Das Thema Wäsche ist für viele von uns eine Wissenschaft für sich. Eine unüberschaubare Anzahl an Produkten und viele gut gemeinte Insider-Tipps machen es zu einem Buch mit sieben Siegeln. Wir geben zehnmal Hilfestellung, damit die Wäsche leichter von der Hand geht.
1. Waschmittel: genug ist genug
Achte unbedingt auf die vorgeschriebene Waschmittelmenge. Normalerweise genügt es, entsprechend der Vorgabe „leicht verschmutzte Wäsche“ zu dosieren. Wichtig ist auch, den Härtegrad des Wassers zu berücksichtigen. Wenn du ihn nicht kennst, empfehlen wir eine Nachfrage bei deinem regionalen Wasserversorger.
2. Reine Ansichtssache: flüssig oder Pulver
Früher war es einfacher: Waschmittel gab es nur in Pulverform und aufgrund der zugesetzten Hilfsstoffe mussten relativ große Mengen verwendet werden. Heute sind Kompaktwaschmittel üblich, und du hast die Wahl zwischen Pulver – dazu gehören auch Megaperls oder Tabs – und flüssigem Waschmittel, das du auch als bereits portionierte Geltabs kaufen kannst.
Generell ist es so, dass pulverisierte Waschmittel Bleichmittel enthalten. Sie verhindern, dass sich über die weiße Wäsche mit der Zeit ein Grauschleier legt, außerdem kommen sie bei Temperaturen ab 40 Grad der Hygiene zugute. Andererseits können ihre Rückstände für weiße Streifen auf der Kleidung sorgen. Das kommt insbesondere dann vor, wenn viel Wäsche in die Maschine gepackt wurde. Flüssigen Waschmitteln fehlt das Bleichmittel, sie wirken daher weniger gut gegen Flecken von Obst, Gemüse oder Rotwein. Um das auszugleichen, werden vor allem Flüssigwaschmitteln für weiße Wäsche optische Aufheller beigemengt. Liquidwaschmittel wirken wiederum etwas besser bei Flecken auf Basis von Fett. Unser Vorschlag: investiere in beide Arten von Waschmitteln und setze sie entsprechend ein.
3. Weichspüler adé
Nahezu jedes Waschmittel enthält mittlerweile auch Wirkstoffe gegen Kalk, sodass der Weichspüler unnötig ist. Gegen das Hartwerden der Wäsche beim Trocknen hilft entweder der Trockner oder Bewegung beim Trocknen, entweder durch Zugluft oder durch Aufhängen im Freien. Zudem belasten die Inhaltsstoffe des Weichspülers das Abwasser und nicht selten kommt es durch die Duftstoffe zu allergischen Reaktionen.
4. Links vor rechts
Ob du die Kleidung vor dem Waschen auf links drehen sollst, geht in der Regel aus dem Pflegeetikett hervor. Ansonsten gilt diese Vorgehensweise für folgende Wäsche, um ihre Farbe lange zu erhalten, um eine gute Reinigung zu erzielen oder um Knickfalten zu vermeiden: Jeans und feste Gewebe, dunkle Mikrofaserteile, Taschen von Hosen und Jacken, Bett- oder Kissenbezüge.
Unser Spezialtipp: Reißverschlüsse an Kleidungsstücken immer vor dem Waschen schließen und diese Kleidung ebenfalls auf links drehen. So kannst du Löcher in empfindlichen Textilien vermeiden.
5. Den Flecken an den Kragen gehen
Make-up-Reste am Blusenkragen oder ein Soßenfleck auf dem hellen Shirt – manchmal braucht deine Kleidung eine Sonderbehandlung vor dem Waschen. Unsere Großmütter griffen dazu gerne auf eine Seifenlauge zurück, die sie vorab zum Einweichen und zum Lösen der Flecken benutzten. Bei groben Verschmutzungen kannst du so vorgehen, aber spüle die Sachen dann gut aus, um die gelösten Rückstände loszuwerden. Gegen viele Fleckenarten wirkt auch Gallseife, die sich aus Kernseife und Rindergalle zusammensetzt. Mittlerweile gibt es dazu auch vegane Alternativen „wie Gallseife“, deren Reinigungswirkung genauso gut ist. Ansonsten kannst du auf eine Reihe von ganz speziellen Fleckentfernern zurückgreifen, die du am besten direkt vor dem Waschen anwendest.
6. Antifalten-Maßnahme
Damit deine Wäsche nicht zu sehr knittert, was wiederum das Trocknen und das Bügeln erschwert, solltest du die Maschine nicht zu voll packen und die Schleuderzahl niedriger einstellen. Bedenke aber, dass letztere Maßnahme die anschließende Trockenzeit verlängert. Wir raten außerdem dazu, unterschiedlich große Teile zusammen zu waschen, um das Knittern zu reduzieren.
7. Kein Sonderstatus für Schwarzes
Schwarz ist stylish und entsprechend werden auf dem Waschmittelmarkt spezielle Produkte angeboten, die den tiefen Farbton der Wäsche lange bewahren sollen. Die Stiftung Warentest kam allerdings vor ein paar Jahren zu dem Ergebnis, dass sie sich nicht von Color-Produkten unterscheiden; berücksichtigt wurden neben dem Farbtonerhalt auch die Waschwirkung und die Schonung der Fasern.
8. Sicherheitsverwahrung für lose Teile
Damit sich lose kleine Teile wie Knöpfe, Spangen oder Bügel (sind in vielen BHs eingearbeitet) nicht in der Trommel der Waschmaschine verfangen und zu Schäden führen, solltest du sämtliche „Risikoteile“ in Wäschenetzen waschen. Du kannst sie auch für feine Strümpfe oder ähnliches benutzen, damit sie sich nicht verheddern oder Fusseln anziehen.
9. Manche mögen’s heiß
Die meisten Textilien lassen sich bei 30 Grad gut reinigen, höhere Temperaturen braucht es dafür nicht. Wobei es Bakterien und Keime gibt, die selbst eine 60-Grad-Wäsche unversehrt überstehen. Spätestens wenn deine Waschmaschine unangenehm riecht oder wenn sich eine schleimige Schicht im Dichtungsring oder in der Waschmittelschublade zeigt, solltest du eine Runde bei 95 Grad waschen, um alles abzutöten. Je nachdem, wie oft du wäschst, raten wir, alle ein bis zwei Monate entsprechend vorzugehen.
10. Beauty-Tag für die Maschine
Am besten gewöhnst du dir von vornherein an, nach jedem Waschen die Waschmittelschublade rauszuziehen, damit sie trocknen kann. Lass außerdem die Einfülltür aus demselben Grund offen stehen. Wenn du nach dem Waschvorgang mit einem feuchten Tuch die Tür und die Gummidichtung abwischst, hast du deine Maschine bereits grundgepflegt. Von Zeit zu Zeit solltest du die Schublade herausnehmen und gründlich reinigen. Tipp von uns: leg sie dazu in die Spülmaschine. Bei dieser Gelegenheit kannst du auch das Fusselsieb kontrollieren. Eine solche Beauty-Kur solltest du deiner Waschmaschine regelmäßig gönnen.
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