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USA Serienstar – Made in Germany: Elisabeth Röhm im Interview

Niemand hätte damals wohl gedacht, dass Elisabeth Röhm, die 1973 in Düsseldorf geboren wurde, eines Tages ein amerikanischer Serienstar werden würde. Heute spielt die hübsche Blondine mit deutschen Wurzeln in weltbekannten Super-Serien wie „Law&Order“, „The Last Ship“ und der brandneuen Serie „The Oath“ tragende Rollen. Wir haben uns die herzliche Schauspielerin geschnappt, die uns erzählt, wie sie zu ihrem Erfolg kam und wie sie es bis heute schafft, so wandelbar und ausgeglichen zu sein – und vor allem, was es mit ihrer neuen Rolle bei „The Oath“ auf sich hat.
 

Liebe Elisabeth, seit 20 Jahren bist du Schauspielerin und hast beinahe jedes Jahr in Filmen und Serien mitgespielt. Wann war für dich klar, dass du Schauspielerin werden möchtest und was war der ausschlaggebende Grund hierfür, denn studiert hast du ja eigentlich europäische Geschichte?

Ich ging zum College um Geschichte zu studieren und möglicherweise Journalistin zu werden, nur um die wilde und lebendige Welt des Theaters und des Films zu entdecken. Ich war viel mehr introvertiert und durch mein soziales Leben, das mich in die Theaterwelt brachte, begann ich, meine eigene Stimme und mein Selbstvertrauen zu entdecken. Nach dem College fing ich mit Vorsprechen an und glücklicherweise landete ich einen Drei-Jahres-Vertrag bei einer Serie. Ich merkte, dass ich eine Künstlerin sein kann mit einem Job, der mich gut bezahlt. Das alles zu einer Zeit, in der ich das Geld sehr brauchte, denn ich war ja eine junge Studentin.

In der neuen Serie „The Oath“ spielst du FBI-Agentin Aria Price, die eine Undercover-Operation leitet. Wie gut oder wie schlecht hat dir deine neue Rolle im Vergleich zu deinen anderen Rollen wie in „Law&Order“, „The Last Ship“ oder „Hawaii Five-O“ gefallen? Konntest du dich mit Aria Price identifizieren?

Aria Price unterscheidet sich definitiv von Serena Sutherland aus Law&Order, Allison von „The Last Ship“ und Dr. Grey aus „Five-O“. Ich spiele mit ihr einen ziemlich intensiven und dunklen Ckarakter. Jedoch hat Aria eine gewisse Gewalt und einige Kanten an ihr, die sie besonders interessant machen, ebenso wie die Intensität und das Feuer, die sie bezüglich ihrer Arbeit an den Tag legt. Letztendlich ist sie eine Kreatur des Mysteriums und eine tickende Zeitbombe, die versucht, genau wie die anderen zu überleben. Jeden von uns. Aber mehr wird gegen Ende der ersten Staffel verraten.
 


 

Du wirst in zehn Episoden zu sehen sein. Wie groß ist die Vorfreude auf den Start dieser ersten Staffel?

Die Vorfreude auf „The Oath“ ist sehr groß, sowohl von den Schauspielern, den Produzenten, als auch von den Kritikern!

Du hast im Laufe deiner Karriere diverse Rollen verkörpert. Von einer FBI-Agentin in „The Oath“, über eine Staatsanwältin in „Law&Order“, bis hin zur Polizistin bei „Navy CIS“, um nur ein paar wenige zu nennen. Du warst in Angel, Miss Congeniality 2, American Hustle und Lake Placid 4 und vielen Filmen und Serien mehr zu sehen. Hast du nach all deinen Rollen noch einen Charakter-Wunsch, den du gerne einmal spielen möchtest?

Sicher, ich hatte das Privileg, in den letzten 20 Jahren einige interessante Charaktere zu spielen. Aber ich habe das Gefühl, als hätte ich bezüglich dem, was ich in Zukunft zu tun erhoffe, gerade erst begonnen. Wenn ich die unglaublichen Leistungen wie Francis McDormand in „Three Billboards“ betrachte oder Gary Oldmands Auftritt in „The Darkest Hour“, bin ich motiviert und habe immer noch viel, was ich als Schauspielerin erreichen möchte und denke, das Beste kommt erst noch!
 

Elisabeth Röhm  Interview
 

2014 hast du den Screen Actors Guild Award in der Kategorie „Outstanding Performance by a Cast in Motion Picture“ gewonnen. Was war das für ein Gefühl? Hat sich deine Arbeitsweise danach geändert oder sind dir diese Preise nicht so wichtig, sondern eher der Spaß an der Arbeit?

Ich bin fest davon überzeugt, dass die Arbeit, die bei „American Hustle“ von den Schauspielern, von mir selbst und von David O Russell geleistet wurde, eines der besten Projekte war, an denen ich je mitgewirkt habe. Es hat meinen Geschmack an Projekten, sowie die Art und Weise, wie ich an meine Charaktere und meine Arbeit herangehe, stark beeinflusst. Aber auch Russell hatte mit seiner Art, als Regisseur zu denken, großen Einfluss auf mich. So wird es für mich immer auf die Arbeit und nicht auf die Auszeichnungen ankommen.

Du bist in deinen Rollen und auf deinen Fotos eine unglaublich wandelbare Frau. Wie machst du das? Hast du hierfür ein Geheimrezept?

Ich hatte nie Angst davor, meine Haare zu färben, meine Augenfarbe zu verändern und große Risiken einzugehen, was körperliche Herausforderungen anbelangt. Ich denke nicht, dass der Schauspieler von der Leistung ablenken sollte. Also, egal ob es Akzente oder die Körpersprache verändert, ich möchte in dem Charakter verschwinden – ich will, dass es transformativ wird. Ich fühle mich wie mein Charakter, den ich spiele, und ich sollte immer individuell sein und nicht der letzten Person ähneln, die ich gerade gespielt habe.
 

mit Elisabeth Röhm im Gespräch
 

Geboren wurdest du 1973 in Deutschland. Du bist jedoch bereits kurz danach mit deinen Eltern in die USA gezogen und dort in Bedford, NY, aufgewachsen. Hast du durch deine Eltern einen besonderen Bezug zu Deutschland?

Die deutsche Kultur ist immer ein Teil von mir. Wir reisen auch immer mal wieder zurück nach Deutschland, um dort Familie zu besuchen und ich würde gerne noch mehr Zeit dort verbringen.

Gibt es etwas, was du als deine persönliche Herzensangelegenheit bezeichnen würdest und wofür du dich auch im Privatleben einsetzt?

Es gibt mehrere Dinge, die mir am Herzen liegen und die einen großen Teil meines Familienlebens ausmachen. Ich habe in den letzten 15 Jahren mit dem amerikanischen Roten Kreuz zusammengearbeitet und bin mit ihnen international gereist, um Katastrophenhilfe zu leisten.
Meine Mutter starb im Alter von 60 Jahren an einer Herzkrankheit, und seitdem bin ich bei der American Heart Association sehr aktiv. Das St Jude’s Krankenhaus in den USA und Global Green sind weitere Projekte, die ich unterstütze.

Du bist Mutter einer Tochter und eine vielbeschäftigte Schauspielerin. Wie schaffst du es, alles unter einen Hut zu bekommen, und was machst du, um dich von diesen Strapazen auch einmal zu erholen?

Als alleinerziehende Mutter einer unglaublichen neunjährigen Tochter muss ich wirklich auf Zack und sehr gut organisiert sein. Sicherlich geht es anderen berufstätigen Müttern genauso – um ausgeglichen zu sein und zu einem glücklichen Selbst zu kommen, musst du auf dich selbst aufpassen und Dinge unternehmen, die dich wieder runterbringen. Ich für meinen Teil gehe in die Natur, um mit meinem Husky zu wandern, Yoga zu machen, auf langen Radtouren zu radeln und ich fahre auch gerne Ski. Und eine tolle Massage, Gesichtsbehandlung oder Meditation machen den Unterschied für mich!

Worauf dürfen wir uns neben „The Oath“ 2018 von dir freuen? Darfst du schon etwas erzählen?

Ich habe einen Film namens „Adolescents“ gedreht, der dieses Jahr herauskommt. Es ist ein herzzerreißendes Drama über einen Jungen aus einem zerrütteten Elternhaus, der sich in Drogen verfängt, und ich spiele seine Mutter. Die Regisseurin ist Ashley Avis. Außerdem kommt ein Film namens „Will Gardner“ raus. Hier geht es um einen Kriegsveteranen, der nach Hause kommt und versucht, sich wieder in sein Leben einzugliedern. Ich bin von beiden begeistert und freue mich auf die Veröffentlichung!
 

Nicht verpassen:
The Oath läuft in Deutschland ab dem 9. April um 22.55 Uhr beim Pay-TV-Sender AXN.

 

Elisabeth Röhm

 

Credits:
Photographer: Kimberly Metz
Makeup & Hair: Nancy Nicholson
Stylist: Linda Medvene
Nails: Rosie Valdivia
Location: Courtesy of Above the Penthouses W Los Angeles
Clothing credits:
– Light blue dress: Julea Domani by Zeena Zaki
– Copper sequin dress: Talbot Runhof
– Black gown: Michael Costello
– Metallic top: Lagence
– Lime organza dress: by Aliona Kononova

AJOURE´ Redaktion
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