Paula Hawkins neuester Roman „Girl on the Train” ist ein mit-reißender Suspense-Thriller, der die Grenzen zwischen Realität und Einbildung in der Welt einer jungen Frau verschwimmen lässt.
Das im Titel des Buches genannte Mädchen im Zug ist Rachel, eine Frau in ihren jungen Dreißigern, deren Leben gerade eine schlimme Wendung genommen hat. Verlassen von ihrem Mann und ersetzt durch eine andere, versucht sie ihre Probleme in Tagträumereien und Alkohol zu ertränken.
Eine dieser Tagträumereien betrifft ein junges Pärchen, das sie jeden Tag auf dem Weg zur Arbeit von der Bahn aus beobachtet. Mit der Zeit malt sie sich das Leben der beiden, die sie für sich Jess und Jason genannt hat, in immer schöneren Farben aus. Sie projiziert all die Träume und Wünsche, die ihr in ihrer gescheiterten Ehe verwehrt geblieben waren, auf diese beiden Fremden. So verliert sie sich immer mehr in diesem Traum, beobachtet sie weiter jeden Tag.
Umso schockierter ist sie, als sie eines Tages sieht, wie Jess (die eigentlich Megan heißt) einen anderen Mann küsst. Nun, da auch das zweite vermeintliche Paradies seinen Glanz verloren hat, versinkt Rachel zusehends im Alkohol und wirren Gedanken. Im Rausch tut sie Dinge, an die sie sich im Nachhinein nicht mehr erinnern kann – belästigt ihren Ex-Mann, seine neue Frau und kommt dem Haus des vermeintlichen Paares Jess und Jason immer näher.
Als Jess (Megan) jedoch plötzlich verschwindet, und zu allem Überfluss auch noch die Polizei auf Rachel aufmerksam wird, entspinnt sich eine intensive, aufwühlende Hetzjagd, in der sich die junge Frau immer tiefer in Widersprüche verheddert.
Fazit:
„Girl on the Train” ist ein Thriller von mitreißender Intensität mit gut ausgearbeiteten Charakteren, viel Einfühlungsvermögen und einer Spannungskurve, die zwar sanft ansteigt, dann aber bis zum Ende durchweg unterhalten kann. Wer psychologische Ehe-Thriller wie Gone Girl von Gilian Flinns mag, wird auch von Girl on the Train nicht enttäuscht sein.
- Hawkins, Paula (Autor)
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