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On/Off-Beziehung: So entkommst du der Endlosschleife

On/Off-Beziehung: So entkommst du der Endlosschleife

Jeder hat es schon einmal selbst erlebt oder kennt andere, die es erlebt haben: Eine Beziehung, die nie so richtig funktioniert, immer wieder beginnt und endet, die Partner können nicht mit- und nicht ohne einander. Eine solche Beziehung ist auf Dauer extrem anstrengend und doch wird sie oft erstaunlich lange durchgehalten, denn das ständige Auf und Ab der Gefühle sorgt für Hormonausschüttungen und Aufregung.

Vor allem das grandiose Hochgefühl bei jeder Versöhnung und jedem „Neubeginn“ macht geradezu süchtig nach Wiederholung. Dennoch kommt in jeder On/Off-Beziehung der Zeitpunkt, an dem eine Entscheidung ansteht, weil einer von beiden oder beide Beteiligten nicht mehr länger auf die gleiche Art weitermachen können.
 

Große Liebe oder inkonsequente Bequemlichkeit?

Irgendwann steht also die große Frage an: Worauf will diese Beziehung hinaus? Kommt ihr nicht voneinander los, weil es wirklich die große Liebe ist, oder möchtest du aus anderen, ungesunden Gründen nicht endgültig getrennt sein? Es gibt einige typische Beweggründe, eine nicht wirklich funktionierende Beziehung aufrecht zu erhalten:
 

Festhalten an schöner Vergangenheit

Zu Beginn war alles doch so schön. Ihr wart frisch verliebt und fandet noch kein schlechtes Haar am anderen. Die Beziehung bestand nur aus Freude, Harmonie und schönen gemeinsamen Erlebnissen. Wer sich ständig an die unbeschwerte Vergangenheit zurückerinnert, hält sich vielleicht daran fest, es könne wieder genauso werden. Ob das tatsächlich möglich ist, hängt von beiden Beteiligten ab.

 

Glaube an die eine große Liebe

Wer ganz romantisch daran glaubt, dass es für jeden Menschen die eine große Liebe und den einen Lebenspartner gibt, möchte eine Beziehung nicht vorschnell beenden. Du hast vielleicht Angst, diese Beziehung wäre der oder die Richtige gewesen und du hast dir durch das definitive Ende jede Chance auf die große Liebe zerstört.

 

Angst vor dem Singleleben

Viele Menschen sind einfach nur sehr ungern Single. Die Vorstellung, wieder auf den Markt der Möglichkeiten geworfen zu werden und die Suche von vorne beginnen zu müssen, bereitet ihnen übermächtige Angst. Viel lieber kämpfen sie um das Halbrichtige, das sie bereits gefunden haben, als dass sie etwas Passendes komplett neu suchen müssen.

 

Hoffnung auf Veränderung

Vor allem Frauen haben oft das Problem, dass sie fest daran glauben, ihren Partner zum Besseren verändern zu können. Sie denken, wenn er sie nur stark genug liebt, könnte er genau der Mann werden, den sie in ihm sehen (wollen). Einen Menschen verändern zu wollen ist jedoch nicht nur ziemlich erfolglos, sondern auch schädlich für beide Beteiligten.
 

Wann gibt es noch Hoffnung für die Beziehung?

Es gibt durchaus On/Off-Beziehungen, die eine gute Chance haben, zu einer festen und funktionierenden Beziehung zu wachsen. Dafür müssen beide Partner zur gleichen Zeit dazu bereit sich, sich tatsächlich aufeinander einzulassen und sich zuverlässig und endgültig füreinander entscheiden. Es muss beiden klar sein, dass eine verlässliche Beziehung auch anstrengende Zeiten bereithält und Beziehungsarbeit bedeutet. Wenn ihr euch als Paar bewusstmacht, dass einer von euch beiden oder auch beide Bindungs- und Verlustängste hat, die bisher zu einer On/Off-Beziehung geführt haben, dann könnt ihr diese gemeinsam bearbeiten.

Dabei kann es hilfreich sein, sich zu Beginn darauf zu einigen, eine Trennung erst einmal auszuschließen. Das mag drastisch klingen, ist jedoch sehr hilfreich, wenn ihr aus der Spirale der On/Off-Beziehung herauskommen möchtet. Auch wenn ihr nach jedem Streit das Bedürfnis habt, wie gewohnt aufzugeben, haltet ihr eine abgemachte Zeit zusammen durch und brecht nicht bei jedem Konflikt wieder alles ab. Dadurch könnt ihr lernen, sich zusammenzuraufen und an Schwierigkeiten zu arbeiten. Beruhigen könnt ihr euch währenddessen damit: Stellt ihr im Laufe dieser Zeit fest, dass es tatsächlich nicht klappt, ist danach eine endgültige Trennung immer noch möglich und ihr wisst dann zumindest, dass ihr alles versucht habt.
 

Wann ist ein endgültiges Ende besser?

Sind nicht beide Beteiligten bereit, die Beziehung auf solide Beine zu stellen, oder ist der Versuch ebenfalls gescheitert, dann ist ein Ende mit Schrecken besser als ein Schrecken ohne Ende. Es ist wichtig, die On/Off-Beziehung endgültig zu beenden, wenn ihr feststellt, dass eine Art Hassliebe entstanden ist. Sich jemandem zugehörig zu fühlen, für den du nicht nur Liebe, sondern auch ständig eine Form von Abneigung und Wut empfindest, ist sehr ungesund. Es ist mit einer solchen Hassliebe unmöglich, eine feste Beziehung zu entwickeln, da die gemischten Gefühle es unmöglich machen, sich der Person völlig hinzugeben.

Bist du dir immer irgendwie unsicher mit dem Partner, sollte die On/Off-Beziehung besser enden. Auch wenn es während dem Auf und Ab der gemeinsamen Zeiten immer wieder dieselben Probleme und Streitthemen gab, kann es besser sein, einen finalen Schlussstrich zu ziehen. Denn wenn ihr es bisher nicht geschafft habt, diese wiederkehrenden Probleme zu klären und zu lösen, werdet ihr vermutlich auch in der Zukunft keinen gemeinsamen Nenner dafür finden und euch nur immer wieder gegenseitig daran aufreiben. Es ist dann besser, sich einzugestehen, dass ihr einfach nicht 100%ig zusammenpasst.

Genauso ist es auch mit Ereignissen, die von einem der Partner einfach nicht verziehen werden können. Seien es Lügen, Betrug oder andere schwerwiegende Vertrauensbrüche – wenn die selben Themen der Vergangenheit die gemeinsame Zeit immer wieder belasten und vielleicht sogar ausschlaggebend für die On/Off-Beziehung sind, kann es erleichternd sein, sich als Paar das gemeinsame Scheitern einzugestehen. Eine On/Off-Beziehung endgültig zu beenden kann ein sehr großer Schritt sein, der jedoch wieder Raum schafft für die Möglichkeit, in der Zukunft eine tatsächlich funktionierende Beziehung mit jemand anderem zu führen.

 

Foto: PhotoAlto/Sigrid Olsson/Getty Images

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