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Zero Waste: Zahnpasta selber machen – so funktioniert’s

„Gute Zähne sind mindestens so viel wert wie das Assessorexamen.“ Dieses Zitat stammt von Theodor Fontane und ist heute immer noch aktuell. Allerdings könnten wir auch ein Zitat von Otto von Bismarck ummünzen: „Je weniger die Leute wissen, wie Zahnpasta gemacht wird, desto besser schlafen sie!“

Es ist nicht zu empfehlen, dass du dir die Zusammensetzung diverser Zahnpasten durchliest. Meist weiß niemand, was sich hinter den kryptischen Begriffen verbirgt, aber meist ist ein halbes Chemielabor in der Zahnpasta verarbeitet. Es ist ein Chemielabor, das wir jeden Tag in den Mund nehmen. Kleinen Kindern sagt man: „Nimm nicht alles in den Mund“, aber wir tun es. Bei Lebensmitteln wird heute oft aufgepasst, nicht bei Zahnpasta. Doch gerade hier werden oft Stoffe verarbeitet, die auf Dauer den ganzen Körper schädigen können. Beispielsweise Triclosan, ein Stoff mit antibakterieller Wirkung, soll Studien zufolge die Herzfunktion beeinflussen. Oder Glycerin, das die Zahnpasta vor dem Austrocknen schützt, hinterlässt eine unerwünschte Schicht auf den Zähnen.

Natürlich findest du auch qualitativ hochwertige Zahnpasten, aber es geht auch einfacher. Zahnpasta kannst du ganz einfach selber machen und dabei im Handumdrehen die Umwelt schützen. Bei selbstgemachter Zahnpasta fällt natürlich auch der Verpackungsmüll weg. Außerdem schonst du so deinen Körper vor gesundheitsschädlichen Substanzen.

Zahnpasta – leicht gemacht

Für Zahnpasta brauchst du nur drei Dinge: Die Zutaten, ein wenig Zubehör und etwas Zeit.

Zutaten:
– 3 EL Kokosöl (am besten Bioprodukte verwenden)
– 3 EL Natron
– 1 TL Schlammkreide (kannst du in der Apotheke kaufen, hier brauchen wir nicht- technische Schlammkreide)
– 25 Tropfen ätherisches Öl deiner Wahl, z. B. Pfefferminz, Zimt, Kamille usw. (Bioprodukt)
– Ein paar Tropfen Myrrhe-Extrakt (optional)
– ¼ TL Xylit oder etwas Steviapulver (optional, ist nur für den besseren Geschmack)

Zubereitung:
Erwärme das Kokosöl, bis es flüssig wird. Achte auf die richtige Menge an Kokosöl, sonst wird die Zahnpasta zu fest oder zu flüssig. Nimm das flüssige Kokosöl vom Herd und mische Natron, Schlammkreide und den Xylit unter. Verrühre die Zutaten gut mit einer Gabel, damit keine Klümpchen entstehen. Jetzt musst du nur noch das Pfefferminzöl dazugeben und alles nochmal gut verrühren. Die fertige Zahnpasta füllst du nun noch in ein Schraubglas und lässt sie abkühlen.

Schon ist deine Zahnpasta fertig und du kannst sie verwenden. Je nach Zimmertemperatur ist sie wegen des Kokosöls flüssiger oder fester. Am besten lagerst du sie bei 20 bis 25 Grad und trägst sie mit einem Löffel auf die Zahnbürste auf. Sollte die Zahnpasta im Sommer zu flüssig werden, musst du sie gegebenenfalls in den Kühlschrank stellen. Wie lange diese Zahnpasta haltbar ist, richtet sich in erster Linie nach dem Mindesthaltbarkeitsdatum des Kokosöls.

Kleine Zutaten – Große Wirkung

Das Kokosöl hellt die Zähne sanft auf. Weiterhin besitzt es Pilz-bekämpfende Eigenschaften und wirkt antibakteriell. Dabei ist es aber im Gegensatz zu Triclosan absolut ungefährlich. Außerdem hilft Kokosöl gegen Mundgeruch und sorgt für die richtige Konsistenz der Zahnpasta.

Natron wirkt als sanfter Schleifstoff. Es entfernt Plaque-Ansammlungen von den Zähnen und ist ebenso ein natürlicher Aufheller für ein strahlendes Gebiss. Außerdem neutralisiert es aufgrund seiner chemischen Eigenschaften Säuren, die Karies verursachen können.

Schlammkreide ist ein natürlicher Reibestoff, der hilft, die Beläge von den Zähnen zu entfernen.

Die ätherischen Öle erzeugen ein frisches Mundgefühl, geben der Zahnpasta erst einen guten Geschmack und helfen gegen Mundgeruch. Allerdings solltest du nur ätherische Öle verwenden, die auch essbar sind.

In Maßen genießen

Allerdings solltest du nicht ausschließlich deine selbstgemachte Zahnpasta verwenden. Experten der Bundeszahnärztekammer raten sogar davon ab, denn es gibt zwei große Nachteile bei der selbstgemachten Zahnpasta:

1. Es ist kein Fluorid enthalten. Zwar ist Fluorid in extremen Mengen sogar giftig, aber in geringen Mengen ist Fluorid für die Zahngesundheit sehr wichtig und so werden von Stiftung Warentest beispielsweise fluoridhaltige Zahnpasten besser bewertet.

2. Natron oder Schlammkreide kann zu einem verstärkten Zahnschmelzabrieb führen. Das wiederum schädigt die Zahnsubstanz.

Deshalb solltest du trotz der vielen Vorteile nicht ausschließlich die DIY-Zahnpasta verwenden. Trotzdem kannst du beispielsweise mit ökologischen Zahnputztabs die Gesundheit und Umwelt schonen oder Verpackung sparen.

Außerdem solltest du der Zahngesundheit zuliebe auch auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung achten. Zucker, regelmäßiges Fastfood-Essen oder saure Lebensmittel lassen nicht nur den Körperfettanteil auf ein unschönes Maß anwachsen, sie fressen auch Löcher in die Zähne. Besonders gefährlich ist es, Zucker und Säure zu kombinieren. Orangensaft mit Schokolade zerstören mit vereinten Kräften deinen Zahnschmelz.

Ölziehen

Ein weiterer Tipp, um deine Zahngesundheit zu verbessern, ist das sogenannte Ölziehen. Das solltest du ergänzend zum klassischen Zähneputzen tun. Es hilft, Karies-Bakterien aus dem Mund zu lösen und beugt Zahnfleischentzündungen und Plaque vor. Außerdem wirkt es als natürlicher Aufheller.

Hierfür nimmst du einen Esslöffel Kokosöl in den Mund und behältst es für circa 15 Minuten im Mund. Dabei das Öl hin- und herspülen. So werden auch Bakterien erreicht, die sich tief im Mund versteckt haben. Bei täglicher Anwendung kannst du schon nach kurzer Zeit beobachten, dass deine Zähne mehr glänzen und gesünder wirken. Nach maximal 20 Minuten solltest du das Kokosöl ausspucken und den Mund ausspülen.

Wir empfehlen dir, das Ölziehen in die tägliche Morgenroutine einzubauen, weil – ganz ehrlich – wer nimmt sich schon tagsüber die Zeit, 20 Minuten mit Öl im Mund rumzulaufen. Morgens, nach dem Aufstehen stört es niemanden, wenn du während des Duschens den Mund voll hast. Aber egal wie doof es aussieht, Hauptsache du hast ein gesundes Gebiss und mit guter Mund- und Zahnpflege bleiben deine Zähne Freunde fürs Leben.

 

Foto: irina_timokhina / stock.adobe.com

AJOURE´ Redaktion
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