StartLifestyleFoodAluminium: So hoch ist die Gefahr durch Deodorants, Alufolie und Kaffeekapseln wirklich

Aluminium: So hoch ist die Gefahr durch Deodorants, Alufolie und Kaffeekapseln wirklich

Aluminium ist ein oft genutztes Metall. Es wird unter anderem bei dem Bau von Flugzeugen und in der Herstellung von Kosmetikprodukten verwendet. Bisher galt es gesundheitlich als harmlos. Allerdings sind immer mehr Wissenschaftler davon überzeugt, dass Aluminium zu Krebs und Alzheimer führt. Was genau hinter dem Metall steckt, erfährst du hier.
 

Wie kommt das Aluminium in den Körper?

Aluminium ist nicht nur ein Bestandteil oder eine Erfindung der Chemieindustrie. Es kommt auf unserem Planeten natürlicher Weise vor. Insbesondere die Erdkruste besteht zu einem Teil aus Aluminium. Damit gelangt die Substanz unter anderem durch unsere Ernährung in den Körper. Einige Lebensmittel sind mehr betroffen als andere. So ist der Anteil an Aluminium in getrockneten Gewürzen und Schokolade zum Beispiel besonders hoch. Ein großer Konsum von Schokolade führt jedoch nicht direkt zu einer Vergiftung, weil das das Metall nicht komplett im Organismus bleibt. Während das Lebensmittel durch den Verdauungstrakt wandert, nimmt der Darm mithilfe von Enzymen die einzelnen Substanzen auf. Vom Aluminium wird in der Regel nur ein Prozent absorbiert. Die restlichen 99 Prozent scheidest du ganz normal aus.

Einen anderen Weg findet das Aluminium zum Beispiel über Deodorants mit Aluminiumkomponenten. Bei den Verbindungen handelt es sich normalerweise um Aluminiumchlorid oder Aluminiumchlorhydroxide. Beide sind wasserlöslich und können dadurch in deinen Organismus gelangen. Das Deo verstopft mithilfe von bestimmten Eiweißen die Schweißporen, wodurch die Flüssigkeit nicht mehr nach außen dringt.

Nicht nur in der Erde findet sich natürlicherweise Aluminium. Auch das Trinkwasser ist nicht frei von der Substanz. Darüber hinaus werden Aluminiumsalze oftmals zur Reinigung des Wassers genutzt und damit zugesetzt.

Die Arbeit mit Aluminium erhöht das Risiko der Aufnahme. Betroffene sollen jeden Tag ungefähr 40 Milligramm unbewusst absorbieren. Zudem kommt die Substanz in bestimmten Medikamenten vor. Dazu gehören zum Beispiel Mittel gegen Sodbrennen, das bei vermehrter Magensäure zum Einsatz kommt.
 

Wie viel Aluminium ist normal?

Aluminium gelangt also durch die Ernährung, Medikamente und kosmetische Produkte in unseren Organismus. Studien zufolge nehmen wir auf diese Weise rund 15 Milligramm täglich auf. 15 Milligramm sind 0,2 Milligramm pro Kilo Körpergewicht bei Erwachsenen und 0,35 bei Kindern und Säuglingen. 0,143 Milligramm pro Kilo und Tag sollen durch den Körper gut verarbeitet und unbedenklich sein. Allerdings wird dieser Grenzwert oftmals überschritten. Studien sind sich über die Auswirkungen des erhöhten Konsums nicht einig. Während einige darauf hinweisen, dass chronische Vergiftungen erst bei Werten von 50 bis 100 Milligramm auftauchen, schlagen andere schon seit längerer Zeit Alarm.
 

Welche Auswirkungen hat Aluminium?

Aluminium kann eine Alzheimererkrankung beeinflussen. Immer wieder haben Ärzte vermehrte Ablagerungen der Substanz in den Gehirnen betroffener Patienten gefunden. Obwohl die Blut-Hirn-Schranke so konstruiert ist, dass Stoffe sie normalerweise nicht passieren können, weist Aluminium jedoch spezifische Eigenschaften auf, die es dem Metall erlauben, ins Gehirn einzudringen. Die Substanz kann nämlich Verbindungen mit Proteinen eingehen. Dockt sie sich an bestimmte Moleküle an, wird sie als ungewollter Passagier zum Gehirn transportiert. Inwiefern Aluminium Alzheimer verursacht, ist unter Wissenschaftlern umstritten. Die meisten Experten gehen jedoch von einer Verbindung zwischen Aluminium und Alzheimer aus. Einige vermuten, dass das Schwermetall die Erkrankung nicht auslöst, aber negativ beeinflusst.

Eindeutig bewiesen ist, dass Aluminium sich in der Lunge absetzen kann und dort zur so genannten Alu-Lunge führt. Betroffen davon sind Menschen, die mit dem Leichtmetall arbeiten. Die Erkrankung tritt aufgrund von Schutzkleidung nur selten auf. Zustande kommt sie durch das Einatmen von Aluminiumoxid-Staub. Dieser kann die Lunge schwer beschädigen und sie in ihrer Funktion einschränken.

Vor allem Deodorants mit Aluminium sollen das Brustkrebsrisiko vergrößern. Das Leichtmetall wird insgesamt über die Haut aufgenommen. Insbesondere bei frisch rasierten Achseln ist der Anteil der absorbierten Substanz erhöht. Entstanden ist der Krebsverdacht aufgrund von Alu-Deos durch hohe Aluminiumwerte im Gewebe des Tumors. Neben Aluminium lagern sich jedoch auch andere Stoffe im Krebs ab. Aluminium kann die menschliche Haut durch seine Beschaffenheit problemlos durchdringen und so in die Zellen gelangen. Ist die Menge des Aluminiums zu hoch, stirbt die Zelle unter Umständen ab.

Update: Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) gab 2020 eine neue Bewertung zu Antitranspirantien heraus, die auf den Ergebnissen neuer europäischer Studien basiert. Laut diesen Studien dringt nur ein sehr geringer Anteil der in den Antitranspirantien enthaltenen Aluminiumsalze in den Körper ein. Die Bioverfügbarkeit liegt bei nur 0,00192 Prozent, was deutlich unter den bisher angenommenen 0,014 Prozent liegt. Aufgrund dieser Ergebnisse beurteilen sowohl das BfR als auch die Experten der EU-Kommission und WHO (Stand 2021) Antitranspirantien als weitgehend unbedenklich.
 

Was kann man gegen die Aluminiumbelastung tun?

Aluminium verteilt sich im Körper. 50 Prozent landen in den Knochen und jeweils ein Viertel in Gehirn und Lunge. Wann genau das Metall den Körper wieder verlässt, ist umstritten. Einige Forscher sprechen davon, dass 60 Prozent der Substanz nach einigen Tagen über den Urin ausgeschieden wird. Andere hingegen sind von Halbwertszeiten von bis zu 50 Jahren überzeugt. Unabhängig von den verschiedenen Ergebnissen, raten die meisten Experten dazu, Aluminium zu vermeiden. Mittlerweile steckt in vielen alltäglichen Gegenständen Aluminium: in Alufolien, Grillschalen, Konservendosen, Getränkedosen, Tuben, Kaffee-Kapseln oder Verpackungen. Viele lassen sich jedoch durch Alternativen aus Papier, Glas oder Edelstahl ersetzen. Eingelagertes Aluminium soll durch viel Wasser, Folsäure, Apfelpektin oder Kurkuma aus dem Körper geleitet werden.
 

Ist Aluminium giftig beim Grillen?

Gerne werden zum Grillen Schalen aus Aluminium verwendet. Laut einer Studie des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) besteht jedoch beim Grillen von Lebensmitteln auf Aluminiumschalen die Möglichkeit, dass das Metall in das Grillgut übergeht. Dies kann besonders dann geschehen, wenn die Schale unter dem Einfluss von Säure oder Salz steht, wie es zum Beispiel der Fall ist, wenn Fleisch, Fisch oder Gemüse direkt in der Schale gewürzt oder mit Zitronensaft beträufelt werden, bevor es auf den Grill gestellt wird. Es ist daher empfehlenswert, alternative Materialien wie Edelstahl oder Keramik für Grill-Schalen zu verwenden.

Ist in Zahnpasta Aluminium?

Obwohl Zahnpasta von Natur aus geringe Mengen Aluminium enthalten kann, stellen vor allem aufhellende Zahnpasten ein Risiko dar, laut einer Studie des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Aufhellende Zahnpasten, die von vielen Menschen verwendet werden, die unzufrieden mit ihrer natürlichen Zahnfarbe sind, können zwar die Zähne aufhellen, aber sie enthalten auch nachweislich Aluminium, was für die Gesundheit schädlich sein kann. Auch wenn aufhellende Zahnpasten die günstigste Methode sind, um strahlend weiße Zähne zu erhalten, sollten sie aus gesundheitlichen Gründen gemieden werden. Es ist zu beachten, dass Aluminium in den Inhaltsstoffen dieser Zahnpasten in den seltensten Fällen aufgeführt wird, was bedeutet, dass man es ohne es zu wissen aufnehmen kann.

Fazit

Aluminium ist gesellschaftlich und wissenschaftlich umkämpft. Bewiesen ist jedoch, dass das Leichtmetall in den Körper eindringt und sich dort ablagert. Deswegen ist es sinnvoll, die Substanz zu vermeiden. Weniger Aluminium ist nicht nur gut für die Gesundheit, sondern auch für unseren Planeten. Das Metall kommt nämlich vor allem in tropischen Regenwäldern vor, die zur Gewinnung des Rohstoffes gerodet werden. Es ist nicht immer einfach, Aluminium aus dem Weg zu gehen. Ähnlich wie Plastik scheint der Stoff den menschlichen Alltag fest im Griff zu haben. Aufgrund der gesundheitlichen Bedenken gibt es mittlerweile jedoch bereits Hersteller, die bewusst auf einen Alu-Verzicht in der Produktion achten.

 

Fotos: OlafSpeier; Roman Samokhin; Sami Sert / iStock.com

AJOURE´ Redaktion
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