufe dir reinen Joghurt und mische ihn selbst mit Beeren und Honig.
6. Light und fettarm – aber gesund?
Wenn „Light“ draufsteht, muss noch lange nicht „light“ drin sein. Den Titel bekommt ein Lebensmittel, wenn es 30 Prozent weniger Zucker oder Fett als handelsübliche Ware enthält. Oft ist der Zuckeranteil drastisch reduziert, dafür die Fettmenge jedoch erhöht. Wenn beides reduziert wurde, ist das Produkt voller künstlicher Zuckerzusätze und Aromastoffe. Untersuchungen haben außerdem bewiesen, dass vor allem Light-Getränke dazu führen, mehr zu essen. Du schmeckst etwas Süßes, das Hirn freut sich auf Zucker, welcher jedoch nie ankommt. Insulin wird ausgeschüttet, der Hunger steigt. „Light“ kann über Umwege also dick machen.
7. Fruchtsäfte
Seit 2012 ist es in der EU verboten, Fruchtsäfte zusätzlich zu zuckern. Damit ist doch alles nun in Ordnung, oder? Nicht ganz! Fruchtsäfte werden mit einer ganzen Reihe von Stoffen bearbeitet, die nicht auf der Zutatenliste erwähnt werden müssen. Dazu gehören Gelatine, Enzyme und Aromen. Auch das Schönungsmittel Bentonit ist erlaubt, da es im Endprodukt nicht mehr enthalten ist, aber zur Herstellung verwendet wird. Außerdem enthalten Fruchtsäfte von Natur aus jede Menge Fruchtzucker, so dass man Säfte am besten als Schorle trinken sollte.
8. Müsli und Flocken zum Frühstück?
Sie versprechen Nüsse, Obst und gesunde Hafer- und Dinkelflocken, aber die Realität sieht anders aus. Besonders bei preiswertem Müsli ist der Anteil an getrocknetem Obst sehr gering und besteht meist nur aus Rosinen. Fertigmüslis und Flocken enthalten außerdem Fett und natürlich Zucker. Schon ganz normale Cornflakes enthalten 375 Kcal pro 100 Gramm, bei Müslis können es je nach Marke zwischen 200 und 500 kcal sein. Du solltest die Inhaltsangabe vor dem Kauf auf jeden Fall genau durchlesen und zu zuckerfreien Müslis greifen. Mit etwas frischem Obst schmecken sie auch ohne Zucker super lecker.
9. Fitness-Getränke
Wer Sport treibt, muss viel trinken. Sport- und Fitnessgetränke versprechen, dem Körper nicht nur Wasser, sondern auch lebenswichtige Vitamine und Mineralstoffe. Isotonische Drinks nimmt der Körper sehr schnell auf, weil die Zusammensetzung der Mineralien, in etwa der Zusammensetzung im menschlichen Blut entspricht. Die deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt diese Getränke jedoch nur intensiven Sportlern und Profis. Untersuchungen haben außerdem gezeigt, dass viele Fitnessgetränke schlecht für die Zähne sind.
10. Gemüsechips
Sie wirken so viel gesünder und vernünftiger als normale Kartoffelchips – und haben trotzdem die gleichen negativen Eigenschaften. Das dünn geschnittene Gemüse wird in viel Fett frittiert und dann gesalzen. Die Vitamine sind durch das hohe Erhitzen beim Frittieren zum größten Teil abgetötet. Die Fettmenge beträgt durchschnittlich pro 100 Gramm 30 Gramm. Gemüsechips und Kartoffelchips haben deshalb genau die gleichen Fett- und Salzwerte. Obstchips enthalten oft sehr viel Zucker oder wurden mit Honig nachgesüßt. Chips sind eine Kalorienfalle, egal, ob sie aus Kartoffeln, Gemüse oder Obst bestehen.
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