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Was macht eine glückliche Familie aus?

Haben glückliche Familien ein besonderes Geheimnis? Wer sich in der eigenen Familie nicht richtig wohlfühlt und das Gefühl hat, dass es den anderen Familienmitgliedern nicht anders geht, hat vielleicht den Eindruck, die gut funktionierenden Familien hätten einfach nur viel Glück gehabt oder es liefe eben einfach von allein gut. Doch tatsächlich bedarf es einer gewissen Kraftanstrengung, um zu einer zutiefst glücklichen Familie zu werden.

Das geht nicht von allein, ein bisschen Energie muss investiert werden; und zwar von allen Seiten. Die Eltern sollten ihren Kindern dabei vormachen, wie das geht, ein gutes Beispiel sein. Bessert sich das Verhältnis untereinander, kommt das natürlich auch der Partnerschaft zugute. Und umgekehrt ist eine gelebte, intensive und liebevolle Partnerschaft eine wichtige Grundlage, um die (zukünftige) Familie ins Glück zu führen. Am besten fängt man damit sofort an, denn jeder nicht so glückliche Tag ist verloren.

Miteinander reden

Es ist wohl die wichtigste Sache überhaupt: miteinander zu reden. Dabei geht es nicht um Schuldzuweisungen oder um knallende Türen, weil mal wieder ein Streit eskaliert ist. Es geht um eine gute Streitkultur. Dazu gehören mehrere Faktoren:

  • Sich zusammensetzen: Geht es bei dem Streit um Grundsätzliches, ist es sinnvoll, eine Zeit und einen Ort zu vereinbaren, wenn alle Familienmitglieder Zeit haben, und sich zusammenzusetzen; dafür eignet sich beispielsweise der Esstisch. Es ist weniger sinnvoll, die Auseinandersetzung zwischen zwei wichtigen Terminen, sozusagen zwischen Tür und Angel, zu führen. Dabei kommt meist wenig heraus, jeder ist nur nervös und angespannt. Übrigens ist solch ein Zusammensetzen immer eine gute Idee, wenn sich die Familienmitglieder selten sehen, weil jeder zu anderen Zeiten außer Haus oder zu Hause ist. So kann man einmal die Woche miteinander reden und alles benennen, was gut und was falsch gelaufen ist, und die Punkte anbringen, die ausdiskutiert werden müssen.
  • Richtig zuhören: Dieser Punkt wird auch als aktives Zuhören bezeichnet. Es ist etwas, das immer und jederzeit stattfinden sollte, aber während einer Auseinandersetzung gilt das ganz besonders. Dabei versuchst du, dich in die Lage des anderen hineinzuversetzen, um seine Argumente und Sichtweisen richtig zu verstehen. Du kannst auch gezielt nachfragen, wenn du etwas nicht verstanden hast. Erst wenn alles klar ist, solltest du deine Argumente dagegensetzen; vielleicht erkennst du durch das aktive Zuhören aber auch, dass einige der Argumente der Gegenseite durchaus Sinn haben. Dann solltest du das auch offen zugeben.
  • Ausreden lassen: Wer den anderen dauernd unterbricht und dabei selbst immer lauter wird, hat deswegen nicht mehr recht. Er will nur mit aller Kraft seine Sichtweise durchsetzen und sie den anderen aufdrücken. Das ist aber keine gute Streitkultur, sondern die Ausübung von Gewalt.

Miteinander aktiv sein

Verliere die anderen nicht aus den Augen und sorge dafür, dass sie dich nicht verlieren. Volle Terminkalender sind geeignet, die Familienmitglieder einander zu entfremden, weil man sich kaum noch sieht und trifft: Arbeit, Schule, Vereinsleben, Freundschaften und anderes mehr führt die Wege auseinander. Dazu kommt vielleicht eine schwierige Teenagerzeit, die auf Abstand zu der Familie drängt.

Umso wichtiger ist es, auf den Zusammenhalt zu bestehen. Gemeinsame Unternehmungen gehören dazu, sei es ein spontaner Kurztrip am Wochenende oder ein Hobby, das man teilt. So geht die Mutter mit der Tochter mal gemeinsam auf Shoppingtour und Sohn und Vater zum Angeln. Dann wieder steht ein Auswärtsessen mit anschließendem Minigolf an oder ihr geht ins Kino beziehungsweise zum gemeinsamen Sport. Es gibt auch viele kleine und nicht zu teure Unternehmungen, die den Zusammenhalt fördern, zum Beispiel ein Besuch in der Bibliothek oder am Baggersee.

Familienrituale aufbauen

Wer noch keine hat, sollte schleunigst damit anfangen. Es sind unsere wertvollsten Erinnerungen: Wer hat was in der Familie gemacht, bei wem gab es was wann zu essen und wie liefen die Besuche immer ab? Ob das Weihnachtsritual, das Suchen an Ostern, das täglich liebevoll geschmierte Pausenbrot, die abendliche Gutenacht-Geschichte oder der regelmäßige Sonntagsbrunch, es sind solche kleinen und großen Dinge, die wir sorgsam in unserem Gedächtnis aufbewahren. Erst wenn wir älter werden, wissen wir zu schätzen, was wir hatten. Darum ist es wichtig, dies möglichst früh zu erkennen. Wer wertschätzen kann, was er hat, genießt die Tage deutlich intensiver und kommt mit einer Auseinandersetzung besser zurecht.

Aufgaben gerecht verteilen

In einem Haushalt gibt es viel zu tun. Die Aufgaben sollten gerecht verteilt werden, manches lässt sich vielleicht auch als rollierendes System einrichten. Wenn jeder weiß, was er wann zu tun hat, wird auch ein umfangreicher Haushalt recht problemlos laufen. Und jeder sollte sich bewusst sein, dass er einen wichtigen Baustein zum großen Ganzen beiträgt. Das macht stolz. Natürlich sollte man sich gegenseitig Anerkennung aussprechen, das stärkt einem den Rücken.

Starke Kinder

Kinder in glücklichen Familien sind stark und oft auch viel gesünder als ihre Altersgenossen. Ihre Kompetenzen werden gefördert, ihre Entwicklung wird liebevoll begleitet. Eine glückliche Familie zu sein, heißt nicht, dass es keine Anstrengungen, keinen Streit und keine gelegentlichen Überforderungen gibt. Das Leben ist abwechslungsreich und hält immer neue Anforderungen für uns bereit; mal schöne und mal schlechte. Doch als glückliche Familie kommt ihr damit wesentlich besser zurecht, denn die Familie ist euer Mittelpunkt, der euch auffängt, wenn es euch nicht gut geht, und der euer Glück ebenfalls mit euch teilt.

Eine glückliche Familie ist sehr stark, und mit dieser Kraft im Rücken werden die Kinder eines Tages aus dem Haus gehen und ihrerseits dafür sorgen, dass sie und ihre eigene Familie glücklich werden. Einen besseren Schatz kann man Kindern nicht mit auf den Lebensweg geben.

 

Foto: Fxquadro / stock.adobe.com

AJOURE´ Redaktion
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