Sie legte eine Karriere hin, wie man es unter Castingstars nur noch selten sieht: Senna Gammour gewann 2006 zusammen mit Mandy Capristo und Bahar Kizil die fünfte Staffel Popstars. Monrose galt damals als die erfolgreichste Girl Group des Landes, es regnete Awards und Charthits. Schon damals war klar: Senna – die hat Power. Mit viel Charme und immer einen lockeren Spruch auf den Lippen war sie die Entertainerin der Gruppe. Auch jetzt weiß Senna genau, was sie will: Über ihr Leben, ihre Arbeit und ihre Ziele plaudert sie mit uns im Interview.
Angefangen hat alles bei Popstars. Du warst eine der einprägsamsten Kandidatinnen. Wir erinnern und noch ziemlich gut an die Auseinandersetzungen mit D! Seid ihr damals wirklich so oft aneinander geraten, auch hinter den Kameras? Wie ist das Verhältnis jetzt?
Ja wir sind aneinander geraten – aber sicher nicht so oft, wie es damals im Fernsehen dargestellt wurde. Ich sage immer was ich denke und lass es gern krachen. Ich war schon damals kein kleines Mädchen mehr. Vielleicht fand D! das so irritierend 😉 Das Verhältnis war aber okay und letztendlich auch respektvoll. Das ist das Wichtige. Wir haben uns im Laufe der Jahre immer wieder auf gemeinsamen Veranstaltungen wiedergetroffen und Ich war ja auch 2012 gemeinsam mit ihm in der Jury von Popstars. Die Zusammenarbeit hat viel Spaß gemacht !
Mit Monrose hast du große Charterfolge gefeiert. Was sind die schönsten, was die negativen Erinnerungen an die Zeit? Wie hat dich die Zeit damals geprägt?
Es gab unglaublich viele schöne Momente in der Zeit mit Monrose; aber ich glaube der schönste war der erste Comet-Award! Es war unfassbar und wir haben uns so sehr gefreut… das war ein sehr schöner und emotionaler Moment. Negative Erinnerungen gibt es eigentlich nicht – wir hatten gemeinsam ein wirklich tolle Zeit und durften das leben, wovon andere träumen. Schwierig war die Zeit, als wir realisierten, dass wir mit unserem vierten Album nicht die Erwartungen der Plattenfirma erfüllten. Es geht in dem Business doch nicht immer um Musik oder die Menschen, sondern um Umsatz.
„Monrose ist eine schöne Vergangenheit und wir alle wünschen uns nur das Beste. Aber das war es dann auch.“
Monrose war eine der erfolgreichsten Bands Deutschlands, warum hat man sich dazu entschieden, getrennte Wege zu gehen?
Als wir merkten, dass wir wenig Rückendeckung von unsere Plattenfirma bekamen und wir uns auch nicht mehr so wohl als gemeinsames Bandprojekt fühlten, war es nur noch ein kurzer Weg bis zum Ende. Wir drei sind völlig unterschiedliche Menschen mit unterschiedlichen Zielen – sowohl privat als auch beruflich – und Lebensauffassungen. Im Nachhinein ist es fast unglaublich, dass wir über eine so lange Zeit 24 Stunden/7 Tage die Woche zusammen arbeiten konnten.
Hast du noch Kontakt zu deinen ehemaligen Bandkolleginnen Mandy und Bahar? Seid ihr privat gut verblieben oder gab es ein Theater à la Tic Tac Toe?
Nein, wir haben keinen Kontakt mehr miteinander. Ab und zu sieht man sich auf Veranstaltungen/roter Teppich oder ähnliches…aber wir sprechen nicht privat und rufen uns privat auch nicht mehr an. Monrose ist eine schöne Vergangenheit und wir alle wünschen uns nur das Beste. Aber das war es dann auch.
Nach Monrose hast du bei einigen TV-Formaten mitgewirkt. Wie steht es um deine musikalische Weiterentwicklung?
Nach Monrose brauchte ich eine Pause und musste mich erst einmal neu sortieren. Ich habe verschiedene TV-Shows moderiert; war in verschiedene TV-Formate eingeladen und habe einfach mal meine Flügel ein wenig hängen lassen. Aber die Musik ist nicht vergessen. Ich höre wie die Bühne ruft und tatsächlich arbeite ich gerade mit verschiedenen Songwritern an Songs. Meine Musik sind die 90iger und gemeinsam mit meiner Schwester (Dahab) werde ich auch musikalisch wieder durchzustarten.
Kannst du dir ein Band-Comeback vorstellen?
Nein !
Sind andere Reality-TV-Formate für dich auch denkbar? Wie wäre es mit Let’s Dance oder dem Dschungelcamp?
Das Dschungelcamp auf gar keinen Fall. Das ist definitiv nicht meine Welt. Aber ich schaue es mir gerne an 😉
Let´s Dance könnte ich mir auf jeden Fall vorstellen. Ich bin diszipliniert und mag Herausforderungen; und Profi-Tänze wäre definitiv eine! Ich könnte mir schon vorstellen, dass ich den einen oder anderen in so einem Format überraschen könnte. Ich bin offen für vieles – mir ist nur wichtig, dass das Umfeld stimmt und man im Anschluss nicht in eine Schublade gesteckt wird.
Wie sieht dein Alltag gerade aus? Welche Projekte und Herausforderungen stehen bei dir an?
Ich drehe für verschiedene Fernsehproduktionen, ich bin als VIP-Gast und Moderation gebucht und habe die ersten kleineren Auftritte mit meiner Band und drehe viele Themen für meinen Youtube-Channel. Das macht alles viel Spaß und kostet viel Zeit. Zusätzlich arbeite ich als „Head of Beauty & creative Director“ für das neue Magazin „Shitpaper“ von Bonnie Strange, meiner Schwester Dahab und mir. Darüber hinaus habe ein neues TV-Format abgedreht, dass hoffentlich ganz bald ausgestrahlt wird und Ende des Jahres habe ich eine Rolle in einem Popmusical und toure durch Deutschland und Österreich. So – all good in the hood.
Wir sehen dich sehr häufig auf verschiedensten Events, du lebst also immer noch ein Jetset-Leben. Kommt da das Private nicht zu kurz?
Ich weiß nicht ob man es Jetset-Leben nennen kann – das hört sich so glamourös an. Das ist einfach mein Job. Aber ja, das Private kommt zu kurz. Ich kann meine Familie und Freunde nicht so oft sehen wie es mir wünschen würde. Aber natürlich bin ich froh, dass es bei mir beruflich gut läuft…und dass ich diesen Traum weiterleben darf.
Und nun noch ein Fragebogen, der ganz kurz beantwortet werden darf
Meine großes Vorbild ist…meine Mama ♥
Ein Film, bei dem mir immer die Tränen kommen…„My Girl“ und „Dumbo“.
Auch wenn’s schnell gehen soll, ich habe immer Zeit für… mein Gesicht: Pflege und Reinigung! Das muss immer sein.
Der bestangezogene Promi ist für mich ist…Bonnie Strange.
Wenn ich mal ’nen freien Tag habe, dann…Schlafe ich aus und treffe Familie und Freunde.
Fotos: Anelia Janeva