Du bist total verliebt in dein neues Lieblingsteil und würdest es am liebsten fast jeden Tag tragen und zwar für immer – doch nach einiger Zeit macht genau das sich auch bemerkbar. Was einst wie angegossen saß, sich super anfühlte und einfach toll aussah, verwandelt sich irgendwann in ausgeleierte Formen, zerschlissene Nähte und verblichene Farben. Wohl jeder, der seine neueste modische Eroberung gerne und häufig mit der Welt teilen wollte, kennt diese Verschleißerscheinungen der Klamotten.
Dahinter steckt meist eine unzureichende Qualität der Kleidung. Oft erkennt man diese schon auf den ersten Blick, zudem sind bestimmte Marken oder auch Läden dafür bekannt, nicht gerade auf eine hochwertige Auswahl zu setzen. Wer sich hier für wenig Geld eindeckt und erwartet, dass die Klamotten langfristig halten, wird sehr schnell eines Besseren belehrt – und das ist mittlerweile nicht nur unter Fashionistas bekannt. Wenn du also Wert auf hochwertige Kleidung, eine gute Verarbeitung und langlebige Materialen legst, solltest du hier gar nicht erst einkaufen.
Ist teuer gleich gut?
Doch darüber hinaus ist oft gar nicht so leicht zu erkennen, wie es um die Qualität der Kleidung steht. Klar geht man zunächst einmal davon aus, dass ein höherer Preis und bekannte Marken eine gewisse Orientierung in dieser Hinsicht geben können. Und doch wird man auch hier nicht selten enttäuscht: Da hat man einen Haufen Geld für ein neues Oberteil ausgegeben, nur um wenige Monate später feststellen zu müssen, dass die Passform bei weitem nicht hält, was sie einst versprochen hat. Denn oft zahlst du allein den Markennamen mit. Auf der anderen Seite kommt es immer wieder auch vor, dass man günstig einen echten Schnapper schießen kann, der sich selbst über Jahre hinweg kaum verändert und auf Dauer mit seiner Qualität überzeugt.
Also woran erkennst du dann nun wirklich hochwertige Kleidung? Wir geben dir Tipps, damit du nie wieder von deinem neuen Lieblingsteil enttäuscht wirst und nicht blind auf teure Marken vertrauen musst. Dabei musst du dich in erster Linie nur auf deine Sinne verlassen.
1. Der erste Eindruck
Oft kannst du dich schon auf dein erstes Gefühl verlassen: Macht die Kleidung im Hinblick auf Material und Verarbeitung einen billigen Eindruck, braucht es nicht erst den Modeprofi, um das zu bestätigen.
2. Genau hinschauen
Der geschulte Blick erkennt dann, ob es sich um Billigware oder eine Top-Verarbeitung guter Materialien handelt. Hochwertige Baumwolle etwa besteht aus langen Fasern. Außerdem spricht eine gleichmäßige Färbung der Kleidung für deren Qualität. Wenn du dich etwas auskennst, kannst du auch den Fadenlauf überprüfen. Baumwollmaschen sollten gerade und nicht diagonal verlaufen, da sich der Stoff sonst verzieht.
Auch die Nähte geben darüber Auskunft: Sehen die aus, als würden sie beim kleinsten Widerstand schon reißen, solltest du vom Kauf absehen. Ordentliche Nähte sind außerdem gerade, wellen nicht und treten nicht hervor. Ziehst du die Nähte leicht auseinander, sollten sie flach bleiben. Gerade auch gemusterte Teile geben gute Auskunft über ihre Qualität: Sie sollten aussehen, als seien sie aus einem Stück Stoff gemacht, das Muster passt also auch an den Nähten aufeinander, die Übergänge schließen perfekt aneinander an.
Ebenso sollten Knopflöcher sauber verarbeitet sein und nirgends ausfransen. Gleiches gilt für Knöpfe, Nieten, Borten: Auch die sollten nicht schon beim bloßen Anblick den Eindruck machen, dass sie schnellstmöglich abfallen. Außerdem können minderwertige Metallteile auch rosten.
3. Anfassen und fühlen
Knöpfe müssen fest sitzen, Reißverschlüsse dürfen nicht klemmen, der Stoff darf natürlich keine Löcher haben und auch bei Widerstand nicht reißen. Hochwertige Materialien sind langlebig und überzeugen auch schon durch ihre Haptik. Der „Knautschtest“ zeigt zudem an, ob das Material schnell knittert und ob es anschließend wieder in seinen ursprünglichen Zustand zurückkehrt.
4. Etikett lesen: Welche Materialen werden verwendet?
Hochwertige Materialien wie Wolle sind zwar teurer, sehen aber auf Dauer und auch nach häufigerem Waschen besser aus. Außerdem sind sie angenehmer zu tragen. Je hochwertiger der Materialmix und je mehr Naturmaterialen in der Kleidung enthalten sind, desto eher vermeidest du Pillingbildung. Zu den Naturfasern zählen Baumwolle, Seide, Leinen, Viskose und Wolle. Sie sind hautfreundlicher und atmungsaktiver. Sind zum Großteil Synthetikfasern wie Polyester oder Acryl verwendet worden, weist das auf niedere Qualität hin. Ein gesunder Mix tut dem Material übrigens keinen Abbruch. Kunstfasern wie Elasthan können beispielsweise die knitternden Eigenschaften von Leinen ausgleichen – es kommt immer auf das Verhältnis an.
5. Anprobieren
Wenn du die Kleidung anprobierst, darf sie keine Falten werfen, sondern muss glatt fallen – zumindest an den Stellen, an denen das so vorgesehen ist. Außerdem hilft der Bewegungstest: Auch beim Hinsitzen, Arme heben oder Bücken darf nichts spannen oder übermäßig verrutschen, sondern die Passform schmiegt sich an und bleibt erhalten.
6. Riechen
Auch deine Nase kann Auskunft über die Qualität neuer Kleidung geben. Riecht es stark künstlich oder nach Chemie, deutet das auf minderwertige Ware hin – und vor allem auf den Einsatz gesundheitsschädlicher Stoffe, die du lieber nicht an deine Haut lassen willst und die die Umwelt belasten. Sie werden häufig verwendet, um das Material vor dem Einlaufen zu bewahren, es bügelfrei zu machen oder ihm eine bestimmte Farbe zu geben. Riecht schon der ganze Laden beim Eintreten nach Chemie, verlässt du ihn am besten schnellstmöglich wieder.
7. Aufs Siegel achten
Auch wenn es in der Modeindustrie eine unüberschaubare Vielzahl an Zertifizierungen in Sachen „Öko“ und „Fair“ gibt, sticht eines besonders hervor. Qualitativ hochwertige Kleidung aus Naturmaterialien wird mit dem GOTS-Siegel ausgezeichnet, dem strenge Kriterien zugrunde liegen. Das gilt sowohl für die Nachhaltigkeit der Materialen, als auch für die Bedingungen, unter denen die Kleidung hergestellt wird.
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Foto: nd3000 / stock.adobe.com