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9 Wege, um ohne Drogen high zu werden

Schon wieder neue Schuhe?

Das Schuhregal platzt zwar bereits aus allen Nähten, aber der Schuhkauf löst immer wieder dieses irrsinnige Glücksgefühl in dir aus – eben eine Achterbahnfahrt voller Dopamin in den Adern. Völlig benebelt schwebst du auf roten High Heels mitten durch die Innenstadt. So was von stark – dein Blick bleibt an jedem Spiegelbild im Schaufenster hängen. Die stehen dir wie keiner sonst.

Aber: Was, wenn der Schuhrausch irgendwann vorübergeht, und das wird er früher oder später. Von irgendwas möchtest auch du „high“ werden, hin und wieder mal aussteigen, einen Rausch erleben.

1. Der Ton im Ohr

Weder getrocknet noch gebrannt, weder verformbar noch spröde: Wir sprechen hier von keinen Mineralen, sondern von der Droge für dein Ohr. Alles, was du dafür brauchst, sind Stereokopfhörer und ein paar Beats, genauer gesagt binaurale Beats. Bei dieser Form der Beschallung werden von links nach rechts Töne mit einer Differenz von 30 Hz gesendet. Bewusst kannst du diesen Frequenzunterschied nicht wahrnehmen. In deinem Gehirn wird aber dabei eine neue Welle erzeugt und ein Rauschzustand entsteht. Somit kann dich auch hören high machen.

Binaurale Beats greifen in das neurologische System ein. Durch eine Synchronisation der Hemisphären entsteht eine gleichmäßige Struktur. Störungen und Blockaden lösen sich auf. Diese Art der Synchronisation wird Brainwave Entrainment genannt. Die Methode ist frei von Nebenwirkungen, für Menschen mit Herz-Rhythmus-Störungen oder Personen, die zu epileptischen Anfällen neigen, allerdings nicht geeignet.

2. Die Täuschung ohne Falle

Auch hier geht es wieder um etwas, was du vermutlich nicht erwartest. Für diese Art des Rausches wäre es allerdings gut, wenn du mit einem Neurologen befreundet wärst, am besten mit Herrn Dr. Dirk Proeckl oder seinem Kollegen Dr. Engelbert Winkler. Die beiden haben nämlich eine Lichtmaschine entwickelt, die den Namen Lucia Nr. 3 trägt und deinen Bewusstseinszustand erweitert. Mitarbeiter der BBC haben nach Testung der Maschine von tiefster Entspannung berichtet.

Einen Haken hat das Ding allerdings: Es kostet mehr als der Normalbürger für ein gewöhnliches Taschengeld veranschlagt und findet eher Verwendung in Therapiezentren als im heimischen Schlafzimmer. Die Kosten liegen bei 20.000 €. Mit den Jahren wird es sicher ein paar Euro preiswerter.

Lucia erweckt den Eindruck einer Art Flackerlampe: Flächen, erst kobaltblau, dann mit roten Sternen besetzt, verwandeln sich in Wellen, bewirken klaustrophobische Kurzzustände, die sich in einem Empfinden unendlicher Weite wieder auflösen. Begeisterung kommt nicht nur bei Esoterikfans und Freunden psychoaktiver Substanzen auf, die Maschine findet ebenfalls Einsatz zur Anregung kreativer Prozesse bei Designstudenten. Der große Vorteil gegenüber einem LSD-Trip: Bei Unwohlsein lässt sich die Lampe einfach ausschalten.

3. Verwirre mich …

… und dein Auge kann nichts dafür. Es ist völlig unschuldig an dem, was hier abgeht. Die Betrachtung von einem kurzen Video lässt dich vermuten, neuerdings an Halluzinationen zu leiden. Du hast die Arbeitsanweisung befolgt und richtest deinen Blick genau auf die Mitte der gezeigten Projektion. Dort tauchen immer neue Buchstaben auf, umgeben von Rotationen, die dem Wahnsinn gleichen. Auch dir kommt der Wahnsinn innerlich näher.

Optische Täuschungen – dein Gehirn ist völlig verwirrt und du bist es ebenfalls. Denn nach dem kurzen Video sind sowohl an der Wand als auch auf dem Boden wellige Linien zu erkennen. Der Spuk ist nur für deine Augen vorüber, für dein Gehirn allerdings nicht.

Sehen bedeutet filtern und in manchen Fällen das genaue Gegenteil. Informationen werden ergänzt und du siehst, was nicht existiert. Einige Wissenschaftler haben offenbar viel Spaß.

4. Die Innenschau oder Betrachtung

Das klingt ein bisschen schwerfällig und kommt nicht so leicht über die Lippen wie Lucia. Dafür kostet diese Methode auch nichts. Die Rede ist von Meditation. Auch hier sind selbstverständlich Kosten möglich, wenn du dich zum Beispiel in ein Zenkloster im Himalaja von buddhistischen Mönchen in die Kunst der Trance einführen lassen möchtest. Es geht aber auch ohne Mönch. Du könntest dafür an einem Kurs direkt vor Ort teilnehmen. Ein bisschen Unterstützung für die Einführung ist bei der Meditation sicher nicht schädlich.

Regelmäßig angewandt verschafft sie dir tiefe Entspannung, Übung vorausgesetzt. Von nichts kommt nichts. Geduld fehlt dir? Dann wende dich der nächsten Methode zu.

5. Fluss oder Strom?

Beides. Es geht um den Flow. Und der Flow kann dich jederzeit im Alltag in Beschlag nehmen, vorausgesetzt du gehst in dem, was du tust völlig auf, vergisst Raum, Zeit und am besten auch dich. Wenn der Flow dich packt, bist du voller Glück. Malen, basteln, schreiben, werkeln – teste es einfach mit einer Tätigkeit, die du aus vollem Herzen liebst.

6. Da gäbe es einen Botenstoff,

den dein Körper eigenständig produziert. Er überflutet dich nicht, wenn du glücklich bist, ganz im Gegenteil. Für seine Ausschüttung brauchst du Stress, Angst, zumindest mehr als nur ein laues Gefühl von Unwohlsein. Adrenalin. Den Adrenalinkick erhältst du ziemlich sicher bei allen Extremsportarten, beim Bungee-Jump-Sprung oder in der Achterbahn. Dein Blutdruck steigt, das Herz rast, du bist hoch konzentriert und leistungsstark.

Kommen Endorphine dazu, wirkt die Kombination wie ein körpereigenes Morphium. Es entsteht ein krasses Glücksgefühl, ein euphorischer Rausch. Vorsicht: macht süchtig.

7. Das Ding mit den drei Buchstaben

Es geht um Sex und den Orgasmus sollte sich keiner entgehen lassen, auch wenn ihn 80 Prozent der Frauen schon einmal vorgetäuscht haben. Und wer hätte das gedacht? Auch 30 Prozent der Männer spielen manchmal das Spiel. Sex hat viel Potenzial. Was für ein Geschenk der Natur, das es nicht nur den Unterleib zu Vibrationen, sondern ebenfalls das Gehirn in Wallung bringt. Eine Wechselwirkung aus verschiedenen Botenstoffen macht high und berauscht auf fast einzigartige Weise. Beim Orgasmus laufen im Körper ähnliche Prozesse ab wie beim Konsum von Drogen. Dann gönnst du dir doch lieber ab und an einen ordentlichen Orgasmus. Risiken und Nebenwirkungen sind hierbei ausgeschlossen.

8. Schlaf nicht

Auch diese Methode namens Schlafentzug hat eine halluzinatorische Wirkung, ist aber eher kontraproduktiv. Extreme Schlafdefizite bewirken, dass der Hirnstoffwechsel nicht mehr reibungslos funktioniert. Die Folgen von extremem Schlafentzug werden von Mensch zu Mensch völlig anders erlebt. Die Erfahrung eine Grenze zu überschreiten, ist genauso möglich wie das Erleben einer bedrohlichen Verwirrung.

Schlafentzug wird teilweise bei intensiver Meditation, beim Beten oder auch beim Fasten eingesetzt. Diese Methode ist jedoch zur Nachahmung nicht empfohlen.

9. Stattdessen doch lieber ein Stück Schokolade

Schokolade enthält Substanzen, die einen berauschenden Einfluss auf den Körper haben können. Anandamid und Phenylethylamin sind zwei dieser Stoffe. Um tatsächlich Rauschzustände zu erreichen, braucht es jedoch um die 200 bis 300 Tafeln Schokolade – hintereinander, nicht über viele Jahre verteilt. Das lassen wir dann mal besser und nehmen uns ein Stück (oder ein paar mehr), legen uns auf Sofa und lassen sie langsam im Mund schmelzen.

Schokolade soll tatsächlich eine positive Wirkung auf die menschliche Psyche haben. Ursächlich dafür ist das Vorhandensein von einfachen Kohlenhydraten und der Aminosäure L-Tryptophan. Diese Aminosäure bewirkt die Entstehung von dem Glückshormon Serotonin.

 

Du bist jetzt sozusagen instruiert: Setze deine Kopfhörer auf, werfe die Lichtmaschine an, denke die Oms im Flow mit der Schokolade im Mund und lasse vorsichtshalber gleich die Wohnungstür offen für jemanden, der noch vorbeikommen könnte. Wir wünschen dir einen guten Flug.

Foto: chainatp / iStock

Quellen:
[1] Binaurale Beats: Oster, G. (1973). „Auditory Beats in the Brain“. Scientific American, 229(4), 94-102.
[2] Lichttherapie: Brainard, G.C., et al. (2001). „Action Spectrum for Melatonin Regulation in Humans: Evidence for a Novel Circadian Photoreceptor“. Journal of Neuroscience, 21(16), 6405-6412
[3] Optische Täuschungen: Eagleman, D.M. (2001). „Visual Illusions and Neurobiology“. Nature Reviews Neuroscience, 2(12), 920-926
[4] Meditation: Lutz, A., Slagter, H.A., Dunne, J.D., & Davidson, R.J. (2008). „Attention Regulation and Monitoring in Meditation“. Trends in Cognitive Sciences, 12(4), 163-169
[5] Flow: Csikszentmihalyi, M. (1990). „Flow: The Psychology of Optimal Experience“
[6] Adrenalin und Endorphine: Boecker, H., et al. (2008). „The Runner’s High: Opioidergic Mechanisms in the Human Brain“. Cerebral Cortex, 18(11), 2523-2531
[7] Sexuelle Aktivität: Komisaruk, B.R., et al. (2006). „The Science of Orgasm“
[8] Schlafentzug: Alhola, P., & Polo-Kantola, P. (2007). „Sleep Deprivation: Impact on Cognitive Performance“. Neuropsychiatric Disease and Treatment, 3(5), 553-567
[9] Schokolade und ihre Inhaltsstoffe: Parker, G., Parker, I., & Brotchie, H. (2006). „Mood State Effects of Chocolate“. Journal of Affective Disorders, 92(2-3), 149-159

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