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Warum Frauenfußball so spannend ist

Frauen haben auf dem Fußballfeld nichts zu suchen, sie sind zickig, zu langsam und gehören doch besser in die Küche – diese typischen Klischees schwirren noch immer in den Köpfen mancher Leute, vor allem Männer, wenn es um Frauenfußball geht. Doch damit soll nun ein für alle Mal Schluss sein! Wir möchten mit diesen altbackenen Klischees aufräumen und das Schubladendenken gegen die Realität eintauschen – besser gesagt: Einwechseln.

Wir räumen mit den Klischees rund um Frauenfußball auf

Vorurteil Nr. 1: Frauen stehen in der Kabine ja nur vor dem Spiegel

Das stimmt nur teilweise. Zwar sind heute vor allem die jungen Spielerinnen sehr stilbewusst, doch ein großer Unterschied zu den Männern lässt sich nicht erkennen – Spieler, wie Ronaldo oder Sami Kedira stehen mindestens genauso lange vor dem Spiegel und sorgen dafür, dass das Haarband richtig sitzt oder der Bart akkurat gestylt ist. Eitelkeit ist eben doch Typsache und nicht vom Geschlecht abhängig.

Vorurteil Nr. 2: Fußballerinnen verdienen sehr wenig

Auch das stimmt nur zum Teil, denn als Spielerin in der National Elf lässt sich heutzutage gutes Geld verdienen. Beispielsweise verdient Fatmire Bajramaj mehrere tausend Euro im Monat. Hinzu kommen Werbe-Einnahmen. Zwar ist das natürlich nicht mit den Gehältern der männlichen Kollegen vergleichbar, doch sind wir inzwischen immerhin so weit, dass auch die weiblichen Fußballerinnen entsprechend entlohnt werden. Außerdem sagt das Gehalt nur bedingt etwas über die spielerischen Qualitäten aus.

Vorurteil Nr. 3: Fußballerinnen sind viel zickiger als die männlichen Kollegen

Das ist falsch, denn bei den männlichen Spielern sind ihre die Launen oft deutlich sichtbarer, was natürlich ganz genauso zickig wirken kann. Außerdem diskutieren Frauen weniger mit dem Schiedsrichter rum oder bleiben endlos auf dem Boden liegen, wenn sie gefoult wurden.

Frauen-Fußball

Vorurteil Nr. 4: Fußballerinnen sind alle Lesben

Brauchen wir da noch etwas dazu sagen? Das ist natürlich völliger Blödsinn, die Quote liegt bei den Fußballerinnen wie in jedem anderen Bereich des Lebens. Allerdings gehen Frauen mit diesem Thema offener um als ihre männlichen Fußballer-Kollegen.

Vorurteil Nr. 5: Frauenfußball ist unattraktiver als Herrenfußball

Auch das ist falsch, denn durchschnittlich 4 Tore bei einer Bundesligabegegnung im Frauenfußball toppen die durchschnittlichen 2,90 Tore bei den Männern. Außerdem werden die Spiele viel seltener unterbrochen, sodass insgesamt ein flüssigeres Spiel zustande kommt. Zwar ist das Spiel insgesamt etwas langsamer, dafür glänzen die Frauen mit Technik und Taktik auf dem Spielfeld.

Vorurteil Nr. 6: Frauenfußball hat weniger taktische Tiefe

Dieses Klischee hält sich hartnäckig, aber wer genau hinschaut, erkennt schnell die taktische Raffinesse, die im Frauenfußball praktiziert wird. Trainerinnen und Trainer im Frauenfußball haben oft einen hohen Bildungsgrad im Bereich Sportwissenschaften und bringen innovative Spielkonzepte aufs Feld, die in puncto Taktik den Vergleich mit den Männern nicht scheuen müssen.

Vorurteil Nr. 7: Frauenfußball zieht keine Zuschauer an

Die Realität sieht anders aus: Die Zuschauerzahlen bei großen Turnieren wie der Frauen-Weltmeisterschaft und den Olympischen Spielen sprechen eine andere Sprache. Die Spiele sind oft ausverkauft, und die TV-Übertragungen erreichen hohe Einschaltquoten, was das wachsende Interesse am Frauenfußball unterstreicht.

Vorurteil Nr. 8: Frauenfußball ist weniger körperbetont

Während manche vielleicht annehmen, dass im Frauenfußball weniger Körpereinsatz zu sehen ist, beweisen die Spielerinnen regelmäßig ihr körperliches Engagement und ihre Robustheit. Die Zweikämpfe sind genauso hart und die Spielerinnen zeigen oft eine beeindruckende Physis.

Vorurteil Nr. 9: Frauenfußball bietet keine Vorbilder

Ganz im Gegenteil: Spielerinnen wie Megan Rapinoe, Marta oder Alexandra Popp sind nicht nur auf dem Spielfeld herausragend, sondern auch außerhalb als Vorbilder aktiv. Sie setzen sich für soziale Projekte ein, kämpfen für Gleichberechtigung und sind damit Inspirationsquellen für Fans weltweit.

Vorurteil Nr. 10: Frauenfußball ist technisch weniger versiert

Wer so denkt, hat noch nicht die technischen Fähigkeiten und das Ballgefühl vieler Top-Spielerinnen gesehen. Technische Fertigkeiten, Dribblings und präzise Pässe sind im modernen Frauenfußball keine Seltenheit, sondern die Regel.

Vorurteil Nr. 11: Frauenfußball ist nur ein neuer Trend

Frauenfußball hat eine lange Geschichte und ist keineswegs nur ein Produkt der modernen Zeit. Bereits Anfang des 20. Jahrhunderts gab es Frauenfußballmannschaften und -ligen. Die Entwicklung wurde zwar durch verschiedene Verbote und gesellschaftliche Widerstände gebremst, aber Frauenfußball hat eine reiche Tradition, die es zu würdigen gilt.

Diese Zahlen und Fakten sprechen eine deutliche Sprache und nicht ohne Grund gilt der Frauenfußball bei jungen Frauen und immer mehr Männern mittlerweile als absolut hip und ist angesagter denn je.

Fotos: peepo / Getty Images

AJOURE´ Redaktion
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