StartPeopleInterviewsNamika: "Ich mag den weltweiten One-Nation-Gedanken"

Namika: „Ich mag den weltweiten One-Nation-Gedanken“

Unser Lieblingsmensch für die Ausgabe Juni 2016 ist die talentierte Frankfurter Sängerin Namika. Sie verzauberte uns nicht nur mit ihrer Single, sondern auch mit ihrer positiven Einstellung zum Leben!

Namika gab uns einen tiefen Einblick in ihre aktuellen Herzensprojekte wie die Zusammenarbeit mit dem SOS-Kinderdorf in Marokko, sowie über ihr Leben als Ganzes. Die hübsche Frankfurterin erzählte uns ebenfalls über ihren One-Nation-Gedanken, ihre größten Träume und viele weitere Dinge, die sie für uns zu einem umso interessanteren Menschen machen.

 

Du bist ja nun seit Februar auf deiner „Lieblingsmensch Tour 2016“ – welche Stadt hat mit dir am meisten mitgegroovt?

Die allergroovigsten Städte waren definitiv München, Stuttgart, Leipzig, Berlin und meine Heimatstadt Frankfurt am Main. Fairerweise muss ich dazu aber sagen, dass das Publikum in allen Städten schon auf ziemlich hohem Niveau mit uns abgefeiert hat. 

War es für dich als Frankfurterin etwas Besonderes, in deiner Stadt vor so einem großen Publikum auftreten zu können?

Klar! Es waren zwei unfassbar schöne Heimspiele. Ich habe jede Minute genossen!

Du unterstützt das SOS-Kinderdorf-Projekt in Marokko. Ist es für dich ein besonderes Gefühl, insbesondere dort helfen zu können, wo auch deine eigenen Wurzeln liegen?

Es ist generell ein schönes Gefühl zu helfen. Doch ich glaube, es sind die persönlichen Erfahrungen, die ich mit Waisenkindern in Marokko gemacht habe, die mich dazu bringen, genau dieses SOS-Kinderdorf zu unterstützen. Ich selbst habe zwei jüngere Brüder und wenn ich die Augen dieser Kinder sehe, die teilweise auf der Straße leben und Zigaretten, Kaugummis oder sonstiges aus einer kleinen Holzkiste verkaufen, um etwas zwischen die Zähne zu bekommen, weckt das Schwester-Gefühle in mir.

Du hattest vor einiger Zeit erwähnt, dass du „vom Angry Girl zur Frau geworden“ bist. Woher kam diese Veränderung? Hast du das bewusst an dir verändert?

Es ist an sich viel weniger eine Veränderung als eine Entwicklung gewesen. Daher war es eher ein natürliches „Erwachsenwerden“, bei dem man sicherlich auch mal bewusst kindliche Eigenschaften ablegt.
 

Namika

 

Du beschreibst in deinem Song „Nador“, dass du in Marokko „die Deutsche“ bist und in Deutschland „die Marokkanerin“. Bist du der Meinung, dass sich dieses Bild und somit das Gefühl in dir, und von jedem dessen Wurzeln auch anderswo liegen, je ändern wird?

Ich weiß nicht, ob sich das jemals ändern wird, jedoch wäre es doch sehr schön, als Mensch keinem Stück Erde zugewiesen zu werden. Denn bevor es diese Grenzen und dessen Länder gab, waren wir doch alle einfach nur Erdlinge. Ich mag den weltweiten One-Nation-Gedanken, dass wir nicht aus Ländern, sondern vom Planeten Erde stammen.

Was meinst du ist an dir typisch marokkanisch und was ist typisch deutsch?

Marokkanisch an mir wird wohl mein äußeres Erscheinungsbild sein. Und auch der an marokkanisches Essen verwöhnte Gaumen. 🙂
Deutsch an mir ist meine Arbeitsmoral. Die geregelten Tagesabläufe, der Fleiß und die Pünktlichkeit. Also so ziemlich genau das, wofür Deutschland steht.

Gibt es generell etwas in deinem Leben, das du unbedingt noch machen möchtest – vielleicht einen Traum, den du dir erfüllen möchtest?

Ich würde meiner Mom gerne ein Haus bauen!

Was war die erste Reaktion deiner Familie, als sie erfuhren, dass du tatsächlich mit Musik deinen Lebensunterhalt verdienen möchtest?

Erstmals waren sie skeptisch, doch als sie sahen, dass es mich glücklich macht und ich mit meinem Debütalbum „Nador“ auch tatsächlich große Erfolge gefeiert habe, war das Ding in trockenen Tüchern.

Wir wissen, dass du Missy Elliott super findest – warum gerade Missy? Was fasziniert dich an ihr?

Ich feiere Hip-Hop und Missy Elliot ist einfach eine Pionierin des Female Rap. Ich bestaunte schon als kleines Mädchen ihr Taktgefühl, einfach die Art, wie sie mit ihrem Rap-Flow die Beats genommen hat.

Du gibst in deinen Liedern viele Emotionen preis – hast du keine Angst davor, dich dadurch angreifbarer zu machen?

Klar macht man sich angreifbar, doch viel schöner ist die Tatsache, dass man als Künstlerin ein Sprachrohr der Nation sein kann. Und Erfahrungen/ Emotionen mit Hunderttausenden von Menschen teilen und ggf. ihnen sogar damit helfen kann, eine andere Perspektive auf Dinge zu bekommen.

Nach deinem Abitur hast du dich für ein Philosophie-Studium interessiert – warum gerade Philosophie?

Weil ich wohl auf der Suche nach Antworten war.
 

Sängerin Namika im Interview

 

Du sagst immer wieder, dass du viele „Lieblingsmenschen“ hast, wie z. B. Freunde und Familie. Daraus schließen wir, dass es für dich noch nicht „den Lieblingsmenschen“ gibt. Das macht uns natürlich neugierig: Wie muss dein Traumprinz sein, sowohl vom Typ als auch vom Charakter?

Ich habe keinen spezifischen Typ. Klar ist ein ästhetisches Erscheinungsbild immer schön, doch der Humor muss stimmen! 🙂

Wenn du die Möglichkeit hättest, die Zeit zurück zu drehen, gäbe es dann etwas, das du gerne in deinem Leben anders gemacht hättest?

Nein, ich würde alles genau so noch einmal machen.

Wir finden es faszinierend, dass du trotz deines extremen Erfolges nicht den Eindruck machst abzuheben und somit sehr authentisch wirkst. Wie machst du das?

Ich kann bis heute nichts mit dem Wort „abheben“ anfangen, wenn es bedeutet, dass man sich aufgrund von Geld oder Luxusgütern über andere Menschen stellt. Ich komme aus einfachen Verhältnissen. Und selbst wenn meine Mom mir mal das Paar Sneakers gekauft hat, auf das ich Monate lang so scharf war, hat sie mir ans Herz gelegt, dass das vergängliche Dinge sind, über die man sich nicht definieren sollte. Ich schätze damit hatte sie Recht.

Du hast ja bereits mit großen deutschen Namen wie Cro, MoTrip und einigen anderen zusammengearbeitet. Gibt es aber dennoch jemanden, mit dem du gerne an einem Feature arbeiten wollen würdest? 

Mein Traumfeature wäre Herbert Grönemeyer und Udo Lindenberg mit mir auf einem Track. Einfach nur mit diesen zwei lebenden Legenden zu musizieren, wäre das „Non-Plus-Ultra“! Ich hoffe, die zwei bleiben uns noch lange erhalten!

 

 

Fotos: Hannes Caspar

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AJOURE´ Redaktion
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