StartLifestyleFoodWarum Fasten dich schlauer macht: Dieses Hungerhormon kurbelt dein Gehirn an

Warum Fasten dich schlauer macht: Dieses Hungerhormon kurbelt dein Gehirn an

Das Gebot der Enthaltsamkeit festhalten – diese altdeutsche Bezeichnung hat Fasten. In zahlreichen Religionen ist die Enthaltung von Nahrung für einen kurzen Zeitraum ein fester Bestandteil. Aber auch wer nicht streng religiös ist, fastet gelegentlich und tut seinem Körper etwas Gutes.

Das Fasten soll zahlreiche positive Auswirkungen auf Körper und Seele haben. Viele dieser Wirkungen sind nachgewiesen. Was du vermutlich noch nicht wusstest – Fasten kurbelt deine grauen Zellen an. Schuld daran ist ein Stresshormon.
 

Mehr Denkleistung bei Hunger

Britischen Forschern ist es zu verdanken, dass du dich nach dem nächsten Fasten zumindest etwas schlauer fühlen kannst. Die Wissenschaftler der Neurologie haben herausgefunden, dass ein bei Hunger produziertes Hormon die Leistungsfähigkeit deines Gehirns steigert. Die Rede ist vom Hormon Gherlin, das ausschließlich im Abdomen gebildet wird.
Hat dein Magen schon länger keine neue Nahrung erhalten, produziert er in höherer Dosis Gherlin. Es löst im Gehirn Reize aus, die dich einen Heißhunger verspüren lassen. Nach der Nahrungsaufnahme sinkt der Gherlin-Spiegel wieder auf ein normales Niveau, die Hungergefühle lassen nach.
 

Schlaue Mäuse

Warum aber macht das Hormon Gherlin schlauer, wenn du Hunger verspürst? Die Wissenschaftler der britischen Swansea Universität haben diesen Effekte des Hormons bei Mäusen festgestellt.

In der Untersuchung wurden die Nagetiere auf Diät gesetzt und unterernährt. Unter Zunahme des Gherlin-Spiegels zeigten die Mäuse in Schwimm- und Labyrinthtests eine höhere Leistungsfähigkeit. Sie waren weniger verunsichert und verspürten weniger Ängste als die Gruppe von Mäusen, die ausreichend Nahrung bekam. Wurde den Tieren das Hormon Gherlin direkt injiziert, hatte es die gleiche Wirkung.

Untermauert wird diese Annahme durch einen Test in der Petrischale. Die Gehirnzellen vermehrten sich bei Zugabe von Gherlin um ein Vielfaches. Die Neurogenese – die Neubildung von Hirnzellen – wurde durch Gherlin angekurbelt.
 

Schütze dein Gehirn

Beim Fasten schüttet dein Körper deutlich mehr Gherlin aus als üblich. Die Neurogenese wird nicht nur bei Mäusen, sondern auch bei Menschen angekurbelt. Mit dem Fasten kannst du dein Gehirn stärken und auch vor äußeren Umwelteinflüssen schützen. Die Gefahr fortschreitender Erkrankungen des Gehirns kann dadurch dauerhaft reduziert werden.

Andere Forscherteams haben bereits festgestellt, dass bei an Parkinson erkrankten Menschen der Gherlin-Spiegel sehr niedrig ist. Gut möglich, dass du durch das regelmäßige Fasten bestimmten Krankheiten vorbeugen kannst.

Wenn du nun dein Gehirn stärken möchtest, musst du nicht hungern und gänzlich enthaltsam leben. Die Forscher haben herausgefunden, dass auch durch stark kalorienreduzierte Diäten die Produktion von Gherlin erhöht wird.
 

Nahrungsaufnahme als Stresskiller

Die Auswertung der Neurowissenschaftler legt nahe, dass du beim Fasten eine höhere Leistungsfähigkeit besitzt. Nun kannst du natürlich keine sofortige Wirkung erwarten. Bis die neuen Gehirnzellen deine geistige Leistungsfähigkeit steigern, dauert es ein paar Tage oder gar Wochen. Die Ergebnisse der Studie haben aber eine sehr große Bedeutung für die weitere Forschung.

Die antidepressive und angstlösende Wirkung von Gherlin ist ein wahrer Stresskiller. Gherlin wird auch bei chronischem Stress ausgelöst, um diesem entgegenzuwirken. Zeitgleich steigert es auch den Appetit. Forscher vermuten, dass Menschen mit Übergewicht mehr Essen, um mit Stress, Angst und depressiven Verstimmungen besser zurechtzukommen.

 

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Foto: PeopleImages / Getty Images

AJOURE´ Redaktion
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