In München leben die eitelsten Menschen. Das ergab eine Analyse von SumUp, einem Finanztechnologie-Unternehmen. Demnach gibt jeder Münchner in Nagelstudios, Kosmetik- oder Friseursalons pro Einkauf 89,30 Euro aus. Auch in Stuttgart und Frankfurt am Main legen die Bürger großen Wert auf ihr Äußeres.
SumUp-Analyse: Den Deutschen ist ihre Schönheit viel Geld wert
Die Menschen in Deutschland geben viel Geld für ihre Schönheit aus. Dafür suchen sie regelmäßig Nagel- und Kosmetikstudios, Friseursalons, Fitnessstudios und andere Beauty-Oasen auf. Spitzenreiter ist dabei Bayerns Hauptstadt München. Hier gibt jeder Bürger in einem Schönheitsgeschäft pro Einkauf 89,30 Euro aus. Dies geht aus einer aktuellen Erhebung (Beauty-Atlas) von SumUp hervor. Das Finanztechnologie-Unternehmen bietet Händlern unter anderem Kartenterminals und Kassenlösungen an.
München ist Deutschlands Eitel-Hochburg
Der Beauty-Atlas von SumUp zeigt jährlich auf, wie viel Geld die Menschen in Deutschland für ihre Schönheit ausgeben. Dafür untersucht das Unternehmen Geschäfte aus dem Schönheitssektor in zehn deutschen Metropolen, um zu ermitteln, wie viel Geld die dort lebenden Bürger durchschnittlich in die Bereiche Friseursalon, Beauty, Fitness, Wellness und Spa investieren.
Das Städte-Ranking für 2023 sieht folgendermaßen aus:
- München: 89,30 Euro
- Stuttgart: 79,60 Euro
- Frankfurt/Main: 76,70 Euro
- Düsseldorf: 76,60 Euro
- Essen: 75,30 Euro
- Hamburg: 69,80 Euro
- Berlin: 68,20 Euro
- Leipzig: 67,20 Euro
- Köln: 65,20 Euro
- Dortmund: 55,70 Euro
Die letzte Untersuchung fand im Zeitraum vom 1. Januar bis zum 31. März 2023 statt. Sie zeigt, dass die Münchener mit Abstand das meiste Geld für Schönheitsbehandlungen ausgeben. Mit größerem Abstand folgen die Städte Stuttgart, Frankfurt am Main und Düsseldorf. Am wenigsten eitel sind die Dortmunder, Kölner und Leipziger.
Im Durchschnitt liegen die Ausgaben für alle zehn Städte bei 72,40 Euro. Damit kam es im Vergleich zum Vorjahr kaum zu Änderungen. Hier lag der Durchschnittswert bei 74,10 Euro. Allerdings führte Stuttgart im Jahr 2022 die Liste an, mit einem Einkaufswert pro Person von 92,10 Euro.
Freitag ist der beliebteste Wochentag für Schönheitsbehandlungen
Wie aus der diesjährigen SumUp-Auswertung ebenfalls hervorgeht, lassen sich die Menschen deutschlandweit vor allem an Freitagen in Beauty-Salons verwöhnen. An diesem Wochentag werden laut SumUp 21,5 Prozent aller Transaktionen getätigt. Neben dem zumeist verkaufsfreien Sonntag nehmen die Menschen in Deutschland an Montagen (9,5 Prozent) die wenigsten Schönheitsbehandlungen in Anspruch. Die Wochentage Dienstag, Mittwoch und Donnerstag bewegen sich wiederum zwischen 16,6 und 18,3 Prozent.
Zwei Drittel aller Transaktionen laufen kontaktlos ab
Außerdem verdeutlicht die SumUp-Analyse, dass zwei Drittel aller Beauty-Transaktionen kontaktlos ablaufen. Beliebt sind vor allem Kreditkarten. Hier geben Inhaber einer Mastercard das meiste Geld für ihre Schönheit aus, im Durchschnitt 81 Euro. Bei anderen Bezahlmethoden liegt der Durchschnittswert nur bei 67 Euro. Bei diesem Ranking gewinnen die Hamburger. Sie bezahlen mit der Mastercard im Durchschnitt sogar 88 Euro für Produkte aus dem Beauty-Bereich.
Nach Aussage von Michael Schrezenmaier, CEO bei SumUp, zeigen die Daten außerdem, dass die durchschnittlichen Ausgaben für Schönheitsbehandlungen trotz steigender Lebenshaltungskosten im Vergleich zum Vorjahr bundesweit nur leicht zurückgegangen sind. Demnach ist die Beautybranche ein relativ krisensicherer Wirtschaftsbereich (Quelle: sumup.com, Beauty-Atlas 2023).
Friseursalon, Nagelstudio & Co. – der Kunde ist König
Aber woran liegt es eigentlich, dass sich so viele Menschen regelmäßig in Friseurgeschäften, Nagelstudios und anderen Beauty-Salons aufhübschen lassen und bereit sind, viel Geld dafür auszugeben? Die Antwort: Sie werden wertgeschätzt und gut beraten – im Idealfall.
In einem Friseursalon geht es im Wesentlichen darum, Haare zu schneiden, zu färben und zu stylen. Währenddessen dreht sich im Nagelstudio alles um die Pflege, Reparatur und Verschönerung der Nägel. Mit einem umfangreichen Service-Angebot allein ist es aber nicht getan. Um sich von ihren Wettbewerbern abzuheben, müssen die Dienstleister mehr bieten, um bei ihrer Kundschaft wirklich zu punkten.
Zeit für die Kundschaft
Nehmen wir ein Friseurgeschäft als Beispiel. Ein Friseur, der seine Kunden langfristig an sich binden möchte, sollte sich vor allem Zeit für sie nehmen. Als Grundsatz gilt: Niemand darf unzufrieden aus dem Geschäft gehen! Das ist nicht immer leicht umzusetzen, vor allem, wenn bereits der nächste Kunde wartet. Doch insbesondere einem Stammkunden fällt es auf, wenn sein Friseur dann in Panik gerät und sich beim abschließenden Styling keine Mühe gibt. Kommt das häufiger vor, besteht die Gefahr, dass der Kunde zur Konkurrenz abwandert.
Die bessere Lösung ist, den wartenden Kunden um etwas Geduld zu bitten. Ein paar nette Worte oder das Angebot, zwischenzeitlich eine Haaranalyse oder eine Kopfmassage zu erhalten, trösten ihn bestimmt über die längere Wartezeit hinweg. Zudem schützt auch eine großzügigere Terminplanung vor derartigen Situationen.
Beste Qualität
Erhält der Kunde die gewünschte Qualität, ist er glücklich und kommt gerne wieder. Er ist außerdem bereit, für dieses Mehr an Leistung auch mehr Geld zu bezahlen. Eventuell günstigere Angebote der Konkurrenz zieht er bestenfalls nicht in Betracht. Denn aus Kundensicht ist ein guter Friseur schwer zu finden. An dem alten Witz, dass viele Frauen eher den Ehemann wechseln als ihren Friseur, mit dem sie zufrieden sind, ist tatsächlich etwas dran. Schließlich erfüllt dieser eine wichtige Funktion in ihrem Leben: Er macht sie attraktiv und schön. Dieses Prädikat lassen sich die Damen (aber auch Herren) gerne etwas kosten und verzichten dafür lieber auf andere Dinge.
Beachtung der Kundenwünsche
Um herauszufinden, ob die Kundschaft mit dem Service zufrieden ist, bietet es sich an, Fragen zu erarbeiten und sie in einem kurzen Fragebogen zusammenzustellen. Diesen füllen die Kunden bei ihrem Friseurbesuch aus, zum Beispiel während die Farbe einwirkt oder die Haare trocknen. Folgende Fragen könnte ein solcher Fragebogen beispielsweise enthalten:
- Sind Sie mit unserem Service zufrieden oder nicht immer?
- Fühlen Sie sich gut beraten?
- Wird auf Ihre Wünsche ausreichend eingegangen?
- Was können wir aus Ihrer Sicht verbessern?
Für ihre Mühe erhalten die Kunden anschließend ein kleines Dankeschön, zum Beispiel Produktproben, natürlich passend zum Haartyp. Auch diese kleinen Gesten festigen die Kundenbeziehung.
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