So erkennst du nachhaltige Mode
Wir kennen diese Bilder alle: Kinder, die für einen Hungerlohn arbeiten müssen. Frauen, die ohne Mundschutz mit giftigen Chemikalien Hosen färben. Berge von Müll, die die Meere und unseren Planeten verschmutzen. Tausende Liter Wasser, die zur Herstellung benötigt werden, während jeden Tag Menschen an Wasserknappheit sterben müssen. Umso erfreulicher ist es, dass die Nachfrage nach fairer und nachhaltiger Mode immr mehr steigt. Konsumenten sind also bereit, etwas für die Nachhaltigkeit in Bezug auf Mode zu unternehmen, allerdings ist das oft gar nicht so leicht. Wir haben hier 6 Tipps für dich zusammengefasst, mit denen dir das nachhaltige Shoppen sicher einfacher fallen wird.
1. Das Label
In Deutschland und auf der ganzen Welt gibt es beinahe auf jedem Kleidungsstück verschiedene Label und Siegel. Doch leider lässt sich anhand der großen Flut an Label oft nicht erkennen, ob die Fabriken, aus denen die Kleidung stammt, besonders umweltfreundlich sind und deren Arbeiter faire Löhne und gute Arbeitsbedingungen erwarten. Deshalb hat die Umweltschutzorganisation Greenpeace vor einigen Jahren eine Liste mit ökologischen Modegeschäften in allen größeren Städten herausgegeben. Die Tabelle kannst du unter: www.greenpeace.de/ecofashionstores finden.
2. Das Material
Ein wichtiges Kriterium ist natürlich auch das Material, aus welchem die Kleidung hergestellt wurde. Das trifft besonders für Baumwolle zu. Baumwolle benötigt Unmengen an Wasser in der Herstellung ist daher grundsätzlich nicht gerade nachhaltig und umweltfreundlich. Und auch wenn das Siegel „Bio“ verspricht, muss nicht unbedingt reine Bio-Baumwolle verarbeitet worden sein. Auf vielen Kleidungsstücken steht mittlerweile, dass dieses nachhaltig hergestellt worden ist. Frage am besten im Modegeschäft oder direkt beim Hersteller nach. Woher stammt die Baumwolle? Wie viel Wasser kam zum Einsatz? Was genau ist mit nachhaltig gemeint? Aus welchem Material besteht die Polyesterfaser genau? Die Verkäufer sollten hier eine klare und eindeutige Antwort liefern können.
3. Der Preis
Eins ist klar: wer für vier Euro ein T-Shirt kauft, der kann weder gute Qualität noch ein nachhaltiges und schon gleich gar kein faires Kleidungsstück erwarten. Hinterfrage also einmal, welche Schritte für die Herstellung nötig sind. Wie teuer sind das Material und das benötigte Wasser? Was verdient ein Arbeiter wohl bei einem solchen Preis? Von dem Endpreis für uns als Verbraucher müssen Vertriebskosten, Werbung, Transport und vieles mehr abgezogen werden. Gute Qualität darf eine gewisse Preisgrenze nicht unterschreiten. Wer ein nachhaltiges Produkt möchte, muss also tiefer in die Tasche greifen. Aber das ist durchaus gut so. Nicht nur das Gewissen hat etwas davon. Statt alle paar Wochen ein neues Teil zu kaufen, hält die Kleidung dann auch eine längere Zeit.
4. Oft tragen
Nachhaltig ist der Kauf eines neuen Kleidungsstückes erst dann, wenn du es mindestens 30 Mal trägst. Daher ist es wichtig, die entsprechenden Pflegehinweise genau zu lesen. So hält die Jeans oder das T-Shirt auch und landet nicht schon nach wenigen Wochen auf dem Müll. Über eine Million Tonnen an Kleidung wird jedes Jahr weggeworfen. Manchmal kannst du deine Kleidung auch ganz einfach selbst reparieren und noch lange Zeit Freude daran haben.
5. Nicht nur an die Umwelt denken
Wer an nachhaltige Mode denkt, der hat automatisch Umweltschutz im Kopf. Zu einer nachhaltigen Kleidung gehört aber noch mehr. Halte also Ausschau nach Marken, für die nicht nur ökologische Faktoren wichtig sind, sondern auch verschiedene soziale Faktoren. Wie nachhaltig sind die eingesetzten Materialien? Wie fair werden die Arbeiterinnen und Arbeiter behalt und wie sind die Arbeitsbedingungen? Einige Marken haben sich mittlerweile genau darauf konzentriert. Etwa das Unternehmen Everlane oder Patagonia.
6. Alternative zum Wegwerfen
Das T-Shirt gefällt dir irgendwann einfach nicht mehr? Das kann passieren. Doch anstatt es in den Müll zu werfen, kannst du es zum Beispiel verkaufen. Zahlreiche Second-Hand-Läden haben es sich zur Aufgabe gemacht, gebrauchte Artikel wieder weiterzuverkaufen. Und auch online gibt es einige Portale, auf denen du deine gebrauchten Kleidungsstücke anbieten kannst. Dieser Weg ist übrigens viel nachhaltiger, als die Kleidung in Altkleidercontainer zu werfen. Die Ware überschwemmt die Drittweltländer und macht die dortige Modebranche kaputt.
Wer sich ein bisschen Zeit nimmt, der kann schnell einiges in Sachen nachhaltiger Kleidung bewegen. Wenn sich jeder nur ein wenig mehr Gedanken zu diesem Thema macht, wird die Welt zu einem besseren Ort. Also auf geht’s!
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