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Urlaubsflirt oder große Liebe?

Stell dir vor, es ist Sommer. Du sitzt am Strand, ein leichter Wind streicht dir durchs Haar. In deiner Hand hältst du einen Cocktail, während die Sonne dich wärmt und deiner Haut diesen einzigartigen, sommerlichen Geruch verleiht. Und plötzlich siehst du vor dir diesen Mann, der mit seinem umwerfenden Lächeln auch bei 35 Grad eine Gänsehaut auf deinen Körper zaubert.

Er kommt auf dich zu, spricht dich an. Ihr unterhaltet euch, er lädt dich zum Essen ein, ihr verbringt einen Abend miteinander. Aus dem Abend wird eine Nacht, eine Woche, dann zwei. Du schwebst auf allen Wolken, alles ist einfach, weil…

Ja, warum eigentlich?

Warum fällt es uns im Urlaub so leicht, uns zu verlieben? Ist es eine spezielle Zutat, die der Barkeeper in unser Getränk mischt oder scheint im Süden eine andere Sonne als in Zentraleuropa?

Nur zum Teil.

Natürlich schaffen das Meer, die Sonne und die Wärme eine ganz andere Atmosphäre. Man entflieht dem Alltagsstress, kann abschalten, den Kopf frei bekommen. Glückshormone machen uns entspannt und bester Laune. Diese gehobene Stimmung wirkt sich auf unsere Ausstrahlung aus und lässt uns für andere attraktiver erscheinen. Gleichzeitig öffnen wir uns, sind kontaktfreudiger und kommunikativer.

Ein Urlaub am Strand bedeutet meist sich unter Menschen anderer Kultur und Religion aufzuhalten. Dieses Fremde kann mitunter enorm anziehend auf uns wirken. Gerade südländische Typen üben mit ihrem feurigen Temperament einen ganz besonderen Reiz auf uns aus.

Steigt die Entfernung zum Heimatort, sinken gleichzeitig unsere Ansprüche an den jeweiligen Partner. Der Traummann ist zehn Jahre älter? Macht nichts, man muss ja nur zwei Wochen in die Zukunft denken, keine zwanzig Jahre. Der hübsche Typ mit dem trainierten Körper und den dunklen Locken ist auf den Zentimeter gleich groß? Egal, dann bleiben die Schuhe mit den hohen Absätzen eben im Koffer.

Gemeinsam mit den Ansprüchen sinkt auch unsere Hemmschwelle. Wir reisen meist ohne Eltern, Arbeitskollegen oder Nachbarn und sind keinem Rechenschaft schuldig. Im Urlaub sind wir von Fremden umgeben, die wir wahrscheinlich nie wiedersehen werden. Da fällt es einem schon leichter, auf Annäherungsversuche einzugehen. Und seien wir ehrlich – wer von uns würde die Aufmerksamkeit und die Komplimente nicht genießen?

Im Urlaub verliebt – was jetzt?

Prinzipiell gilt: Wenn du im Urlaub jemanden kennenlernst, solltest du das Ganze nicht allzu ernst nehmen. Genieße die gemeinsame Zeit, die Schmetterlinge im Bauch, den Aufenthalt auf Wolke sieben – aber sei dir bewusst, dass du früher oder später in den Flieger nach Hause steigst und der Zauber damit ein Ende hat.

Wenn du diesen Punkt bereits überschritten und dich ernsthaft verliebt hast, nimm dir die Zeit, den vermeintlichen Traummann besser kennen zu lernen. Oft zeigt sich erst später, ob hinter der anfänglichen Verliebtheit mehr steht oder doch die rosarote Brille dafür verantwortlich ist.

Einer will – der andere nicht

Es kann passieren, dass dir ein fremder Mann zwar sympathisch ist und du dich gerne mit ihm unterhältst, du aber keinen näheren Kontakt möchtest. Dann solltest du ihm das genau so kommunizieren. Falsche Hoffnungen und nicht ernst gemeinte Zärtlichkeit werden seine Annäherungsversuche nur verstärken. Gib ihm keine Auskunft über dein Hotel(zimmer) und tausche keine Kontaktdaten mit ihm aus. Um peinliche Situationen am Urlaubsende zu vermeiden, solltest du den Tag und die Uhrzeit deiner Abreise für dich behalten.

So schmerzhaft es ist, auch der umgekehrte Fall kann eintreten: du verliebst dich, er sich nicht. Wenn deine Gefühle nicht erwidert werden, solltest du so gut wie möglich dein Leben weiterleben. Sich nach dem Urlaub zu Hause zu verkriechen und in schwermütigen Erinnerungen zu schwelgen frustriert dich nur. Das Beste ist, Zeit mit Freunden zu verbringen und gemeinsam Spaß zu haben. Lösche Fotos, die dich mit deiner Urlaubsliebe zeigen. Solltet ihr Nummern ausgetauscht oder du ihn in deine Freundesliste auf Facebook aufgenommen haben – weg damit! Ständig im Privatleben der unglücklichen Liebe zu stöbern ist für deinen Trennungsschmerz nicht gerade förderlich.

Flirt im Urlaub – Spaß oder Ernst?

Man kann nicht in einen anderen Menschen hineinsehen. Worte können gelogen sein, Versprechen gebrochen werden. Dennoch gibt es einige Anzeichen, aus denen du die Absichten einer Person deuten kannst.

Wenn dein Flirtpartner dir nichts aus seinem Privatleben erzählt, kannst du davon ausgehen, dass er gewisse Dinge lieber geheim halten möchte. Vielleicht hat er zu Hause eine Freundin, die nichts von dir erfahren darf? Auch ein mangelndes Interesse an weiterem Kontakt, beispielsweise durch den Austausch von Handynummer und E-Mail-Adresse spricht für sich.
Erzählt deine Urlaubsbekanntschaft aber ausführlich von seinem Privatleben oder seinem Beruf, möchte er nach dem Urlaub Kontakt halten oder dich sogar einmal besuchen, kannst du davon ausgehen, dass sein Interesse nicht geheuchelt ist.

Warum sind Urlaubslieben so schnell vergänglich?

Ein Grund dafür ist die große räumliche Distanz. Nur allzu oft wird nach dem Urlaub der Kontakt von einer Seite langsam aber sicher abgebrochen.

Es gehört schon einiges dazu, seinen Wohnort, seinen Beruf, Familie und Freunde hinter sich zu lassen und zum neuen Partner zu ziehen. Denn Fernbeziehungen sind keine Dauerlösung, sondern nur eine zeitliche Überbrückung, um die Qualität der Beziehung zu prüfen. Allzu schnell erkennt man die Schwächen des Partners oder die Schwierigkeiten, die plötzlich durch seine andere Kultur oder Religion auftreten. Erlebt man sich gegenseitig nicht mehr entspannt und glücklich wie im Urlaub sondern gestresst vom Arbeitsalltag, kann das Zusammenleben gleich ganz anders aussehen.

Doch auch wenn logisch gesehen vieles dagegenspricht – es ist nicht unmöglich, diese Hürden zu überwinden und mit seinem Urlaubsflirt den Rest des Lebens zu verbringen. Denn wie viel hat Liebe schon mit Logik zu tun?

Foto: Courtney Keating / iStock.com

AJOURE´ Redaktion
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