StartLifestyleTrash TV: Das muss man gesehen haben (oder auch lieber nicht...)

Trash TV: Das muss man gesehen haben (oder auch lieber nicht…)

„Ich bin ein Star-holt mich hier raus!“ oder „Ich habe heute leider kein Foto für dich“

Solche Sätze sind den meisten Fernsehzuschauern nur allzu bekannt. Kein Wunder, denn die Sparte des Unterhaltungsfernsehen um jeden Preis vergrößert sich stetig. Einst waren die Deutschen ein Volk von Dichtern und Denkern, heute konkurrieren Sendungen wie „Das Dschungelcamp“, „Germany’s next Topmodel“ oder „Der Bachelor“ krampfhaft um die rare Aufmerksamkeitsspanne der guten alten TV-Konsumenten. Wirklich jeder hat schon einmal in eines dieser Formate reingezappt und musste wohl erkennen: Unterhaltung ist nicht immer niveauvoll. Ajouré nimmt einige dieser Formate unter die Lupe und vergibt den Stempel TV-Fun oder TV-Trash.

Reality-Dokus und Ähnliches

Mal ehrlich: Stierhoden sind nicht lecker. Sie sind auch nicht lecker, wenn man sie im Fernsehen verzehrt. ABER: Tausende Menschen schauen gerne dabei zu, wie Prominente sich die ekel erregenden Fortpflanzungsorgane von diversen Tieren reinschieben. Die Rede ist hier von „Das Dschungelcamp. Ich bin ein Star- holt mich hier raus“. Seit 2004 produzierte der Sender RTL sagenhafte acht Staffeln davon und es besteht immer noch eine große Nachfrage nach solchen Reality-Dokumentationen. Anfang 2013 war die Mischung aus TV-Voyeurismus und Menschenfolter sogar für den Grimme-Preis nominiert, was den Erfolg untermauert. Es ist eben doch amüsant, wenn Promis gequält werden.

Castingshows

Egal ob pure Begeisterung, peinliches Fremdschämen oder das Warten auf den nächsten fiesen Spruch eines Coaches, Castingshows begeistern die Massen seit Jahren. Das Angebot ist schier riesig, und wird fast jährlich um weitere Formate ergänzt. Den Anfang machten Serien wie „Deutschland sucht den Superstar“ mit dem unnachahmlich fiesen Dieter Bohlen oder „Popstars“ mit Detlef D Soost. Aus diesen Sendungen gingen Bands wie die „No Angels“ hervor, die wenigsten Künstler haben es jedoch für längere Zeit ins Rampenlicht geschafft. Letztlich ist die Kritik der Coaches an den Kandidaten wichtiger geworden. Besonders die Show, die Dieter Bohlen bei „DSDS“ liefert, ist legendär. Die neue Generation der Shows kommt mit Formaten wie „The Voice of Germany“ daher, bei der die Mentoren sich von den Kandidaten abwenden müssen, um sich völlig auf ihr Gehört zu verlassen. Das verdient Respekt und mehr als ein kurzes Zappen mit der Fernbedienung. Definitiv TV-Fun!

Die Suche nach der großen Liebe (und dem großen Geld)

In Amerika lief 2013 auf ABC bereits die 17. Staffel der überaus beliebten Show „The Bachelor“, die ebenfalls bei RTL einen deutschen Ableger mit gleichem Namen erhalten hat. Jedes Mal sucht ein gut aussehender Junggeselle (oder auch mal eine Junggesellin) den Partner fürs Leben. Dass das natürlich nicht ohne Herumzicken oder Schlammcatchen abgehen kann, dürfte klar sein. Und gerade in dem Kampf von 25 Frauen um ein Männlein liegt der Reiz. Was wäre eine Staffel „Der Bachelor“ denn auch ohne ausgefahrene Krallen und ausgerupfte Haare? Das Motiv dieser Sendung wurde von RTL 2005 nochmals umgemünzt mit „Bauer sucht Frau“. Hier können einem die meisten Männer nur leidtun, denn die wahre Liebe findet man sicher nicht vor laufender Kamera.

Egal ob man sich nun für eine Casting-Show, eine Reality-Doku oder eine Dating-Show entscheidet, eines ist sicher: Die Fernsehindustrie bastelt sicher gerade wieder fleißig an einer neuen skurrilen Idee, um die Zuschauer auch in Zukunft mit neuen Formaten zu versorgen. Trash TV werden wir weiterhin zu bieten bekommen, wenn wir die Glotze einschalten. Na dann…wir sind gespannt.
 

Foto: MG RTL D / Stefan Menne

Eva Kaczmarczyk
Eva Kaczmarczyk
Eva Kaczmarczyk ist nicht nur eine herausragende freie Journalistin, die sich den Bereichen Fashion, Beauty & Lifestyle mit Hingabe widmet, sondern auch eine Gelehrte mit einem Magister in Germanistik und Kunstgeschichte. Ihre Arbeitsweise ist geprägt von Konzentration, Gründlichkeit und einem ergebnisorientierten Ansatz. Trotz ihrer Fähigkeit, selbständig zu arbeiten und Aufgaben auch unter Zeitdruck souverän zu meistern, schätzt sie die Zusammenarbeit im Team und bringt sich mit ihrer Expertise und ihrem Engagement wertvoll ein.

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