StartLifestyleFitness#fitspiration: Motivationskick oder gefährlicher Körperkult?

#fitspiration: Motivationskick oder gefährlicher Körperkult?

In Zeiten von Instagram und Co. scheint unser Planet sich oft schneller zu drehen, als noch ein Jahrzehnt zuvor. Vor allem in der Fitnessszene werden insbesondere unter dem Hashtag #fitspiration täglich tausende, wenn nicht sogar Millionen von Bildern weltweit in die große weite Welt geschickt. Ein Körper scheint perfekter zu sein als der nächste und dann schaut man plötzlich selbst frustriert in den Spiegel. Keine Sorge, du bist nicht allein damit. Die meisten Menschen fühlen sich durch die ständige Anwesenheit von Six Packs und perfekten Hinterteilen eingeschüchtert. Die Bilder sollen ein Idealbild eines Körpers repräsentieren. Doch ist das überhaupt alles echt?

Der Spiegel zur Realität

Falls du regelmäßig ins Fitnessstudio gehst, ist dir sicher aufgefallen, dass du dort scheinbar immer besser aussiehst als Zuhause. Dies ist kein Zufall und nein, du bist auch nicht die Einzige. Die übergroßen Spiegel und das perfekt fallende Licht erzeugen eine Illusion, in der man 5 % weniger Körperfett und 10 Kilogramm mehr Muskelmasse hat. Außerdem ist man mitten im Sport treiben. Die Schlussfolgerung daraus ist, dass die Durchblutung im Körper stark verbessert ist. Das erzeugt den berühmten Pump und die Muskeln wirken voller, praller und massiver. Man kann schnell ein paar Selfies schießen, wenn es einem nicht zu blöd ist. Bis du wieder zu Hause bist, hat dein Körper jedoch wieder seine ursprüngliche Form.

Es kommt also auch darauf an, wie man in einem bestimmten Moment hingestellt wird. Immerhin darfst du nicht vergessen, dass ein Foto eine Momentaufnahme ist. Natürlich werden Influencer und Internet-Berühmtheiten versuchen, sich immer und überall von der besten Seite zu zeigen. Es ist sozusagen der rote Teppich für den normalen Mensch.

Hollywood 2.0

Wenn du ein gewisses Alter erreicht hast, dann ist dir bewusst, dass Filme nicht der Realität entsprechen. Ebenso viele Shows, wie zum Beispiel die WWE ist zwar beeindruckend, aber falscher als ein Plagiat aus China. Die Welt entwickelt sich ständig weiter und die Schauspieler unserer Zeit sind nicht nur im Fernsehen, sondern auf den sozialen Medien. Es geht darum, ein gewisses Bild zu vermitteln oder eine Story zu schreiben.

Mit motivierenden Sprüchen und ästhetisch ansprechenden Bildern versuchen uns die Promis von Instagram zu „beeinflussen“. Doch natürlich ist es nicht für jeden praktisch umsetzbar, um 04:30 Uhr aufzustehen, um ins Fitnessstudio zu gehen. Genauso ist es schwer, jeden Tag zu trainieren, wenn man Job, Familie und Privatleben irgendwo balancieren muss. Du darfst nicht vergessen, dass diese Influencer und Berühmtheiten der sozialen Medien davon leben, diese Posts zu machen. Sei es durch eigene Produkte oder Sponsoren. Diese Menschen verdienen auf diese Art ihre Brötchen und sind deswegen nicht mit einer Person mit „normalem“ Beruf und Privatleben zu vergleichen.

Ohne Photoshop ist das Bankkonto Flop…

Falls du nun denkst, dass dir nur durch richtiges Licht und gute Winkel der Fotos was vorgespielt wird, dann hast du nur teilweise recht. Es hängt hier meistens auch eine gute Summe Geld in der Luft. Diese kann nur realisiert werden, wenn der Influencer auch seine Kredibilität beibehält. Würdest du ein Abnahmeprodukt von jemandem kaufen, der gerade mal durchschnittlich aussieht? Deswegen wird bei guten Posen und optimalem Licht kein Schlussstrich gezogen.

Nicht selten werden Bilder mit diversen Programmen nachbearbeitet, um den gewünschten optischen Effekt widerzuspiegeln. Verständlich, dass man da schnell demoralisiert wird. Immerhin sind diese Leute überall im Netz zu finden und sehen alle nahezu perfekt aus. Unser Gehirn akzeptiert die Tatsache dann auch irgendwann und wir bekommen Minderwertigkeitskomplexe. Konfrontiert man diese Leute mit ihren Retusche-Arbeiten, streiten es die meisten zudem ab. So ist es noch schwieriger, richtig von falsch zu unterscheiden.

Instagram ist ein Leistungssport

Du weißt bestimmt, dass in allen Sportarten irgendwo Doping verwendet wird. Die Dunkelziffer dazu ist bis dato unbekannt und wird es vermutlich auch immer bleiben. Jene, die irgendwelche illegalen Substanzen konsumieren, streiten es natürlich ab. Erwischt wird nur ein Bruchteil. Warum sollten sie auch die Wahrheit sagen. Athleten laufen Gefahr, ihre gut bezahlten Verträge und ihr Gesicht vor den Fans zu verlieren. Abgesehen davon sind die meisten Substanzen auch noch illegal und werden entsprechend gehandhabt.

Da soziale Medien in den letzten Jahren einen enormen Beliebtheitsgrad erreicht haben, ist es auch hier mittlerweile nicht anders. Um Programme oder Nahrungsergänzungsmittel zu verkaufen, greifen einige zu nicht ganz korrekten Methoden. Transparent sind ebenfalls die wenigsten, aus denselben Gründen wie der Profiathlet.

Du kaufst dir nun also einen Plan oder ein Supplement und bist dann letzten Endes enttäuscht, da du nicht die gewünschten optischen Erfolge erzielst. Natürlich, denn dir fehlen zwei essenzielle Komponenten: Photoshop und anabole Steroide. Wir wollen damit nicht behaupten, dass das jeder Fitness-Influencer so handhabt. Doch es ist eine beträchtliche Menge. Vor allem ist es schwer messbar, da natürlich niemand mit der Sprache rausrückt.

Alles für nichts?

Auch wenn es frustrierend erscheint, darfst du dennoch nicht einfach alles hinschmeißen und zur Chipstüte greifen. Eventuell wirst du nie dein optimales Bild erreichen, doch deine Idole auch nicht. Es ist einfach eine Illusion, genau wie das Fernsehen. Wenn du trotzdem an dir und deinen Zielen arbeitest, kannst du überdurchschnittliche Ergebnisse erwarten und zusätzlich noch das gute Gewissen haben, dass du dir alles selbst erarbeitet hast. Also bleib dran, gib nicht auf und lass dich nicht von sozialen Medien verunsichern!

 

Foto: Fotokvadrat / stock.adobe.com

AJOURE´ Redaktion
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