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Befreie dich von Fast Fashion – bye-bye Wegwerfmode!

Bergeweise T-Shirts, unzählige Hosen, Kleider für jeden erdenklichen Anlass. Der Kleiderschrank quillt beinahe über, eigentlich stünde schon längst wieder eine Ausmistaktion an. Doch das Schaufenster im Einkaufszentrum sah wieder einmal derart farbenfroh und verlockend aus, dass du nun doch ein neues Teil mitgenommen hast. Neue Fast Fashion beim Shopping zu ergattern macht schließlich glücklich! Aber wenn du wirklich ehrlich zu dir selbst bist: Hast du dieses neue Kleidungsstück wirklich gebraucht? Hat es überhaupt noch Platz in deiner Garderobe?

Speziell im Modebereich hat sich unsere Mentalität in Richtung Konsum- und Wegwerfgesellschaft entwickelt. Schnelle und günstige Einkäufe erzeugen zwar kurzfristig gute Laune, doch genau hier liegt die Krux begraben: die Freude ist nur kurzer Dauer. Einmal ausgeführt, verstaubt das hübsche Kleid gerne mal im Schrank, genauso ergeht es dem coolen Top, welches neben dem ein-zwei Mal getragenen Statement-Pulli monatelang ungetragen in der Kommode liegt.

Wie kannst du dich von Wegwerfmode befreien?

Sogenannte Fast Fashion finden wir meistens auf den ersten Blick in jedem Kleiderschrank. Die mediale Beschallung mit neuen Modetrends in Kombination mit den extrem günstigen Preisen an jeder Ecke macht es dir aber auch wirklich nicht leicht, dieser Falle zu entkommen. Die schöne Fassade der Mode macht (oberflächlich betrachtet) auch einfach Spaß. Blickt man allerdings nur kurz dahinter, ist meist beim Blick aufs Etikett des neuen Teils schon klar, welche Bedingungen notwendig waren, damit es so günstig verkauft werden konnte. Doch mit ein paar einfachen Tipps, die dich zum Umdenken verleiten, wird dir der Schritt zu mehr Nachhaltigkeit und Wertschätzung leichtfallen. Wir zeigen dir wie! Dies in nur zwei simplen Schritten:

Bye, bye Fast Fashion: Schritt 1 heißt Umdenken

Bewusstsein schaffen ist die erste Schlüsselaufgabe im Kampf gegen Fast Fashion. Du darfst vor den Hintergründen und Folgen von Wegwerfmode nicht länger die Augen verschließen! Versuche, dir einmal realistisch und ehrlich vorzustellen, wie diese günstige Mode produziert wird. ArbeiterInnen oder gar Kinder werken, nähen oder färben unter den niedrigsten Bedingungen, zu unmenschlichen Löhnen und ohne jeden angemessenen Dank. Während du dich in deinem kuscheligen Bett gemütlich für die Arbeit ausschläfst, nach dem Aufstehen einen köstlichen Kaffee trinkst und in dein neues, stilechtes Outfit schmeißt, sind diese Menschen nach einer kurzen Nacht im Gemeinschaftszimmer schon seit Stunden wach und stehen mit wunden Händen und Mundschutz in der Fabrik. Menschen sollten sich heutzutage vielmehr bewusst werden, wie gut es ihnen doch geht!

Konsumzwang – ja oder nein?

Doch nicht nur das Bewusstsein für die Hintergründe der Billigmode ist hierbei wichtig. Auch das Eingestehen des eigenen Kaufverhaltens ist ein wichtiger Schritt beim Umdenken. Viele gehören zu jenen, die sich derartige Themen schönreden und sich einfach zu dieser Gesellschaft nicht dazuzählen wollen. Es gibt ein paar Erkennungsmuster, anhand derer wir leider eindeutig beweisen können, dass du doch auch irgendwo von diesem Konsumzwang betroffen bist:

  • Ich gönne mir doch sonst nichts, so nur für mich allein.
  • Man soll schon auch mal etwas kaufen, an dem man einfach eine Freude hat, wofür geht man schließlich arbeiten?
  • Das sah einfach wie für mich gemacht aus und neun Euro für ein Shirt tun mir auch nicht weh.
  • Ich habe noch gar nichts in dieser Farbe, wobei sie mir doch so gut stehen würde!
  • Ich kann doch nicht zu zwei Anlässen dasselbe Kleid tragen, wie das wirkt!

Hast du dich in einem der vorangegangenen Sätze und Aussagen wiedererkannt? Ja, zugegebenermaßen: Wir uns auch, sogar in mehr als nur in einem. Deswegen musst du jetzt nicht gleich ein schlechtes Gewissen haben. Aber eines sollte dir klar sein: diese Denkmuster nutzt die Industrie schamlos aus! Mit Marketing-Tricks und geschickter Manipulation verliert man in Onlineshops oder Geschäften leicht den Überblick über das Kaufverhalten und verliert auch den logischen Ansatz. Sicher ist auch dir schon mal passiert, dass du ein geshopptes Teil zuhause ausgepackt, es anprobiert und dir beim Blick in deinen eigenen Spiegel gedacht hast: Was war mit mir im Shop bitte verkehrt?

Bye, bye Fast Fashion: Schritt 2 lautet Umlenken

Gute Vorsätze sollte man schnell in die Tat umsetzen, bevor sie wieder in der Versenkung unseres Denkens verschwinden. Deshalb raten wir dir, gleich in Aktion zu treten und dein neu gewonnenes Bewusstsein mit ein paar einfachen Schritten direkt anzuwenden. Als erstes wird mal nachhaltig ausgemistet! Schalte dir deine Lieblings-Gute-Laune-Musik ein, versorge dich mit Snacks und einem leckeren Getränk und feiere dich und deinen Kleiderschrank selbst. Ein Nachmittag voller Erleichterung, in dem du ganz rabiat alles raushaust und auf dem Boden verteilst. Welche Berge an Klamotten da zu Tage treten, wird bestimmt für den Wow-Effekt sorgen! Durch diese Berge darfst du dich nun schamlos wühlen und so viel ausmisten, wie möglich. Beim großzügigen Ausmisten solltest du nach einem simplen System vorgehen und dir folgende Fragen stellen:

  • 1. Wie oft hast du das Teil im letzten Jahr getragen?
  • 2. Wie oft wirst du es in nächster Zeit noch tragen, was könntest du von deinen vorhandenen Sachen dazu kombinieren?
  • 3. Welchen Wert hat dieses Kleidungsstück?

Die Antwort auf die erste Frage in unserem Entrümpelungs-Umlenken-System ist eigentlich die wichtigste. Immerhin definiert diese, ob das gegenständliche Kleidungsstück es wieder zurück in deinen Schrank schafft oder auf dem Ausmist-Haufen landet. Du solltest eine Faustregel aufstellen, die (bezogen auf Basic-Stücke für den Alltag) besagt, dass man ein Teil mindestens insgesamt einen Monat (also 31 Tage) im Jahr tragen muss.

Die zweite Frage geht mit der ersten einher, denn du wirst mit höchster Wahrscheinlichkeit nicht plötzlich anfangen, ein längst vergessenes Stück wöchentlich zu tragen. Es hat einen Grund, weshalb manche Kleidungsstücke im Schrank verweilen. Liegen sie schon ungetragen und unbeachtet eine Weile in deinem Schrank, finden sie kaum den Weg zu einem deiner gern getragenen Looks.

Die dritte Frage nach dem Wert der Kleidung ist etwas vielschichtiger. Natürlich soll niemand gezwungen sein, einen Pulli zu entsorgen, der einen sentimentalen Wert hat (beispielsweise vom verstorbenen Opi gekauft oder aus einem schönen Urlaub mitgebracht). Die Wertfrage bezieht sich eher darauf, ob die Qualität des jeweiligen Stücks sich rentiert, um dieses nach wie vor aufzubewahren.

Was tun mit den ausrangierten Kleidungsstücken?

Nach dem Ausräumen deines Schrankes empfehlen wir für das gute Gewissen und im Sinne der Nachhaltigkeit, die Klamotten zu waschen, ordentlich zusammenzulegen und an einen Wohltätigkeitsverein zu spenden oder sie auf dem Flohmarkt verkaufen. Die neuen Freiräume in deinem Schrank sollen aber nicht dazu dienen, sie gleich wieder mit neuen Dingen zu füllen! Die drei Fragen, nach deren System du ausgemistet hast, solltest du als Denkmuster verinnerlichen und auch beim Einkaufen in Zukunft anwenden. Auch Second-Hand-Mode oder hochwertige und dafür teurere Produkte sind ein Tipp, um gegen die Fast Fashion zu arbeiten.

 

Foto: Joaquin Corbalan / stock.adobe.com

AJOURE´ Redaktion
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