StartLifestyleErfolg & MotivationResilienz: So stärkst du deine seelische Widerstandsfähigkeit

Resilienz: So stärkst du deine seelische Widerstandsfähigkeit

Als Resilienz wird die Fähigkeit bezeichnet, Krisen zu bewältigen und gestärkt daraus hervor zu gehen. Eine Lebenskrise zu überstehen, ohne psychischen Schaden davon zu tragen, setzt diese seelische Widerstandsfähigkeit voraus. Daher wird die Resilienz auch gerne als das Immunsystem der Seele bezeichnet.

Stress, Sorgen, Ängste und Probleme führen bei jedem Menschen zu Lebenskrisen, aus denen viele ohne fremde Hilfe nicht herausfinden. Besonders resiliente Menschen verfügen jedoch über viele Faktoren, die ihnen Stärke verleihen und sie befähigen, solche Phasen zu überstehen und sogar Lehren, Lebenserfahrungen und Kraft heraus zu ziehen. Sie sind weniger verletzbar als Menschen mit geringerer Resilienz und haben eine generell positivere Einstellung zum Leben, auch allen Schwierigkeiten zum Trotz.

Lange Zeit herrschte der Glaube, diese Einstellung entstehe dadurch, dass diese Menschen durch Abhärtung besonders belastbar wurden. Inzwischen weiß man jedoch, dass nicht außergewöhnliche Belastbarkeit zur Resilienz führt, sondern im Gegenteil die Fähigkeit, auf sich selbst zu achten. Sich immer mehr aufzuhalsen, um sich abzuhärten und quasi zu trainieren, führt also nicht zu einer stärkeren Widerstandsfähigkeit, sondern nur schneller zur Überforderung.
 

Was macht die Resilienz eines Menschen aus?

Die Grundlage für die eigene Resilienz wird bereits in der frühen Kindheit gebildet. Dabei kommt es auf viele Faktoren an, welche die kindliche Psyche stärken und positiv beeinflussen. Einige Beispiele dafür sind die vermittelte Sicherheit, optimistische Lebenseinstellung und der von den Eltern vorgelebte Umgang mit Schwierigkeiten.

Doch auch im Erwachsenenalter lässt sich die eigene Resilienz noch positiv beeinflussen. In der Forschung wurden verschiedene Eigenschaften festgestellt, die zu seelischer Widerstandsfähigkeit beitragen.
 

Das sind einige sogenannte Resilienzfaktoren:

  • Die Akzeptanz von negativen Aspekten des Lebens und dennoch ein grundlegender Optimismus.
  • Das Vorhandensein und die Orientierung an einem hilfreichen menschlichen Netzwerk, also Familie, Freunde und Gleichgesinnte, die Hilfe und Stütze sein können.
  • Übernahme der Verantwortung für das eigene Leben, das bedeutet, dass Entscheidungen getroffen werden und das Leben aktiv gelebt wird, ohne die Schuld für Fehlentwicklungen ständig anderswo zu suchen.
  • Lösungsorientierung, also stets die Suche nach Optimierung, anstelle von Selbstmitleid und Schuldzuweisungen.
  • Der Glaube an die Selbstwirksamkeit und ein positives Selbstbild.
  • Ein realistischer Blick auf gesetzte Ziele, unkontrollierbare Entwicklungen und auch unvermeidbare Schicksalsschläge (etwa die Akzeptanz von Veränderungen, oder dem Tod als Teil des Lebens).

 

Tipps zur Verbesserung der eigenen Resilienz

Wenn du deine seelische Widerstandsfähigkeit stärken möchtest, gibt es viele Möglichkeiten, das im Alltag zu üben. Folgende Tipps können dir helfen, deine eigene Resilienz zu pflegen und zu fördern:

» Um Kraft zu tanken, die du in Krisen anzapfen kannst, solltest zu lernen abzuschalten. Am besten geht das zum Beispiel durch Meditation, oder das Erlernen einer Entspannungsmethode. Tägliche Entspannung versorgt dich mit Kraftreserven, die dir im Notfall helfen und dich außerdem im täglichen Leben unterstützen, indem du eine gelassenere Grundhaltung hast.

» Erholung kannst du dir auch durch kreatives Abschalten verschaffen. Durch künstlerische Tätigkeiten oder ein Hobby, bei dem du vor allem deine Hände und deine Kreativität nutzt, gelangst du in einen sogenannten Flow. Du grübelst dann nicht mehr nebenbei über alles Mögliche, sondern bist völlig vertieft in deine Tätigkeit. Das sorgt für erholsame Ruhe und Leichtigkeit, und zugleich entsteht das gute Gefühl, etwas Eigenes zu erschaffen.

» Du kannst dir angewöhnen, Veränderungen und Krisen zu akzeptieren und nicht als unüberwindbar anzusehen. Wenn du akzeptierst, dass das Leben ständig im Wandel ist und sich entwickelt, musst du nicht mehr gegen jede Veränderung ankämpfen. Kannst du dir dann noch angewöhnen, Krisen als Entwicklungsmöglichkeiten zu sehen, die auf lange Sicht einen Zweck erfüllen, ist das ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung! Dafür kannst du rückwirkend über vergangene Veränderungen nachdenken und feststellen, was sie langfristig Positives bewirkt haben.

» Nichts gibt so viel Halt und Kraft, wie ein stabiles soziales Netz voller Menschen, die dir am Herzen liegen. Wenn du deine sozialen Beziehungen pflegst, hast du in Krisenzeiten immer jemanden, der dich unterstützt, dir zuhört und auf deiner Seite ist. Umgib dich mit Menschen, auf die du dich verlassen kannst und die dich verstehen. Und vergiss dabei nicht, dass Beziehungen immer auf Gegenseitigkeit beruhen.

» Glaube an sich selbst und arbeite an einem positiven Selbstbild. Erinnere dich täglich an alles, was du schon geschafft hast, alles was du kannst und bist. Wenn du stets vor Augen hast, wie weit du im Leben bisher schon gekommen bist, dann kannst du dir auch sicher sein, zukünftige Herausforderungen und Aufgaben ebenso gut zu schaffen. Du kannst dir dafür Motivationskarten schrieben oder ein Tagebuch führen.

» Setze dir realistische Ziele und verfolge sie aktiv. Ziele zu haben ist wichtig, um dem eigenen Leben einen Sinn zu verleihen und zu wissen, wofür man sich mit aller Kraft einsetzen möchte. Erreichbare Ziele verleihen Energie und machen aktiv, so dass man sich nützlich fühlt und Antrieb hat. Schwierigkeiten lassen sich viel leichter überwinden, wenn man weiß, wofür man langfristig kämpfen möchte.

» Bemühe dich, stets das große Ganze zu sehen. Es gibt im Leben immer eine langfristige Perspektive, die kurzfristige Probleme und Krisen kleiner und unbedeutender erscheinen lässt. Überlege dir bei jedem Hindernis in deinem Leben, welch geringen Einfluss dieses tatsächlich auf das Gesamtbild hat. So kannst du die Lösung entspannter angehen und weißt, dass dein Leben nicht bei jeder kleinen Krise ruiniert ist.

» Gewöhne dir an, bei Rückschlägen immer einen neuen Versuch zu wagen. Betrachte es nicht als Strafe, sondern als Übung, wenn du etwas nochmals versuchen musst. Meistens lernst du etwas aus Rückschlägen und letztendlich kommt ein viel besseres Ergebnis dabei heraus. Es muss auch nicht immer exakt das gleiche sein, du kannst den nächsten Versuch anpassen, überdenken und optimieren. Hauptsache du gibst nicht sofort alles auf.

» Lerne, deine Krisen zu reflektieren. Das bedeutet, dass du sie ausführlich überdenkst, auseinanderpflückst und hinterfragst. Überlege dir, wie sie entstanden sind, warum und wie genau sie sich entwickelt und was sie verursacht haben. Du kannst aus jeder Lebenskrise sehr viel lernen, und Ähnliches in Zukunft vermeiden, wenn du dazu fähig bist, sie zu reflektieren. Dazu kannst du dir auch Hilfe von einem guten Freund holen, mit dem zusammen du der Krise auf den Grund gehst.

 

Foto: SanneBerg / Getty Images

AJOURE´ Redaktion
AJOURE´ Redaktion
Wir legen wir größten Wert auf die Qualität und Verlässlichkeit unserer Inhalte. Um sicherzustellen, dass unsere Artikel stets korrekt und vertrauenswürdig sind, stützen wir uns ausschließlich auf renommierte Quellen und wissenschaftliche Studien. Unsere redaktionellen Richtlinien gewährleisten dabei stets fundierte Inhalte. Informiere dich über unsere hohen journalistischen Standards und unsere sorgfältige Faktenprüfung.

BELIEBTE BEITRÄGE

AKTUELLE BEITRÄGE