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Im Gespräch mit Julia Hartmann

Horrorfilme und Thriller anzuschauen ist nicht unbedingt ihr Ding, in diesen aber mitzuspielen dafür schon viel eher. Ende des Jahres ist sympathische Julia Hartmann deshalb auch im Psycho-Thriller „Jenseits des Spiegels“ zu sehen. Wie sie sich auf diese Rolle vorbereitet hat, was sie tun musste, um die gruseligen Szenen hinter sich zu lassen und was sie tut, wenn sie nicht gerade vor der Kamera steht, hat uns natürlich brennend interessiert. Also haben wir uns mit Julia für ein Interview getroffen und haben nicht schlecht gestaunt, als wir erfahren haben, wie sie mit emotionalen Szenen umzugehen weiß. Und was sie mit der Peta-Kampagne „Goodbye Milch“ zu tun hat, wollten wir natürlich auch noch wissen.

AJOURE´: Im November dieses Jahr werden wir dich im Rahmen der NDR Nordlichter-Reihe im Psycho-Thriller „Jenseits des Spiegels“ in der Hauptrolle sehen. Wie unheimlich waren die Dreharbeiten, denn du selbst hast über dich gesagt, dass du eigentlich ein Schisser bist?

Ja, ich bin bei dem Thema wirklich ein totaler Schisser. Abends im kleinen, ländlichen Hotel am Wald war es beim Text lernen tatsächlich manchmal ziemlich gruselig. Wenn es da irgendwo geknarzt hat, hatte ich Herzklopfen und musste mich manchmal sogar mit Atemübungen beruhigen. (lacht)

AJOURE´: Schauspieler wie du können sich ihre Rollen aussuchen. Was war der ausschlaggebende Grund für dich, diese Rolle anzunehmen?

Mich hat die Psychologie der Figur total interessiert und das Genre Psychothriller bietet mir als Schauspielerin eine super Bühne. Ich habe davor oft Komödien oder Dramen gespielt und hatte nun Lust auch diese Richtung zu erforschen.


 

AJOURE´: Hast du dich auf diese Hauptrolle besonders vorbereiten müssen? Wie sehr muss man hierfür an sich und seinem Können vorab arbeiten?

Während des Studiums an der Schauspielschule haben wir sämtliche Techniken erlernt, wie man sich bestmöglich einer Figur hingibt. Für diesen Film war ich zusätzlich noch beim Coaching und wir haben dort die Figur geformt und Tricks entwickelt, um heftige Emotionen nach der Szene „wegzuklatschen“. Die Technik ist so simpel, wie es klingt: Wenn ich nach einer Szene emotional nicht richtig aussteigen konnte, habe ich einmal laut in meine Hände geklatscht und die Emotion danach mit einem Seufzer abgeschüttelt. Klingt strange, aber hat top funktioniert. Horrorfilme habe ich nicht geguckt. Zu heftig für mich. Ich habe sogar das Drehbuch nur tagsüber gelesen und auch den fertigen Film beim ersten Schauen, auf meinem Laptop in der Sonne auf dem Balkon gesehen. Mit 14 bin ich zweimal für „Blair Witch Projekt“ ins Kino gegangen und war verstört und fasziniert zugleich. Bis heute habe ich den Film nicht wirklich verarbeitet… Die Erinnerung an diesen Film hat mir aber bei der Vorbereitung geholfen.

Julia Hartmann

AJOURE´: Was macht denn das Besondere an „Jenseits des Spiegels“ für dich aus?

Es ist ein sehr spannender Film geworden, wie ich finde. Düster, zum Teil verwirrend und emotional. Ein Psychothriller mit Horror-Elementen und starker Kameraführung.

AJOURE´: Du warst gerade mit Axel Stein in der Kino-Komödie „Hilfe – Ich habe meine Eltern geschrumpft“ zu sehen und spielst Krimis im ZDF wie „Der Kriminalist“ und „Letzte Spur Berlin“. Jetzt das Grusel-Genre „Jenseits des Spiegels“. Welches Genre liegt dir persönlich denn am meisten und warum?

Für mich liegt der Reiz darin, so unterschiedlich wie möglich zu arbeiten. Die Vielfalt macht die Schönheit hier für mich aus. Dadurch habe ich kein Genre, in dem ich mich besonders zu Hause fühle. Am liebsten würde ich nach einer Komödie ein Drama spielen, dann einen Märchenfilm, einen Psychothriller, einen Tanzfilm, einen Actionfilm, einen Kinderfilm usw. Einzig der klassische Heimatfilm ist wahrscheinlich nicht meine Stärke… (lacht)

Julia Hartmann im Interview

AJOURE´: Mal weg vom Film und hin zur privaten Julia: Wenn wir uns deinen Instagram-Account ansehen, dann fällt vor allem auf, dass dieser durch Authentizität und Lebensfreude glänzt. Wie wichtig findest du es in der heutigen Zeit, sein wahres Ich zu präsentieren und nicht nur gekünstelte und gestellte Bilder für sich sprechen zu lassen?

Oh merci. Das ist schön zu hören. Ja, Authentizität und Lebensfreude sind mir näher, als stark bearbeitete Bilder, auf denen alles makellos scheint. Für mich ist Instagram eine super Plattform, um meinen Humor auszuleben, es hat auch eine spielerische Komponente. Ich nutze die sozialen Netzwerke zudem, um Inhalte zu teilen, die ich wichtig finde. Oft erschreckt es mich aber, wie gespalten die Gesellschaft ist.
Wenn ich ein Statement poste und mich beispielsweise für flüchtende Menschen in Not ausspreche und dann schreiben Leute mit Internet, Dach überm Kopf und vollem Kühlschrank darunter: „Und was ist mit uns?“, dann ist das für mich unglaublich.

AJOURE´: Anfang des Jahres gab es eine große Peta-Kampagne, die sich für den Verzicht von Kuhmilch stark gemacht hat und für die auch du dich engagiert hast. Wie bist du zu dieser Kampagne gekommen?

Die Peta ist eine wichtige Organisation und ich kann mich mit den Inhalten identifizieren. Als die Anfrage für „Goodbye Milch“ kam, habe ich sofort zugesagt. Ich lebe zum größten Teil vegan, verabscheue Massentierhaltung und ich sehe einen Sinn darin, dass wir Tiermilch den Tieren lassen sollten. Milch ist für uns nicht mehr überlebenswichtig, noch besonders gesund.


 

AJOURE´: Wie ernährst du dich am Set?

Beim Catering ist es zum Glück mittlerweile oft Standard, dass es auch veganes Essen gibt. Zusätzlich habe ich immer Nüsse, Dinkelzwieback, eine Banane und andere Leckereien in der Tasche.

AJOURE´: Nun bist du eine vielbeschäftigte Schauspielerin, die ebenfalls viel unterwegs ist. Wie findest du eine Möglichkeit, abzuschalten und Zeit für dich zu haben?

Ich fahre gerne in die Natur: Berge, Seen, Wälder, Meer… Ich kann auch gut alleine Urlaub machen und tagelang nicht reden oder nur singen, für mich selbst sein. In Berlin fahre ich viel Fahrrad. Sobald ich draußen bin, höre ich über Kopfhörer Musik, das entspannt mich. Ansonsten bin ich auch ziemlich gerne in meiner Wohnung oder bei den liebsten Menschen. Und beim Zugfahren kann ich auch gut abschalten.

Julia Hartmann

AJOURE´: Hast du eine Herzensangelegenheit, für die du alles stehen und liegen lässt? Etwas, was dir besonders viel bedeutet und wovon du der Meinung bist, dass es unterstützt werden sollte?

Soziale Gerechtigkeit und ein würdiger Umgang mit der Natur liegt mir besonders am Herzen. Es gibt Organisationen, die ich neben der Peta regelmäßig und gerne unterstütze, hier ein paar Beispiele:
https://betterplace.org – (Spendenplattform)
https://avaaz.org
https://www.campact.de
https://change.org
www.sumofus.org
https://utopia.de
https://abgeordnetenwatch.de

AJOURE´: Auf was dürfen wir uns dieses Jahr noch von dir freuen?

Am 9. Juli habe ich Geburtstag, da wird es bestimmt ‘ne Insta-Story geben… (lacht)
Bis Mitte Juli drehe ich noch „Die letzte Spur Berlin“, da spiele ich eine Ökohof-Betreiberin, die auch Imkerin ist. Super Botschaft. Save the Planet! Danach werde ich Sommerurlaub mit Familie und Freunden machen.

Beruflich sind momentan einige spannende Rollen “im Backofen“, da werden wir sehen, was das Jahr noch so bringt… Im November läuft dann „Jenseits des Spiegels“ im TV.

AJOURE´: Vielen Dank Julia, für das tolle Interview.

Sehr gerne…

Julia Hartmann – Kurzinfo

Beruf: Schauspielerin
Geboren: 9. Juli 1985 in Berlin
Größe: 1,65 m
Haarfarbe: braun
Augenfarbe: braun-grün
Geschwister: Sebastian Hartmann

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Fotos: © Niklas Vogt; Lou van Door

AJOURE´ Redaktion
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